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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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bitte dich.
    Während Miguel seinen Blick weiterhin auf den Boden gerichtet hielt, ließ Gideon seine Augen auf der Suche nach einem Hinweis über das Land schweifen. Doch die vertraute Gegend bot wenig Hoffnung. Keine menschliche Gestalt. Kein gelber Baumwollstoff. Nur schwarze Felsen und –
    Moment.
    Schwarze Felsen? Gideon stellte sich in seinen Steigbügeln auf, um einen besseren Überblick zu bekommen. Es gab viele Kalkfelsen auf seinem Land, aber sie waren grau oder braun. Nicht schwarz.
    Danke, Herr.
    „Ich sehe etwas!“ Gideon trieb Salomo an. Sein Herz schlug im Rhythmus mit den schnellen Schritten seines Pferdes. Je näher er kam, desto sicherer war er sich. Die schwarze Masse auf dem Boden war das Pferd seiner Frau.
    Neben dem gestürzten Pferd brachte er Salomo zum Stehen und rutschte vom Sattel. Er legte die Hände an den Mund und rief in alle Richtungen: „Addie!“
    Doch sie war nicht zu sehen.
    Gideon musste Saba nicht berühren, um zu wissen, dass das Tier tot war. Fliegen summten um seinen Kopf. Am Hals sah man ein Loch und getrocknetes Blut.
    Als Miguel und James bei ihm ankamen, hatte Gideon sich schon wieder in den Sattel gekämpft.
    „Sie ist dort entlanggegangen“, sagte er. „Folgt mir.“
    Miguel sah ihn zweifelnd an. „Sind Sie sicher, señor ?“
    Gideon nickte und zeigte auf den Pfeil, den er neben Sabas Kopf entdeckt hatte.
    „Sie hat uns einen Hinweis hinterlassen.“

Kapitel 40
    Ein Trommeln wie aus weiter Ferne drang an Adelaides Ohr, als sie sich im Schatten einer verkrüppelten Eiche ausruhte. Sie legte den Kopf schief und lauschte. Das Geräusch wurde lauter und kam näher. Die Vorahnung ließ sie aufspringen. Um ihren Blick gegen die Strahlen der Sonne abzuschirmen, legte sie die Hand an die Stirn. In einiger Entfernung zeigten sich drei Reiter, die auf sie zuhielten.
    Endlich.
    Sie winkte mit den Armen, um sich bemerkbar zu machen. In der letzten Stunde hatten düstere Gedanken sie gequält, was mit Isabella geschehen würde, wenn ihr Rettungsversuch scheiterte. Sie hatte gebetet und Pläne geschmiedet, wie sie Petchey überlisten und ihn dazu bringen konnte, ihre Familie in Ruhe zu lassen. Unzählige Gedanken waren wirr durch ihren Kopf gekreist, doch jetzt, wo sie Gideon sah, war alles wie weggeblasen. Nur ein Gefühl blieb: Ihr Ehemann musste sie in die Arme schließen und sie halten.
    Mit zitternden Lippen und Tränen in den Augen flog Adelaide in Gideons Arme und klammerte sich an ihn.
    „Er hat Saba getötet.“
    Das war nicht das, was sie hatte sagen wollen, doch wahrscheinlich war es das gewesen, was sie sagen musste.
    Gideon streichelte ihr Haar. „Ich weiß, Sonnenschein. Ich weiß.“
    Er legte sein Kinn auf ihren Kopf und streichelte ihren Rücken, während sie an seiner Brust weinte. Nach und nach schien seine Kraft auf sie überzugehen und ihre Trauer zu verdrängen. Er legte sanft seine Hände auf ihre Schultern und schob sie leicht zurück, um ihr in die Augen zu sehen.
    „Geht es dir besser?“
    Sie biss sich auf die Lippen, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, und nickte.
    „Gott sei Dank.“ Wieder zog er sie in seine Arme und küsste ihre Stirn. Am liebsten wäre sie stundenlang so stehen geblieben, doch nach einer kurzen, festen Umarmung ließ er sie los und trat zurück. Er hatte recht. Isabella wartete auf sie. Sofort fingen Adelaides Gedanken wieder an, um verschiedene Ideen für ihre Rettung zu kreisen.
    „Miguel wird dich nach Hause bringen.“
    Der Gedankenwirbel in ihrem Kopf hielt jäh inne.
    „Wie bitte?“ Sie konnte nicht nach Hause. Nicht jetzt.
    Gideon fuhr mit dem Finger über ihre Wange. „Du hast heute schon genug durchgestanden, Liebling. Überlass uns jetzt diese Sache.“
    Adelaide hob ihr Kinn und sah ihm fest in die Augen. „Ich gehe nicht nach Hause, Gideon.“
    Er sah sie überrascht an, doch dann wurde sein Blick fest. „Doch. Das wirst du tun.“
    Er konnte sie von dieser Rettungsaktion nicht ausschließen. Das würde sie nicht zulassen. „Denk doch mal nach“, widersprach sie. „Ich habe verschiedene Ideen, wie wir unsere Tochter retten können.“ Als er nichts erwiderte, fuhr sie fort: „Ich weiß, wie man mit einer Waffe umgeht, und du brauchst jeden verfügbaren Helfer gegen Petchey.“
    In dem Moment, wo die Worte ihren Mund verlassen hatten, wusste sie, dass er ihr nicht zustimmen würde. Sein Gesicht wurde rot, als er den Hut nahm und ihn sich so fest auf den Oberschenkel schlug, dass es

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