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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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rückgängig machen.
    Doch jetzt hatte sie dank Daves frühmorgendlichem Häufchen beschlossen, dass sie sich auf gar keinen Fall noch einmal auf Windeln und Kacka unter den Fingernägeln und ständig gestörter Nachtruhe einlassen würde. Jetzt überlegte sie, ob sie nicht einfach die Pille danach einwerfen sollte, um völlig sicherzugehen.
    Aber wenn Ed davon erfuhr? Nicht schwanger zu werden, das war die eine Sache, eine völlig andere war es zu behaupten, man würde es versuchen, während man in Wirklichkeit Verhütungsmittel nahm.
    Sie stand vor dem Spiegel und putzte sich die Zähne. Es war nichts passiert. Du liebe Zeit, sie war Ende dreißig! Sie versuchte, die Augen zusammenzukneifen. Die Botox-Wirkung ließ so rapide nach, bald würde sie wieder genauso schrumpelig aussehen wie vor ihrem Besuch bei Dr. Yaz. Und was war mit ihrem Haar? Ganz gleich, wie viel Spülung und Kuren sie hineinschmierte, es schien von Tag zu Tag buschiger und drahtiger zu werden.
    Nein. Frauen, die auf die vierzig zugingen, waren nach einem einzigen Versuch zwei Tage nach ihrer Regel absolut sicher vor einer Schwangerschaft. Mit tiefem Mitgefühl dachte sie an Dinah … vielleicht sollte sie für die arme Dinah ein Baby bekommen.
    Ed klopfte an die Tür zum Bad – und trat dann ein, ein verdächtiges in Toilettenpapier gewickeltes Päckchen in der Hand.
    »Ich will das nur schnell runterspülen«, erklärte er.
    Annie spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken, während Ed die Hundekacke in die hässliche graue Toilettenschüssel fallen ließ.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!«, sagte sie.

[home]
    36.
    Caths fünftes neues Outfit:
    Anthrazitfarbener knielanger Rock (Hobbs)
    Jadegrün und schwarz gemusterte Strickjacke (MaxMara)
    Hohe schwarze Lacklederstiefel (Russell & Bromley)
    Schwarze engmaschige Netzstrumpfhose (Pretty Polly)
     
    Geschätzte Gesamtkosten: 380 £
    »Ich habe über tausend Pfund ausgegeben!«
    O h ja … Wir waren zu Eds Geburtstag im Lullworth Hotel. Es war einfach hinreißend!«, zwitscherte Annie über die Freisprechanlage einer ihrer früheren Einkaufsberatungs-Klientinnen ins Ohr.
    Es entsprach sogar der Wahrheit. Als sie es endlich doch noch bis zum Lullworth Hotel geschafft hatten, verbrachten sie dort eine herrliche, unvergessliche Nacht. Andererseits aber, das musste Annie zugeben, war die Nacht in Reading eindeutig auch unvergesslich.
    Sie war in ihrem inzwischen reparierten Jeep unterwegs und versuchte, ihr freiberufliches Einkaufsberatungs- und eBay-Unternehmen wieder in Gang zu bekommen. Tja, zu
The Store
konnte sie nicht zurück, jedenfalls jetzt noch nicht. Und möglicherweise waren auch noch andere Gelegenheiten in Betracht zu ziehen. Sie hatte über Verkäuferinnen, die sie bei Harvey Nichols und Selfridge’s kannte, verbreiten lassen, dass sie
eventuell
Jobangeboten gegenüber aufgeschlossen wäre. Wenn es sich denn um die richtigen Angebote handelte.
    Manchmal, wenn ihr Handy klingelte und sie die Nummer nicht auf Anhieb erkannte, schoss ihr durch den Kopf, Ralph, Connors Agent, könnte anrufen und ihr aus heiterem Himmel eine verblüffende neue Chance anbieten.
    Doch im Grunde schalt sie sich selbst wegen dieser Hoffnungen. Wann sprangen verblüffende Gelegenheiten einen denn
jemals
aus heiterem Himmel an? Alles, was Annie und die, die ihr am nächsten standen, je erreicht hatten, waren Früchte endloser harter Arbeit.
    Deshalb achtete sie jetzt darauf, immer gut beschäftigt zu sein. Sie telefonierte, besuchte, beschwatzte all die Frauen, die sie früher angezogen hatte, damit sie ihre Dienste wieder in Anspruch nahmen. Außerdem hielt sie gezielt Ausschau nach neuen Klientinnen. Der Einkaufstag mit Cath war ausgesprochen gut gelaufen, und Cath hatte versprochen, ihr ein paar Mitglieder des Gartenvereins zu vermitteln.
    »Hast du nach deinem Fernsehauftritt Kontakt zu irgendwelchen attraktiven Männern gefunden?«, hatte Annie sie gefragt.
    »Zu Fremden nicht unbedingt«, antwortete Cath schüchtern. Doch sie ließ sich nicht dazu verleiten, irgendetwas preiszugeben.
    »Wenn wir uns das nächste Mal sehen«, zog Annie sie auf, »quetsche ich alles aus dir raus.«
    »Das nächste Mal? Ich habe über tausend Pfund ausgegeben!«
    »Ja, allmählich hast du den Bogen raus«, meinte Annie.
    Sie hatte außerdem ihr eBay-Geschäft wiederbelebt und mit allem, was sie in die Finger bekommen konnte, ausstaffiert: Kleider, Schuhe und Taschen aus ihren eigenen Beständen, aus Benefizläden

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