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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Getränk. Narliat hat Selitra einen Busch gezeigt, aus dem man etwas gewinnen kann, das beinahe wie Tee schmeckt. Bitter, aber man wird davon wach.«
    »Also gut, bringt mir einen Entwurf für die Fenster, dann will ich sehen, was wir tun können.« Er ging zum Tisch.
    »Wir brauchen Salz, bei den Dämonen!«, ließ Gerlich sich vernehmen. Der Jäger saß am Ende des Tisches nahe beim fertig gebauten, aber kalten Herd. »Ohne Salz ist es schwierig, das Fleisch zu trocknen, und wir können doch nicht alles räuchern.«
    »Ich lasse es Ayrlyn ganz oben auf die Liste der Dinge setzen, die wir einkaufen müssen.« Rybas Stimme, leiser als Gerlichs Organ, war trotzdem deutlich im ganzen Raum zu hören.
    Mit alten, verschlissenen und grob auf seine kräftige Gestalt angepassten Ledersachen stampfte er, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, zum Ausgang. »Guten Tag, Nylan.«
    »Guten Tag. Wie macht sich der Bogen?«
    Gerlich blieb stehen und zuckte mit den Achseln. »Er schießt nicht weit genug und hat nicht genug Kraft, aber für die kleineren Tiere reicht er – für die Nagetiere mit den braunen Pelzen.« Er grinste. »Ich gerbe das Leder der Tiere. Narliat hat mir ein paar Wurzeln und eine Eichenart gezeigt, die sie hier dazu verwenden. Im Winter habe ich vielleicht genug für einen warmen Mantel.« Das Grinsen verflog. »Selbst die dicksten Tiere haben nicht sehr viel Fleisch und ich weiß nicht, wie es mit der Jagd wird, wenn erst hoher Schnee liegt.«
    »Ich auch nicht.« Nylan hielt inne. »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Mach das, Ingenieur.« Gerlich hob den Bogen, es war ein beinahe spöttischer Salut, und ging zur Vordertür. »Ich werde versuchen, einen größeren Bogen zu bauen.«
    »Viel Glück, großer Jäger.« Nylan ging zum Tisch und setzte sich gegenüber von Ryba.
    »Es ist gar nicht so übel«, sagte sie. »Das Fleisch, meine ich.«
    »Was ist es denn?«
    »Ich habe nicht gefragt.«
    »Eines dieser Nagetiere, gebacken und dann gebraten«, erklärte Kyseen. Sie ersetzte den zerkratzten Holzteller durch einen neuen, der zur Hälfte mit Streifen von gebratenem Fleisch gefüllt war. »Der Herd ist wirklich eine große Hilfe und das Brot schmeckt inzwischen sogar nach Brot. Die Eier sind auch wichtig, aber die Hühner legen nicht genug und ich lasse sie ein paar Küken aufziehen, weil wir früher oder später noch einen Hahn brauchen, einen richtigen Gockel.«
    »Wenn wir Fenster und den Heizofen hätten, wären wir erheblich besser dran«, meinte Siret schaudernd.
    Nylan sah sie an, aber sie wandte den Blick ab.
    »Keine Angst, dir wird bald richtig warm ums Herz«, warf Berlis ein.
    Die silberhaarige Siret errötete.
    Nylan tat die schwangere Marineinfanteristin Leid. »Ich bemühe mich, dass die Heizung bald fertig wird. Wir brauchen eine Menge Ziegelsteine dafür.« Vorsichtig nahm er sich ein paar Streifen gebratenes Nagetier und zwei Scheiben Brot. Käse gab es keinen, aber ein aus Grashalmen geflochtener Korb mit grünen Beeren stand auf dem Tisch. Er versuchte eine, die ihm sofort den Mund zusammenzog.
    »Die grünen Beeren sind ziemlich sauer, Ser«, sagte Berlis. Sie warf einen verstohlenen Blick zu Siret.
    Siret war errötet, erwiderte aber leise: »Es wäre besser gewesen, wenn der Pfeil mitten zwischen die Schenkel getroffen hätte. Da hätte er richtig gesessen.«
    »Ruhe jetzt«, sagte Ryba, aber Siret war schon aufgestanden und zur Tür unterwegs. Die Marschallin wandte sich an Berlis. »Solche Kommentare könnten dich umbringen.«
    »Ja, Ser.« Berlis’ Stimme klang mutlos, resigniert.
    Nylan aß noch ein paar grüne Beeren und einige Stücke gebratenes Nagetier, ohne sich weiter zu dem Vorfall zu äußern. Das Brot war gut und er aß beide Scheiben bis auf die letzten Krümel auf.
    »Was hast du heute vor?«, wollte Ryba wissen.
    »Ich will versuchen, noch zwei Schwerter zu schmieden, ehe ich mich wieder ums Badehaus kümmere. Und du?«
    »Ich versuche, einen dauerhaften Zaun für die Schafe zu bauen. Sie sind letzte Nacht ins Bohnenfeld eingedrungen.«
    »Ich würde sowieso lieber Hammel essen«, murmelte jemand weiter unten am Tisch.
    »Ich auch«, stimmte Ryba zu. »Aber wir brauchen Bohnen und das Fleisch.«
    Die anderen, die noch am Tisch saßen, lachten. Ryba nahm sich noch ein paar Streifen Fleisch, Nylan folgte ihrem Beispiel. Bevor er mit Essen fertig war, stand Ryba auf und berührte ihn am Arm. »Wir sehen uns dann später.«
    Nylan nickte mit vollem Mund.
    Als er aufgegessen

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