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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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machte mir nicht so sehr zu schaffen wie vermutet. Schätzungsweise weil ein Teil von mir immer gewusst hatte, dass es irgendwann so kommen würde. »Ja, sieht ganz so aus.«
    Durchs Telefon war zu hören, wie Adam tief Luft holte, dann sagte er: »Sich für eine Seite zu entscheiden heißt aber ja nicht, dass man auch auf dieser Seite steht … Wenn du verstehst, was ich meine.«
    Er hatte recht. Es gab Schlupflöcher in diesem Spiel, die ich zu meinem Vorteil nutzen konnte. »Guter Hinweis. Hoffen wir einfach mal, dass Plan A funktioniert. Wenn ich meine Fähigkeiten vor diesen Tempest-Leute geheim halten könnte, wäre mein Leben sehr viel einfacher.«
    »Du bist auf einmal so vernünftig«, sagte Adam. »Was ist bloß mit dir passiert?«
    »Zu viel. Viel zu viel.« Da die Badezimmertür aufging, wechselte ich zurück ins Englische. »Wir reden später weiter. Bis dann, Adam.«
    Ich warf das Telefon aufs Bett und drehte mich um. Holly hielt mit der einen Hand ihr Handtuch fest und streckte mir die andere entgegen. »Und? Was gefunden? Oder soll ich mir ein paar Sicherheitsnadeln besorgen?«
    »Du bist so wunderbar unkompliziert.« Ich zeigte auf das Häuflein mit der kleineren Unterwäsche, und sie stöberte darin herum.
    »Ihr habt über mich geredet, als ihr Französisch gesprochen habt, stimmt’s?«, sagte sie und zog misstrauisch die Augenbrauen hoch.
    »Kann schon sein … aber nur Gutes.«

    John war noch in der Lobby, als wir zum Frühstück gingen. Da Holly ein paar Schritte vor mir lief, wandte ich mich zu ihm hin und grüßte ihn stumm. Er nickte kurz. Ich nahm an, dass er bald Dienstschluss hatte und ich es dann mit jemandem zu tun bekommen würde, der misstrauischer und nicht so leicht zu manipulieren war. Wenigstens hatte ich mir die Pläne bereits eingeprägt.
    Nach dem Frühstück gingen wir shoppen und besorgten uns Kleider ohne den Aufdruck des Hotellogos. Zurück im Hotel schlüpften wir in unsere Badesachen, gingen runter zum Pool, setzten uns an den Rand und ließen die Beine im Wasser baumeln. Das tat gut, da ich seit Wochen nichts auch nur annähernd Entspannendes gemacht hatte. Trotzdem blieb ich wachsam, für den Fall, dass es doch Ärger gab.
    »Warum ist es hier so leer?«, fragte Holly.
    »Wir haben Freitag. Heute Abend checken hier bestimmt jede Menge Wochenendgäste ein.«
    Sie kam ebenfalls ins Wasser und setzte sich neben mich auf die Stufen. »Hast du das eigentlich ernst gemeint, was du vorhin über den Umzug ins Wohnheim gesagt hast? Du musst das nicht tun. Dein jetziges Zimmer ist viel schöner. Ich hab das Gebäude besichtigt, bevor ich mich beworben habe.«
    Ich legte einen Arm um sie und zog sie auf meinen Schoß. »Ja, das war ernst gemeint. Wenn du es gern so haben möchtest.«
    »Hm … wenn man mal so drüber nachdenkt … Keine Katherine Flynn in der Nähe, die aufpasst, dass meine Zimmertür offenbleibt. Und keine Pförtner, die alles in ihr supergeheimes Buch eintragen …« Sie berührte mich am Hals.
    Ich beugte mich herunter und küsste sie. Doch als ich gerade darüber nachdachte, Holly zurück ins Hotelzimmer zu locken, erspähte ich eine sehr vertraute Gestalt im Anzug und mit dunkler Sonnenbrille, die direkt auf uns zukam.
    Was wusste er? Nur, dass ich die Stadt verlassen hatte, ohne anzurufen? Oder mehr … Ich stöhnte und bewegte meinen Mund wieder zu Hollys Hals. »Wie lange kannst du die Luft anhalten?«
    Ich wartete ihre Antwort nicht ab, sondern zog sie für ungefähr fünf Sekunden mit unter Wasser. Sie lachte, als wir wieder hochkamen. Dad stand mit verschränkten Armen und bis zur Nasenspitze heruntergeschobener Sonnenbrille am Rand des Pools.
    Hollys Augen weiteten sich. Sofort setzte sie ihre Füße auf dem Beckenboden auf und ging zu den Stufen. »Ich … äh … hole mir an der Bar was zu trinken.«
    »Wäre schön gewesen, wenn du mir von deinem kleinen Ausflug erzählt hättest«, sagte Dad.
    »Tut mir leid, hab vergessen anzurufen.« Ich stieg aus dem Wasser, nahm mir ein Handtuch vom Stuhl und behielt Holly im Blick. »Was machst du hier?«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Was machst du hier mit diesem Mädchen?«, fragte er.
    »Sie heißt Holly.« Ich rubbelte meine Haare mit dem Handtuch trocken.
    »Ich kenne ihren Namen.«
    »Dann könntest du doch auch versuchen, ihn zu benutzen«, schlug ich vor und versuchte, ganz wie ein genervter, verwöhnter Teenager zu klingen.
    Ein anderer Mann im Anzug ließ sich direkt neben der

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