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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und habt kaum ein paar graue Haare«, erwidert der jüngere Mann. Er blickt zum Hügel vor ihnen, dem letzten vor der Furt. Sein Gesicht spannt sich, als er sieht, wie einer der Späher der Vorhut auf der Hügelkuppe anhält, das Pferd herumnimmt und zum Tross zurückgaloppiert kommt.
    »Ich würde sagen, das bedeutet, dass eine suthyanische Abteilung die Furt besetzt hat«, sagt Gethen.
    »Wahrscheinlich.«
    Sie reiten dem Boten entgegen.
    »Suthyaner, Fürst Sillek«, verkündet der purpurn gewandete Reiter.
    »Wie viele?«
    »Nicht mehr als vierhundert, würde ich sagen. Zwei bis drei Züge Berittene sind darunter, aber keine Bogenschützen.«
    Sillek nickt. »Halte dich auf dem Hügel zurück. Lass dich nicht sehen. Wir sind gleich da.«
    »Ja, Ser.« Der Bote kehrt zu den fünf anderen Spähern zurück.
    »Was habt ihr vor, Fürst Sillek?«, will Gethen wissen.
    »Sie vernichten«, antwortet Sillek.
    »Ihr habt mehr als genug Kräfte, um sie zum Rückzug zu zwingen.« Gethen dreht sich zu den mehr als zweitausend Kämpfern um, die ihnen folgen.
    »Wenn ich sie fliehen lasse, muss ich später doch wieder gegen sie kämpfen.«
    »Sie sind in der Unterzahl und werden verzweifelt kämpfen, was Euch unverhältnismäßig viele Männer kosten wird«, warnt Gethen ihn.
    »In einer offenen Schlacht vielleicht.«
    Der ältere Mann wartet. »Ich erwarte Eure Befehle, Fürst.«
    »Unter dem Vorbehalt, Euch in Sicherheit zu bringen, falls ich Dummheiten mache, Ser Gethen?«, fragt Sillek lächelnd.
    »Ihr seid unverkennbar der Sohn Eures Vaters und Eurer Mutter.«
    Sie rücken weiter vor bis zur grasbewachsenen Rückseite des Hügels, von dem aus sie die Furt und die Suthyaner überblicken können. Dort versammelt Sillek die Anführer der Einheiten und die beiden Magier um sich.
    »Stellt die Hauptmasse der Kämpfer auf dieser Seite knapp unterhalb der Hügelkuppe auf«, befielt Sillek den Unterführern. »Die Männer sollen sich still verhalten. Ungefähr die Hälfte der berittenen Truppen kommt mit mir. Wir werden in voller Sicht der Suthyaner die Hügelkuppe besetzen.«
    Gethen runzelt die Stirn, sagt aber nichts.
    Sillek wendet sich an Terek und gibt weitere Anweisungen.
    »Ihr und Jissek werdet bei uns sein und wenn ich den Befehl gebe, werdet Ihr Eure Feuerkugeln in ihre Reihen schleudern. Wir werden langsam bergab vorstoßen, aber so weit auf Abstand bleiben, dass ihre Bogen uns nichts anhaben können. Dem Licht sei Dank, dass sie keine Bogenschützen aus Bleyans haben.«
    Sillek hält inne und sieht nacheinander die Gesichter der Männer an. Er verkneift sich, was er eigentlich am liebsten gesagt hätte, und beschränkt sich darauf, gleichmütig weitere Erklärungen zu geben. »Wir werden uns weniger stark zeigen, als wir sind, und indem ich bergab angreife, werde ich ihnen zu verstehen geben, dass ich jung und unerfahren bin. Die Feuerkugeln werden sie wütend machen, weil sie das für unfair halten, und sie werden uns angreifen …«
    »Und wenn nicht?«
    Sillek zuckt mit den Achseln. »Dann werden wir an der richtigen Stelle Halt machen, damit Terek und Jissek so viele wie möglich braten können. Ich bin nicht hier, um Ehre zu gewinnen. Wir wollen den Fluss und Rulyarth so leicht wie möglich in unsere Gewalt bringen. Wenn Ihr einverstanden seid, Ser Gethen, hätte ich es gern, dass Ihr die Truppen hier richtig aufstellt, damit die Suthyaner in die Falle laufen, sobald sie über die Hügelkuppe kommen. Können wir Piken in der Weise aufstellen, dass sie die Pferde nicht mehr rechtzeitig anhalten können?«
    Gethen schürzt die Lippen, verzieht anerkennend den Mund. »Ihr habt ausgesprochen hässliche Ideen, Fürst Sillek. Hässlich, aber es sollte funktionieren.«
    Die Unterführer nicken zustimmend.
    Sillek wendet sich an seine Bewaffneten. »Lasst ja niemanden den Hügel hinunter angreifen. Wenn es jemand versucht, wird Terek ihn in gebratenen Speck verwandeln. Sagt das allen so eindringlich wie nötig.«
    Der Bewaffnete mit dem grauen Bart, der rechts auf seinem Pferd sitzt, hustet und spuckt ins feuchte Gras aus. »Ist das nicht ein wenig hart, Ser? Besonders wenn es ein so leichter Kampf ist, da wir weit überlegen sind?«
    »Nein. Wir brauchen jeden Mann, den wir haben, lebendig und gesund, wenn wir Rulyarth erreichen. Ich habe keine Verwendung für Leute, die dem Ruhm nachjagen. Auch das könnt ihr ihnen sagen. Ich will möglichst leicht gewinnen und so wenig Männer wie möglich verlieren.«
    Der älteste

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