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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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verrückten, durcheinandergeratenen Lebens in Luft auf, und ich war einfach nur ich selbst, Jackson Meyer. Ein normaler Junge, der sich freute, dass das Mädchen, das er mochte, vielleicht wirklich interessiert war. Auch wenn ich vorsichtig mit Holly sein und nicht zu viel Nähe zulassen wollte, fühlte es sich gut an, das zu hören. Sie machte mich glücklich – und das war im Moment keine leichte Aufgabe.

21
    Freitag, 12. Oktober 2007, 10:00 Uhr
    Menschenmassen schoben sich an mir vorbei, während ich vor den bunten Glasfenstern im Metropolitan Museum wartete. So langsam wurde ich stinksauer auf Adam. Schließlich hatte er mich morgens um drei mit einer SMS geweckt, in der stand: Treffen uns um halb zehn im Metropolitan … großes Physik-Experiment … supergeheim … Physik-Freaks sind doch unschlagbar!
    »Weißt du eigentlich, wie schwer es ist, dich zu finden, wenn du eine Kappe aufhast?!«
    Ich wirbelte herum und stand direkt vor jemandem, der definitiv nicht Adam war. »Holly? Was machst du denn hier?«
    »Eine Exkursion«, antwortete sie grinsend, dann suchten ihre Augen hektisch den Raum ab. »Aber ich drücke mich, und du wirst mein Komplize sein.«
    Ich muss total verwirrt ausgesehen haben, denn sie lachte.
    »Ich kann nicht, ich bin mit Adam verabredet.«
    Holly schüttelte den Kopf. »Adam schnarcht gerade in seiner Mathestunde.«
    »Nein, tut er nicht. Er hat mich hierher bestellt«, sagte ich noch verwirrter.
    Plötzlich riss sie erschrocken die Augen auf und zog mich hinter eine Statue. »Tut mir leid, aber Mr Orman, mein Schauspiellehrer, hat gerade genau in unsere Richtung geguckt.« Sie schaute wieder mich an und errötete leicht. »Adam hat dir keine SMS geschickt. Das war ich.«
    Das wiederum erschreckte mich, und nicht zu knapp. Holly hatte dieses spontane Treffen angesetzt? »Du hast mir nachts um drei eine SMS von Adams Handy geschickt?«
    »Äh, ja«, sagte sie. »Er hat mir beim Lernen geholfen, und dann stellte sich heraus, dass es die ganze Nacht dauern würde. Aber er ist eingeschlafen, und dann fiel mir wieder ein, dass du gesagt hast, der Central Park wäre dein Lieblingsort …«
    Wenn sie die Holly von 2009 gewesen wäre, hätte ich sie auf der Stelle geküsst. Aber sie war nicht die 09-er Holly, also löcherte ich sie sofort mit weiteren Fragen, um die plötzlich einsetzende peinliche Stille zu füllen. »Deine paranoide Mutter hat dir erlaubt, bei Adam zu übernachten? Und hast du keine Angst, dass du Ärger kriegst, wenn du dich einfach so wegschleichst?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich hab ihr erzählt, dass ich bei Jana schlafe. Außerdem haben wir ja bloß gelernt. Und Mom erlaubt mir nie, allein nach New York zu fahren. Das ist also meine einzige Chance. Kommst du jetzt mit, oder nicht?«
    Ich sah, wie sie auf den Ausgang zusteuerte, und musste grinsen. »Ich bin dabei.«
    Sie warf einen Blick zurück und lächelte. »Ich war mir sicher, du merkst, dass die SMS von mir ist.«
    Ich lachte. »Der ›Physik-Freaks sind doch unschlagbar‹-Teil hätte mich stutzig machen sollen, aber ich dachte, er hätte vielleicht was getrunken.«
    Holly wirbelte herum und kam über den Gehsteig auf mich zu. »Das ist so geil. Ich fasse es nicht, dass ich das hingekriegt habe. Toby springt für mich ein, und Mr Orman fährt nicht mal im Bus mit uns zurück. Ich hab also den ganzen Tag Zeit.«
    »Du solltest als Spionin oder Detektivin arbeiten«, neckte ich sie.
    Sie seufzte. »Ja, schön wär’s. Aber ich müsste definitiv besser in Fremdsprachen sein, wenn ich Spionin werden wollte.«
    Wir liefen außen um das Museum herum und durch die Unterführung in den Central Park. Ich nahm ihr die Tasche von der Schulter und hängte sie über meine. »Mann, ist die schwer. Was hast du denn da drin?«
    »Eine Decke und drei verschiedene Bücher, für den Fall, dass mir danach ist, in der Sonne zu liegen und stundenlang zu lesen«, sagte sie. »Oh … und jede Menge Naschzeug.«
    »Klingt so, als hättest du das wirklich geplant. Wie hab ich es denn geschafft, mir die Rolle des Komplizen zu verdienen?«
    Sie lachte, hielt ihre Augen aber auf die Bäume vor uns gerichtet. »Na ja, ich dachte mir, wenn ich jemanden mitschleife, ist es vielleicht schlauer, jemanden zu nehmen, der dafür nicht die Schule schwänzen muss.«
    »Oh … meine Qualitäten als cooler, rebellischer Typ spielten also keine Rolle?«
    Sie grinste breit. »Doch, die natürlich auch.«
    In der Nähe eines Spielplatzes

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