Sturz Der Engel
lokale Netz bezeichnete, zu verschieben, bis ein nadeldünner Dolch aus Licht entstand.
»Schnappt euch den Magier! Da drüben!«
Die übrigen fünf Angreifer wandten sich in Nylans Richtung. Der Boden bebte unter den Hufen der bergab stürmenden Pferde.
Ein rötlich-weißes Energiefeld umgab die Spitze des Lasers, als Nylan die Lichtklinge eher mit den Sinnen als mit den Händen durch den Hals des ersten und dann des zweiten Reiters zog.
Nylan taumelte und die Augen verschwammen ihm, als die Weiße Woge des Todes ihn umspülte. Sein Kopf pochte. Er stand stocksteif da und versuchte, sich wieder zu sammeln und etwas zu erkennen, während die Augen brannten, als hätte man ihm glühende Messer hineingestoßen.
Wieder polterten Hufe über den harten Boden, dieses Mal kam der Angreifer von der Südseite des Turmes her. Als der dritte Reiter endlich zu Boden ging, tauchten Istril und Ryba mit gezückten Klingen auf und ritten am Turm vorbei.
Rybas Schwert flog durch die Luft und der vierte Reiter sperrte erschrocken den Mund auf und brach auf dem Rücken seines Pferdes zusammen. Das Pferd stieg hoch und warf den Toten aus dem Sattel, doch der linke Fuß des Kämpfers hatte sich im Steigbügel verfangen und das Pferd schleifte ihn bis zum Rand des oberen Feldes hinter sich her, bis es endlich stehen blieb.
Schüsse krachten und das fünfte Pferd taumelte und stürzte, aber der Reiter sprang rechtzeitig ab und rannte mit erhobenem Schwert zu Nylan, während er mit der freien Hand nach dem Gürtelmesser griff.
Der Ingenieur zog den Laser zum Angreifer herum, stellte den Brennpunkt mit den Sinnen nach, kämpfte die Kopfschmerzen nieder und versuchte, die Messer aus den Augen zu drängen. Das weißrote Feuer flammte auf und die Flamme durchbohrte den Mann. Die Leiche kippte nach vorn, die Klinge fiel weniger als eine Mannslänge vor Nylan auf den Boden. Nylan sank auf die Knie und blieb hocken. Während er unter den Erschütterungen eines weiteren Todes schwankte, schaltete er den Energiestrom zum Laser ab und machte sich Vorwürfe, dass er die Energie nicht schon früher zurückgenommen hatte. Sie hatten nur geringe Reserven und noch so viel zu tun.
Der letzte Angreifer duckte sich unter Istrils Schwertstreich durch und wollte zum Gegenangriff übergehen, doch dann starrte er verständnislos den Stumpf an, wo Rybas zweite Klinge ihm den Arm abgetrennt hatte.
»Ergib dich!«, verlangte die Marschallin, deren Augen kalt waren wie das Eis auf Freyja.
Der Angreifer, ein Mann mit dunkelrotem Haar, umklammerte mit der unverletzten Hand wortlos den Armstumpf.
»Ergib dich oder stirb!«, rief Nylan auf Alt-Anglorat. Er kam mühsam auf die Beine und hielt sich an der Stange fest, auf der die Düse des Laserbrenners befestigt war.
»Ich … Relyn von Gethenhain in Lornth … ich ergebe mich.« Das Gesicht des jungen Burschen war kreidebleich.
»Nylan, kannst du dich darum kümmern? Hinter dem Hügel lauern noch ein paar Kerle.« Ryba hatte ihr Schwert aus dem Leib eines der Gefallenen gezogen, ohne abzusteigen. Dann lenkte sie, gefolgt von Istril, ihren Braunen zum Hügel.
Relyn schluckte, als er ihre Stimme hörte, und sah den beiden nach, wie sie hügelan galoppierten, wo vier weitere Kämpferinnen zu ihnen stießen.
»Ihr solltet besser absitzen.« Nylan sah sich um. Huldran und Cessya waren verschwunden, entweder um sich Pferde zu besorgen oder um zu Fuß in den Kampf einzugreifen. »Sonst verblutet Ihr noch.«
Während er aus dem Sattel stieg, nahm Relyn Nylan genau in Augenschein. Erst jetzt bemerkte er Nylans Schutzbrille und die Handschuhe. Dann kippte er um.
Nylan stellte den Laser weg und ging zum Pferd und dem bewusstlosen Reiter. Die Lederkleidung und die leinene Unterkleidung waren gut geschneidert. Das schwarze Pferd wich ihm ein Stück aus, als Nylan den jungen Mann zum Laser schleppte.
»Ich hasse es, dass ich das tun muss …«, sagte er.
Mit einem kurzen Energiestoß, schwach und breit gestreut, kauterisierte er den Armstumpf.
Nylan sah sich immer wieder zum Hügel um, aber es kamen keine Reiter mehr herunter. Mit den Sinnen konnte er spüren, dass Relyn noch lebte und wahrscheinlich überleben würde, weil der verkohlte Armstumpf nicht mehr blutete. Der Ingenieur wünschte, er hätte noch etwas tun können, aber was? Dann lachte er heiser. Da machte er sich doch tatsächlich Sorgen, ob er mehr hätte tun können, um einen Mann zu retten, der darauf aus gewesen war, ihm den Kopf abzuschlagen.
Er
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