Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
Vom Netzwerk:
doch sie erkannte die Warnung, die ihr in diesem Sekundenbruchteil zuteil wurde, und legte den Gleiter brutal auf die Seite, um den Rumpf zwischen die Passagiere und die potenziell tödliche Hitze zu bringen.
    Der Boden huschte an Steuerbord vorbei, und ein brodelnder Wind hüllte sie in Staub und Schutt, als die Druckwelle mit voller Kraft zuschlug. Die Welt drehte sich, und Skye verlor die Kontrolle in genau dem Moment, in dem die Bomber erneut herabschossen, um eine zweite Feuerwand hinter der ersten zu errichten.
    Und die Welt drehte sich.
 
    (Inzwischen.)
    Ich war ein Insekt in einer Schlacht der Giganten.
    Das war ein Gefühl, das ich in meiner Zeit auf Vlhan kennen- und hassen gelernt hatte, und es wurde nicht besser. Von einem Vlhani-Beschützer, der offenbar beschlossen hatte, dass ich mich alleine durchschlagen konnte, während er sich meinetwegen in den Kampf stürzte, mitten auf dem Gelände der Thanes ausgesetzt, konnte ich nur zwischen den Ruinen herumstolpern und den Peitschen von Freund und Feind aus dem Weg gehen, die immer wieder vom Himmel herabschossen. Irgendwie schaffte ich es, eine der eingestürzten Mauern zu erreichen. Dort versuchte ich, mich flach an die Wand zu pressen, während der letzte Vlhani, der mich beschützt hatte, und der letzte, der Oscin beschützt hatte, auf zwei andere einschlugen, die uns den Fluchtweg abgeschnitten hatten.
    Ich hatte gesehen, wie Oscin Tara Fox in eine der schützenden Nischen gezerrt hatte, gerade eine Sekunde, bevor zwei Vlhani, verheddert wie ein Wald aus Schlangen, über die Überreste des Bauwerks getrampelt waren und eine Staubwolke aufgewirbelt hatten. Nun sah ich Pakh Valinia, die wie eine Blinde einherstolperte, unfähig etwas zu sehen, weil aus einer Platzwunde an ihrer Stirn Blut in beide Augen troff. Sie wusste, dass sie in Schwierigkeiten war, war jedoch nicht gerüstet, eine Fluchtrichtung festzulegen, als das Kampfgeschehen zwei der ringenden Monster über sie brachte, deren Peitschen sich zu allen Seiten in den Boden bohrten, während sie in der Mitte um die eigene Achse rotierte und verzweifelt um Hilfe schrie.
    Ich war ein Insekt in einer Schlacht der Giganten ... und ich war ein Idiot, und folglich verließ ich mein vergleichsweise sicheres Plätzchen und rannte zu Pakh Valinia. Erst, als eine der großen schwarzen Peitschen zwischen ihr und mir herabsauste und sich mit einer Gewalt in den Boden bohrte, die meinen Kopf auf Beckenhöhe hätte treiben können, hielt ich inne.
    Ich schrie auf, fiel auf den Hintern, wollte davonkrauchen und wurde vor einer potenziell lebenslangen Erinnerung an meine eigene Feigheit durch eine weitere Peitsche bewahrt, die sich hinter mir in den Boden bohrte und mir den Rückzug verwehrte.
    Gottverdammt, warum kann es nicht einmal einfach sein?
    Ich sprang wieder auf die Beine, duckte mich gleich darauf, um einem trägen, weitschweifigen Hieb auszuweichen, der mehr bewirkt hätte, als mich von den Füßen zu reißen, und trieb mich erneut zu Pack Valinia, die zu laut schrie, um mein Gebrüll zu hören, mit dem ich ihr zu versichern suchte, dass ich auf dem Weg war.
    Ich prallte direkt gegen sie und stieß sie zurück, als ein Dickicht aus Peitschen genau dort den Boden durchlöcherte, wo sie gestanden hatte.
 
    (Skye.)
    Die überwältigende Druckwelle hatte viel mit einem einzigen stillen Ort in einer ansonsten vollkommen übergeschnappten Welt gemein. Die bordeigene Gravitation schützte alle Personen in der Passagierkabine des Gleiters vor der Erschütterung, doch dadurch schien sich das Universum um sie herum nur noch wilder zu drehen - ein scheußliches Kaleidoskop aus Erde, Himmel, Feuer und flüchtenden Vlhani, das nicht aufhören wollte, ehe Skye den Gleiter wenigstens annähernd unter Kontrolle bekam.
    Sie stürzten immer noch.
    Aber Skyes letzter Kraftakt zur Stabilisierung des Gleiters verwandelte das, was ein tödlicher Aufprall nebst einer Reihe heftiger, chaotischer Überschläge hätte werden können, in eine Anzahl weniger schwerer, aber immer noch äußerst schmerzhafter Aufschläge in einem erheblich flacheren Winkel.
    Für Skye und die beiden Riirgaaner stellte sich das Geschehen wie ein Trommelwirbel ohrenbetäubender Zusammenstöße dar, akzentuiert von einer Kakophonie berstenden Metalls. Sie würgten an dem Dreck, als die Erde, die sie selbst verdrängt hatten, kübelweise das zusammenbrechende ionische Schild passierte und auf ihre Gesichter prasselte, in ihre Augen drang und ihre

Weitere Kostenlose Bücher