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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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ließ den Laser ausgeschaltet und ging zur Mauer, um das Schwert zu holen, das er gerade geschmiedet hatte. Wenn er die Handschuhe trug, würde er es im Notfall benutzen können.
    Sollte er den anderen folgen oder warten? Er entschied sich zu warten und hoffte, er müsste nicht noch einmal den Laser einsetzen. Er war nicht sicher, ob er es würde ertragen können, wenn er noch mehr Leute töten musste. Da Relyn weiterhin bewusstlos war, ging er zur schwarzen Stute und trieb sie und die anderen beiden Pferde zusammen, die in der Nähe frei herumliefen. Die Zügel band er an verschiedene Steine oder an die stabile Nordmauer des Badehauses. Dann zwang er sich, die drei Kämpfer zu durchsuchen, die er mit dem Laser getötet hatte.
    Er ignorierte den Gestank des verkohlten Fleischs und plünderte methodisch die Börsen, nahm den Schmuck an sich und stapelte die Waffen auf der halb hochgezogenen Ostmauer. Dann kehrte er zurück und entfernte die Kleidungsstücke, die er für brauchbar hielt. Auf den Sätteln der Pferde waren dicke, zusammengerollte Decken festgezurrt.
    »Oooh …«, stöhnte Relyn, aber er bewegte sich nicht.
    Nylan blickte zum Hügel. Schließlich wickelte er etwas Schnur um die Beine und Arme des Bewusstlosen und näherte sich vorsichtig der schwarzen Stute. Sie wich mehrmals zurück, ehe sie ihn aufsteigen ließ und Nylan mit seiner gerade geschmiedeten Klinge zum Hügel trug.
    Die Woge des Todes umfing ihn, als er die Hügelkuppe erreichte, und hätte ihn beinahe aus dem Sattel geworfen. Er blieb einen Augenblick benommen sitzen, ehe er hügelab zu den Berittenen und den herrenlosen Pferden reiten konnte.
    Nach und nach konnte er verschiedene Gestalten ausmachen. Die meisten trugen das Olivschwarz der Marineinfanteristen.
    Eine schwarzhaarige Gestalt zog ihren großen Braunen zu ihm herum. »Nylan! Sind noch welche am Turm?«
    »Nur der eine, den ich gefesselt habe. Die anderen leben nicht mehr. Was ist hier passiert?«
    »Es müssen fast dreißig gewesen sein …« Ryba lächelte grimmig. »Eine Handvoll konnte entkommen. Die anderen sind bis auf einen oder zwei tot.«
    »Was ist mit unseren Leuten?«
    Ryba schüttelte den Kopf. »Angesichts der Umstände … ist es wohl nicht zu schlimm verlaufen. Ich glaube, wir haben zwei Leute verloren und Weindre hat eine Klinge in die linke Schulter bekommen. Wir räumen gerade das Schlachtfeld auf.«
    »Hast du bemerkt, dass es dieses Mal keine Banditen waren?«, fragte er.
    »Was meinst du damit?«
    »Gute Pferde, gute Sättel, gute Kleidung, gute Waffen, Schmuck und eine Menge Geld«, erklärte Nylan.
    »Wir reden später darüber. Wir müssen erst alles einsammeln.« Ryba ritt wieder bergab.
    Da sie anscheinend alles unter Kontrolle hatte, lenkte Nylan die schwarze Stute in die andere Richtung und kehrte hügelan zum Turm zurück.
    Als er am noch nicht fertig gestellten Badehaus angelangt war und das Pferd festband, hatte Relyn die Augen geöffnet.
    »Ich habe Euch mein Wort gegeben, Magier«, fauchte er.
    »Ich war nicht sicher und Ihr wart nicht wach, so dass ich Euch nicht fragen konnte«, erwiderte Nylan auf Alt-Anglorat, während er dem Mann die Fesseln löste. Mit den Sinnen tastete er nach Relyns Armstumpf. »Das tut weh, aber Ihr werdet es überleben.«
    »Lieber wäre es mir, ich könnte sterben.«
    »Das wage ich zu bezweifeln.« Nylan massierte sich die Stirn, um die Schmerzen in den Augen und das Pochen im Schädel zu vertreiben.
    »Seid Ihr nie ins Exil verbannt worden und konntet nicht zurückkehren? Genau das wird geschehen, wenn mein Vater erfährt, dass ich von Frauen besiegt wurde, die noch dazu gegenüber meinen Bewaffneten in der Unterzahl waren.«
    »Wir alle hier sind im Exil, junger Mann. Und was die Frauen angeht, so dürftet Ihr inzwischen bemerkt haben, dass sie nicht unbedingt den Frauen gleichen, die Ihr hier sonst kennt.« Nylan war sich seiner Sache völlig sicher.
    »Das ist wohl wahr«, erwiderte der Mann mürrisch. »Sie hatten kleine Donnerwerfer und ihre Klingen … hätten wir solche Schwerter gehabt, dann wäre der Kampf anders ausgegangen. Sind die Klingen ebenfalls aus dem Himmel gekommen?«
    Nylan betrachtete angelegentlich die Steine vor seinen Füßen.
    »Ihr scheint verwirrt, Magier.«
    »Mein Name ist Nylan.« Der Ingenieur wollte nicht antworten, aber schon der Gedanke daran, sich um die Antwort zu drücken, verstärkte seine Kopfschmerzen.
    »Ser Nylan, Ihr müsst doch wissen, woher die Klingen gekommen

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