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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Landefahrzeuge?
    »Pass auf«, flüsterte Istril. »Der Ingenieur hat wieder diesen seltsamen Gesichtsausdruck.«
    »Was ist mit den Schafen?«, fragte Gerlich. Er deutete auf die Mutterschafe und Lämmer.
    »Sie gehören uns«, knurrte Ryba. »Den Hirten lassen wir laufen.«
    »Vergesst die Hühner nicht«, sagte Nylan. »Eine gute Proteinquelle.«
    »Zahlt ihm ein Kupferstück. Ist nur ein Vorschlag«, fügte Narliat hastig hinzu, als Berlis ihn mit einem zornigen Blick bedachte. Ayrlyn war noch damit beschäftigt, den verletzten Oberschenkel der Marineinfanteristin zu verbinden.
    »Ist das hier so üblich?«, fragte Nylan.
    »Das macht man so, wenn man verraten wurde. Dann kann er nicht behaupten, er wäre nicht bezahlt worden.«
    »Gut. Nylan – du und Ayrlyn, ihr kümmert euch darum«, sagte Ryba. »Sorgt dafür, dass er es versteht.«
    »Er hat es schon verstanden«, meinte Ayrlyn. »Deshalb hat er ja schlapp gemacht.«
    Ryba deutete auf Denalle und Rienadre. »Ihr zwei, ihr sucht euch Helfer und überlegt euch, wie wir die Tiere über den Hügel auf die Wiese im Westen bekommen. Wir können auch den Mist gebrauchen, um die Felder zu düngen – oder vielleicht kompostieren wir ihn auch für das nächste Jahr. Ich bin kein Bauer, aber die Tiere liefern Fleisch und vielleicht auch Wolle. Vorausgesetzt, wir wissen mit ihnen umzugehen.« Sie deutete zum Hügel.
    »Ja, Ser.« Die beiden nickten und betrachteten die Schafe, dann umrundeten sie langsam die unruhigen Tiere, um sie von unten hinauf zu treiben.
    Der Hirte stöhnte und Berlis zog das Schwert. Sie zuckte dabei vor Schmerz zusammen, aber als die Schwertspitze an der Kehle des Hirten lag, zitterte sie nicht. Dem Mann fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    »Los doch, erkläre es ihm, Narliat«, drängte Ayrlyn ihn. Sie kramte in der Erste-Hilfe-Ausrüstung herum.
    »Ich habe keine Kupfermünze.«
    Nylan fischte eine aus der Börse, die er dem toten Räuber abgenommen hatte, und gab sie Narliat. »Hier.«
    Narliat sah Nylan an, wandte sich an den Hirten und dann wieder an Berlis. Berlis nahm das Schwert weg. Der Hirte schluckte, bewegte sich aber nicht.
    »Setz dich auf«, befahl Nylan ihm in schlechtem Anglorat – aber es war offenbar gut genug, weil der Hirte sich langsam aufrichtete. »Los doch«, forderte der Ingenieur Narliat auf.
    »Dies ist dein Lohn. Es ist der gerechte Lohn für einen Verräter. Weitere Bezahlung, abgesehen vom Tod, hast du nicht zu erwarten, wenn du diese Münze zurückweist.«
    Der Hirte schluckte und sah sich zu Ryba um. »Mächtige Kriegerin … sie haben mich gezwungen. Sie hätten mich getötet. Meine Schafe … das ist meine halbe Herde … meine Kinder werden darben … nehmt das Geflügel … nehmt es als mein Geschenk, aber … aber die Herde?«
    Rybas Augen waren hart und kalt wie ein Smaragd. »Dein Verrat hat einem Dutzend Männern – nicht, dass sie viel wert gewesen wären – und einer meiner Marineinfanteristinnen, die sehr viel wert war, den Tod gebracht. Eine weitere kann den Arm nicht mehr gebrauchen, eine dritte hat einen Pfeil in den Oberschenkel bekommen. Erzähle mir nichts von Leiden.«
    Narliat blickte zu Nylan und dem Ingenieur wurde bewusst, dass der Hirte kein Wort verstanden hatte. »Unser Volk hat unter deinem Verrat gelitten«, erklärte Nylan in Alt-Anglorat. »Du hast bei diesem Verrat geholfen. Die Marschallin war noch großzügig mit dir. Willst du die Bezahlung oder den Tod?«
    Narliats leichtes Nicken bestätigte, dass Nylan den richtigen Ton getroffen hatte.
    »Und außerdem«, fügte Nylan hinzu, ohne selbst zu wissen, wie er darauf kam, »solltest du nicht glauben, du könntest die Münze nehmen und dennoch den Handel ausschlagen. Wage es nicht, die Münze zu nehmen und uns zu verfluchen. Denn dann wirst du dein restliches Leben verbringen, als wärst du schon gestorben, und unendliche Foltern erleiden.« Er spürte, wie etwas vor oder aus seinen Augen blitzte.
    Der Hirte kippte, erneut ohnmächtig geworden, auf der Stelle um.
    »Diese Bauerntölpel«, brummte Berlis. »Der Mann hat keinen Mumm. Wird zweimal ohnmächtig, dabei hat ihn noch nicht einmal jemand angerührt.«
    »Der … der Magier hat das gemacht«, stammelte Narliat. »Er … der Hirte wird nie wieder einen bösen Gedanken zu denken wagen.«
    »Beeindruckend«, bemerkte Ayrlyn.
    Der Hirte stöhnte und richtete sich langsam wieder auf. »Die Münze … die Kupfermünze … bitte …«
    Narliat gab sie ihm.
    »Bitte … kann ich

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