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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Ferien zu Hause gewohnt. Holly war auch hier … und in meinem Wohnheim. Sonst noch irgendwas? Soll ich dir die Namen meiner Profs aufzählen oder dir den Weg beschreiben, den ich jeden Tag zur Uni gegangen bin?«
    Adam machte eine lange Pause, während der er auf die Blätter vor sich starrte. »Nein, jedenfalls nicht jetzt.«
    »Nächste Frage?«, drängte ich und rieb mir die Schläfen.
    »Was passiert, wenn du zum Beispiel dreißig Minuten in die Vergangenheit springst und dann einunddreißig Minuten dort bleibst? Dann wärst du, ja strenggenommen in …«
    »… der Zukunft«, beendete ich seinen Satz. »Ich bin noch nie über die Zeitspanne meines eigenen Lebens hinausgesprungen.«
    Er nickte. »Das hab ich vermutet. Musst du denn überhaupt zurückspringen? Oder kannst du in der Vergangenheit bleiben, bis wieder dieselbe Zeit ist, in der du losgesprungen bist?«
    Es war so verrückt, auf einmal derjenige zu sein, der Adam den ganzen Mist erklärte. »Tut mir leid, mir fehlen da ein paar Seiten, aber dieses Experiment haben wir sehr früh mal gemacht. Ich springe einfach zurück. Denk daran, es ist anders, während ich springe. Ich fühle mich dann immer, als wäre ich nicht ganz da, ich fühle mich leichter, und ich habe nicht das normale Kälte- und Wärmeempfinden. Und nichts, von dem, was ich während meiner normalen Sprünge tue, hat einen Einfluss auf meine Homebase.«
    »Richtig«, sagte er und stopfte sich noch mehr Brot in den Mund. »All die regulären Sprünge sind eine Art Schatten-Zeitleiste. Oder eine … Spiegel-Zeitleiste.«
    »Ja, das ist, wie wenn man den gleichen Film immer wieder und wieder sieht und hofft, dass die Hauptfigur, mit der man bangt, es irgendwie schaffen wird. Oder dass es vielleicht irgendwas ändert, wenn man ihr etwas zuruft, um sie zu warnen. Doch nie nützt es was«, schloss ich. »Aber wie zum Teufel bin ich hier gelandet, in diesem Jahr 2007? Nicht als Schatten, sondern als das echte Ich?«
    »Und wie kommt es, dass das andere Du einfach verschwunden ist?«, fragte Adam kopfschüttelnd. Dann sah er mich mit diesen verrückten Augen eines Koffeinsüchtigen an. »Ich hab da eine Theorie.«
    Ich stützte meine Ellbogen auf den Tisch und versuchte, mich zu konzentrieren, auch wenn ich wahrscheinlich ohnehin nichts kapierte. »Okay, schieß los.«
    »Erstens gibt es offenkundig in jeder Homebase nur eine Version von dir.«
    »Ja, aber strenggenommen befinde ich mich gerade in der Vergangenheit.«
    Er beugte sich über seine Blätter und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was, wenn es ein zweites Universum gibt?«
    Ich fiel fast vom Stuhl. »Jetzt bist du wohl wirklich durchgedreht.«
    Er grinste mich höhnisch an und schüttelte den Kopf. »Nein, im Ernst. Nachdem dir all diese verrückten Sachen passiert sind, meinst du, ich wäre durchgedreht, weil ich erwähne, dass es die Theorie von der Existenz eines zweiten Universums gibt?«
    Ich lachte, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Er hatte recht. Was wusste ich denn schon? »Okay, heben wir uns diese Frage für später auf. Wie lautet die nächste Frage auf deiner Liste?«
    »Du hast ein paarmal notiert, dass es sich so anfühlte, als würde dich irgendeine Kraft zurückziehen. Ich werde eine Formel dafür entwickeln, aber wie es scheint, kannst du in der Vergangenheit eigentlich nicht leben.«
    Ich atmete laut aus. »Offensichtlich doch … wenn ich meine Homebase verlege.«
    »Genau. Wenn wir nur wüssten, wie du das gemacht hast. Aber ich verstehe nicht, warum du nicht zurück ins Jahr 2009 kommst. Oder in dieses andere Universum, wenn wir mal davon ausgehen, dass die Theorie stimmt. Bei keinem der Experimente gab es auch nur den kleinsten Hinweis darauf, dass du in der Vergangenheit hängenbleiben könntest. Aber ich habe es offenbar eingeplant, nur für den Fall der Fälle. Indem ich diese Notiz ins Tagebuch geschrieben habe. Mein älteres Ich zumindest.«
    Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber von ihm und legte meine Hand auf seine Blätter. »Glaubst du mir denn jetzt? Dass ich aus der Zukunft bin?«
    Ich musste mich vergewissern, dass ich nicht nur mit dem Koffein sprach und er in ein paar Stunden wieder zu normalem logischen und realistischen Denken zurückkehren würde.
    »Ja, in meinem Kopf gibt es daran keinen Zweifel. Aber hast du das Jahr 2009 verlassen, weil du dachtest, diese bewaffneten Typen würden dich umbringen?«
    »Du hast diese Eintragung gelesen?« Er nickte, und ich holte tief Luft,

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