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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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auftrug, eine Botschaft, die weniger diplomatisch war, aber Scheiß drauf, ich war keine Diplomatin. »Schließlich habe ich noch eine letzte Nachricht, die Sie dem Ersten Referenten Rhaig von der Tchi-Delegation übermitteln werden. Ich will, dass Sie ihm sagen, ich würde mich bereits darauf freuen, ihn wiederzusehen. Sagen Sie ihm das und nur das, wenn Sie mit ihm allein sind. Sie müssen nicht wiederholen, was ich gesagt habe. Ich weiß, Sie haben mich verstanden.«
    Etwas Seltsames geschah mit Hammersmiths Gesicht. »Counselor ...«
    »Laufen Sie«, schlug ich vor.
    Und auch das befolgte er umgehend, das musste man ihm lassen.
    Als ich mich umblickte, sah ich, dass Pakh Valinia an der Steuerkonsole eines riirgaanischen Gleiters arbeitete. Fox stand neben ihr, Oscin hinter beiden. Oscin blickte auf, um anzudeuten, dass wir abflugbereit waren. Ich beging den Fehler, mich zum Ufer umzuschauen, um mich zu vergewissern, dass man uns unbehelligt würde ziehen lassen, und sah, wie Hammersmith oben auf der Böschung rotierte, während die Riirgaaner um ihn herum voranstürmten, um in letzter Sekunde doch noch anzugreifen.
    Mist. Sie hatten sich entschieden, in Aktion zu treten.
    Ich stürzte zu dem Gleiter, sprang an Deck, rollte mich ab, als ich gegen das Schott prallte, und hielt mir gerade in dem Moment die Augen zu, in dem eine stille Explosion grellen Lichts den Himmel weiß färbte. Es war ein Ladeblitz, abgefeuert von einem der Riirgaaner, die auf uns zukamen.
    Der Anleger erbebte unter dem Donnern stampfender Füße. Ich verfluchte mich dafür, so viel Zeit mit Hammersmith vergeudet zu haben. Jetzt würde es knapp werden.
    Dann ging das Gebrüll in Schreie über, als etwas Langes, Schlangenartiges flüsternd durch die Luft streifte.
    Mir war nicht bewusst, dass wir abgelegt hatten, ein Versehen, das leicht zu erklären war, bedachte man die trägheitsdämpfende Wirkung der bordeigenen Schwerkraft des Vehikels; aber mich erwartete mehr als nur ein Schwindelgefühl, als ich nach vorn stolperte und das Ufer in einem vollends falschen Winkel vorfand. Der Blick aus dem Gleiter führte nicht einfach geradeaus, sondern direkt abwärts zu der Seeoberfläche, die im Sonnenschein weiß schimmerte. Irgendein Aufruhr war am Ufer ausgebrochen, das aus einer Explosion eigenmächtiger Schatten zu bestehen schien, bis sich die fünf watenden Vlhani, die urplötzlich beschlossen hatten, unsere Flucht zu decken, aus dem grellen Licht des von dem Chitin reflektierten Sonnenscheins schälten. Drei hatten es bis zu dem Schlamm in Ufernähe geschafft, zwei andere waren bereits auf den Anleger geklettert, und ihre Peitschen schlugen gleichmäßige Löcher in die Planken, als sie voranschritten und unsere Verfolger zurück an Land trieben.
    Die Panik der Wesen am Ufer, die glauben mussten, dass sich diese Vlhani in ebenso gewalttätige Kreaturen verwandelt hatten wie die in der vergangenen Nacht, war grausam anzuschauen. Dutzende rannten um ihr Leben. Ihnen war nicht wie uns vergönnt, das Geschehen aus einer erhöhten Position in der Distanz überblicken zu können, eine Perspektive, die offenbarte, dass die Giganten sie lediglich bis zum Ufer verfolgten. Dass sie nichts weiter taten, als uns eine Chance zur Flucht einzuräumen, indem sie sich zwischen den schwachen Außerweltlern und den Gleitern aufbauten, mit deren Hilfe sie uns hätten verfolgen können.
    Pakh Valinia erkannte das ebenfalls. Sie wirbelte herum, starrte mich aus geweiteten Augen an, und ihr Mund stand offen, lange bevor irgendetwas Verständliches über ihre Lippen kam. Merkantil folgte einigen verblüfften Sätzen in irgendeiner riirgaanischen Sprache. »Diese Vlhani ... schützen Sie.«
    Ich rieb mir das Knie. »Sieht so aus.«
    »Warum?«
    Ich konnte mir das auch nicht schneller zusammenreimen als sie, aber es schadete nicht, wenn ich mich zuversichtlicher zeigte, als ich mich fühlte. »Ich bekomme langsam den Verdacht, dass es einen ganzen Haufen Vlhani gibt, die von mir wissen und mich im Zweifelsfall beschützen würden. Und bedauerlicherweise auch eine große Anzahl, die mich mit Freude umbringen würde, sollte sie die Gelegenheit dazu bekommen. Ich nehme an, beide Seiten wurden von ihren ... na ja, sagen wir einfach: Hintermännern, instruiert.«
    »Hintermänner?«, wiederholte Pakh Valinia.
    »Ach, Oscin, wir sollten vielleicht etwas höher gehen. Weißt du noch, was Hammersmith uns über springende Vlhani erzählt hat?«
    »Gutes Argument«, sagte er

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