Sturz ins Glück
brauchen, sucht sie uns bestimmt.“ Er schnappte Salomo und rannte zum Stall.
Adelaides Herz tanzte, als sie hinter ihm herlief. Gideon verschwand im dunklen Inneren des Stalles. Sie ging ebenfalls hinein, sah ihn jedoch nicht. Da sie vermutete, dass er Salomo in seine Box gebracht hatte, ging sie dorthin und führte Lily in eine freie Box gegenüber.
Plötzlich war er neben ihr und legte sanft seine Hände auf ihre Schultern. Dann drückte er leidenschaftlich seine Lippen auf ihren Mund. Schnell hatte sie sich von der Überraschung erholt und gab sich seiner Umarmung hin. Sein Kuss wurde drängender. Adelaide schmolz in seinen Armen dahin.
Schließlich ließ Gideon sie los. Sie schmiegte sich schwer atmend an seine Brust.
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist“, murmelte sie.
Er berührte ihre Wange. „Ich hätte es nicht einen Tag länger ohne dich ausgehalten. Immerhin habe ich hier auch meine Pflichten zu erfüllen.“
Sie lachte. „Pflichten, was?“
Sie dachte an die Leidenschaft von eben gerade.
Er grinste sie übermütig an und seine Grübchen ließen Adelaides Knie zittern. „Ich habe dir ein glückliches Ende versprochen, erinnerst du dich? Das kann ich nicht halten, wenn ich nicht bei dir bin.“
Der Klang ihres Lachens erfüllte den ganzen Stall. „Du hast für mich schon einen Drachen erschlagen, ein Kind aus der Not gerettet und die schöne Jungfrau geheiratet. Ich glaube nicht, dass es ein noch glücklicheres Ende geben kann.“
„Nun, ich gebe eben mein Bestes.“
Er küsste sie noch einmal zärtlich auf die Stirn und führte sie dann aus dem Stall in das strahlende Licht des Sommertages hinaus.
Als sie über den Hof auf das Haus zugingen, wanderte Adelaides Blick zum Himmel. Eine flauschige weiße Wolke stand dort über dem Haus – eine Erinnerung an das, was der Herr ihr verheißen hatte, der für dieses glückliche Ende verantwortlich war. Sicher würden die Zeiten nicht immer so unbeschwert sein, doch Gideon und sie hatten jemanden, der sie leitete und ihnen immer zur Seite stand.
Gottes Wege mochten manchmal verschlungen und verborgen sein, doch Adelaide wollte ihm immer vertrauen.
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