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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dachte zuerst, die Zellen wären das Problem, aber jetzt verschleißen als Erstes die Düsen.«
    »Musstest du denn wirklich einen Ablauf für das Wasser bohren?«
    »Ja … wir wollen doch nicht, dass die Vorräte verschimmeln.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du bist stur.«
    »Längst nicht so stur wie du.« Nylan fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis man ihm nachsagte, er hätte eine Bauwut. Falls man es nicht sowieso schon glaubte. Warum sahen die anderen nicht ein, dass sie nur eine einzige Chance hatten? Nur diese eine?
    Die Triangel wurde einmal angeschlagen. Ryba und Nylan drehten sich um und sahen Llyselle über die Wiese reiten. Sie federte ein wenig im Sattel auf und ab, aber Nylan wusste genau, dass er selbst beim Reiten wesentlich stärker durchgeschüttelt wurde. Er hatte eben kein sybranisches Nomadenblut in den Adern, von der Übung ganz zu schweigen. Die große Marineinfanteristin mit dem silbernen Haar zügelte das Pferd vor dem Kochfeuer, aber noch bevor sie absteigen konnte, war Ryba schon bei ihr, dicht gefolgt von Nylan.
    »Da unten ist ein Hirte. Er winkt mit einer weißen Fahne«, erklärte Llyselle. »Er hat ein paar Schafe oder Ziegen und kleinere Tiere in Käfigen.«
    »Lasst uns hoffen, dass er uns etwas verkaufen will.« Ryba deutete auf Siret, die direkt neben ihr stand. »Suche Narliat und Ayrlyn und bitte sie, zu uns zu kommen.«
    »Ja, Ser.« Siret warf Nylan mit ihren grünen Augen einen seltsamen Blick zu, dann wandte sie sich ab. Nylan war sicher, dass sie im Gegensatz zu Selitra um den Bauch herum dicker geworden war. Selitra hatte mit Gerlich geschlafen, schien aber im Gegensatz zu Siret nicht schwanger zu sein. Was also war mit Siret passiert?
    Nicht lange, und Narliat kam zu ihnen gehumpelt. Er stützte sich auf einen Stock, hatte aber die Beinschiene abgelegt, die er eine Weile getragen hatte.
    Ryba erläuterte ihm, was Llyselle berichtet hatte.
    »Die meisten Hirten kommen nicht hier herauf, weil Ihr Engel hier seid. Früher war das hier eine gute Sommerweide, aber jetzt …« Der frühere Kämpfer zuckte mit den Achseln. »Es sind schwere Zeiten und Euer Geld ist willkommen. So muss er die Tiere nicht den ganzen Weg bis Lornth oder Gallos treiben. In den Käfigen könnten Hühner sein.«
    »Was hat die weiße Fahne zu bedeuten?«, fragte Ryba.
    »Ser Marschallin, damit will er Eure Aufmerksamkeit erregen. Aber was es sonst zu bedeuten hat, kann ich nicht sagen.«
    »Hmm … wir brauchen alles, was wir an Vorräten kaufen oder anbauen können, und wahrscheinlich wird es ohnehin nicht reichen.« Ryba blickte zum Turm hinauf, dann wandte sie sich wieder an Ayrlyn und Narliat. »Wie sollen wir uns nun diesem Hirten gegenüber verhalten?«
    »Du gehst am besten mit ein paar Leuten hinunter, würde ich sagen«, schlug Ayrlyn vor.
    »Nur einer oder zwei. Nicht die Marschallin oder der Magier«, fügte Narliat hinzu. »Mächtige Engel verhandeln nicht mit Hirten.«
    »Mit Skiodra haben wir persönlich verhandelt«, gab Ryba zurück.
    »Das war etwas anderes. Er kam unter der Handelsflagge und Skiodra war persönlich anwesend. Er ist ein mächtiger Händler.«
    »Nun … wenn du meinst.« Ryba sah sich um. »Also gut. Achtung, alle! Holt eure Waffen. Wir wollen hoffen, dass wir sie nicht brauchen. Trefft euch bei der Triangel am Wachtposten auf der rechten Seite … an der Straße, die zum Turm führt.« Sie wandte sich an Fierral. »Wo ist Gerlich?«
    »Er macht das Gleiche wie jeden Morgen. Er ist auf die Jagd gegangen.« Die Anführerin der Marineinfanteristinnen schien aus irgendeinem Grund empört.
    »Wenn er auftaucht, soll er ebenfalls kommen.«
    Nylan eilte zum Landefahrzeug, um seine Handfeuerwaffe und das Schwert zu holen, das er sich geschmiedet hatte. Es war zu klein für die Schwertscheide und er musste Acht geben, um nicht ständig darüber zu stolpern. Ryba ließ sich nie ohne ihre Waffen blicken, aber er konnte nicht arbeiten, wenn er eine Pistole am Gürtel und das Schwert am Bein hängen hatte.
    Ryba hatte längst den großen Braunen gesattelt, als er den Wachtposten erreichte.
    Der Hirte wartete unten am Fuß des Hügels. Ab und zu blickte der Mann herauf, betrachtete die unruhig herumwandernden Schafe und lehnte sich wieder an die Seite seines Karrens.
    Schließlich, nachdem sie mit Fierral und Istril gesprochen hatte, nickte Ryba.
    Berlis und Rienadre rüsteten sich mit den kleinen runden Schilden, die sie von den letzten Räubern erbeutet hatten,

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