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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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als wäre sie nervös.
    Ich hielt meinen Blick auf die Wolken gerichtet, während ich ihre Hände nahm und sie auseinanderzog. Eine Hand platzierte ich zwischen uns und legte meine direkt daneben. Sekunden später strichen ihre Finger über meine Handfläche. Ich drückte sie und schloss die Augen. »Hol?«
    »Ja?«
    »Entspann dich, okay? Einfach hier mit dir zu liegen … das ist mehr als genug. Ich habe keine weiteren Pläne.«
    Und das war die Wahrheit. Mein Daumen kreiste über ihren Handrücken, während ich den Duft der klaren Herbstluft einatmete, in die sich der Geruch von brennendem Holz mischte.
    »Du bist so anders, als ich dachte«, sagte sie leise.
    Ich lächelte in mich hinein. »Du bist genau so, wie ich dachte.«
    Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich spürte, wie ihre Lippen meine Wange berührten, und in meinem ganzen Körper breitete sich Wärme aus. Ich legte meine andere Hand an ihre Wange. So hätte ich ewig liegen bleiben können. Es war egal, in welchem Jahr ich mich befand.
    Genauso war es auch, als wir zum ersten Mal miteinander schliefen (natürlich war das die Holly von 2009). Unmittelbar bevor es passierte, hatte ich ganz verrückte Ideen im Kopf, richtig große Pläne. Aber das, was mir am allerschönsten in Erinnerung geblieben ist, hatte mit dem Hauptereignis gar nichts zu tun.
    Es war Mitte Juli 2009. Ein paar Tage nach dem kleinen Vorfall, als Dad uns überrascht hatte.
    Endlich waren wir allein in der Wohnung. Und die Zimmertür war abgeschlossen. Es lief coole Musik. Und nichts hielt uns davon ab zu tun, was immer wir tun wollten.
    Holly zog ihr Kleid über den Kopf und kroch dann auf allen vieren zurück übers Bett. Ich berührte den Bund ihres pinkfarbenen Slips und zog ihn langsam nach unten. Mein Mund folgte meinen Händen.
    Ihre Finger kämmten durch meine Haare, und dann flüsterte sie: »Ich hab das noch nie gemacht.«
    Meine Lippen verharrten unmittelbar über ihrer Hüfte. Es gab so viele Arten, diesen Satz zu übersetzen. »Du hast was noch nie gemacht?«
    »Sex gehabt.«
    Das war nicht das, was ich zu hören erwartet hatte. In all meinen Phantasien hatte ich mir nicht ein einziges Mal vorgestellt, dass Holly noch Jungfrau war. Ich setzte mich auf meine Knie, damit ich ihr in die Augen sehen konnte. »Noch nie?«
    Sie schüttelte den Kopf und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Ich hätte eher was sagen sollen.«
    »Das ist kein Problem, Holly. Wir müssen nicht …«
    »Nein, ich will ja.« Sie ließ ihre Arme sinken, fiel auf den Bauch und presste ihr Gesicht ins Kissen. »Ich fasse es nicht, dass ich das gerade gesagt habe.«
    Ich legte mich neben sie und strich mit der Hand über ihren Rücken. »Ist doch okay.«
    »Wenn ich dir was erzähle, versprichst du mir dann, dich nicht über mich lustig zu machen?«
    Ich hob die Hand und sagte: »Großes Indianerehrenwort.«
    Sie setzte sich lächelnd in den Schneidersitz. »Ich hätte es einmal fast getan. David und ich hatten diesen großen Plan, schon seit ewig, am Abend des Abschlussballs unsere Unschuld loszuwerden.«
    Ich verkniff mir ein Grinsen, und Holly verdrehte die Augen. »Ich weiß, nicht sehr originell. Jedenfalls haben wir ein Hotelzimmer gemietet und alles, aber David hatte ein kleines Problem und hat alle Kondome kaputtgemacht, die wir dabei hatten.«
    »Hast du nicht gesagt, du hättest noch nie …«
    »Nein, er hat sie kaputt gemacht, bevor ich überhaupt mein Kleid ausgezogen hatte. Die Details erspare ich dir.«
    Ich lachte laut, verstummte aber, als sie mich böse ansah. »Jedenfalls haben wir dann beschlossen, in einen Laden zu gehen und neue zu kaufen.«
    »Eine größere Packung, nehme ich an.«
    Sie nickte lachend. »Und während wir in dem Laden waren, haben wir uns dauernd umgesehen, um sicherzugehen, dass wir niemanden treffen, den wir kennen. Aber an der Kasse merkt David, dass er sein Portemonnaie nicht mithat. Ich hab meine Handtasche auch nicht dabei, also bitten wir die Kassiererin, den Kauf zu stornieren. Aber die beugt sich zu ihrem Mikro und ruft den Filialleiter. Wir wollen uns am liebsten so schnell wie möglich verdrücken, aber sie versucht, den Filialleiter zu überreden, uns die Kondome umsonst mitzugeben.«
    Ich kugelte mich vor Lachen und Holly stimmte mit ein. »Und weiter? Was passierte dann?«
    »Ich hab nur nein, danke gesagt und David aus der Tür gezerrt. Dann meinte ich, dass das ein Zeichen sei und dass wir es besser lassen sollten. Zumindest in dieser

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