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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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mir doch deine Karte gegeben und gesagt, wenn ich mal mit dir einkaufen gehen wollte … Also, wenn du diesen Service immer noch anbietest … Ich meine, du bist jetzt beim Fernsehen und hast vielleicht keine Zeit oder du hast deinen Preis raufgesetzt …«
    »Nein, nein, nein«, unterbrach Annie sie, überrollt von einer Woge der Begeisterung. »Wenn du Lust auf den persönlichen Einkaufsberatungsservice von Annie Valentine hast, stehe ich dir jederzeit zur Verfügung, Schätzchen!«
    Während Annie zuhörte, was Cath kaufen wollte und wann sie Zeit haben würde, war sie ziemlich sicher, ein merkwürdiges Kratzen zu hören. Ein bisschen Scharren, dann ein eindeutiges Kratzen. Mit dem Hörer am Ohr stand sie auf und schaute sich im Zimmer um. Nein … nichts.
    Anscheinend kamen die Geräusche aus ihrem Schlafzimmer. Rasch ging sie hinüber und stieß auf Dave, der knurrend etwas grau und silbern Glitzerndes in der Schnauze hielt und es energisch schüttelte. Seine Zähne hatten sich tief in den Gegenstand gegraben, und mit einer Pfote drückte er ihn zu Boden und versuchte, ihn durch Kratzen zu unterwerfen. Der Hund hielt seine Beute fest, zerrte und biss, stellte sicher, dass die Miu-Miu-Handtasche ihm nicht entkommen konnte.
    »Nein!«, schrie Annie auf und stürzte sich auf das widerliche kleine Viech. » NEIN ! Gib das her! KUSCH !«

[home]
    30.
    Ed, geschniegelt:
    Neue Jeans (Gap)
    Neues weißes T-Shirt (dito)
    Marineblauer Kaschmirpullover mit V-Ausschnitt (Annie)
    Blau-weiße Joggingschuhe (Puma)
     
    Geschätzte Gesamtkosten: 170 £
    »Ich bin ein großzügiger Mensch.«
    K omm bitte bald heim! Ich packe. Hab neues Gerät, extra für dich.«
    Annie hatte gerade bei Bettina Schluss gemacht und stieg in ihren Jeep, als sie Eds SMS erhielt.
    Sie musste lächeln.
    Jetzt wollte sie nur noch bei ihm sein. Sie würden das Gepäck ins Auto laden und auf der Suche nach Ruhe und Frieden hinaus aufs Land fahren. Mit Sexspielzeug.
    Sie lachte leise. Sexspielzeug … und Empfängnisverhütung? Sie ließ den Gedanken ein paar Mal in ihrem Kopf kreisen. Dann hörte sie wieder Dinahs drängende Worte über ein Kind für Ed und empfand heiße Liebe für ihn. Er war ein wunderbarer Mann. Er hatte die Verantwortung der Liebe und Fürsorge für Owen und Lana so bereitwillig übernommen – und sogar für Elena und den verflixten Dave. Wer sonst hätte den hässlichen, tauben Hund aus dem Tierheim zu sich genommen? Er war ein lieber, vernünftiger Mensch, der eigene Kinder wollte. Hatte Dinah sie nicht gewarnt, dass Beziehungen immer wieder des Kinderwunsches wegen scheitern?
    Was würde Annie ohne Ed anfangen?
    Nun, sie wusste es. Vor ihm war sie allein gewesen. Das Leben würde schon in Ordnung sein, aber es wäre ruhig, einsamer, mehr auf die Kinder fixiert, nicht annähernd so lustig … und ganz bestimmt nicht so verrückt.
    Daraufhin musste sie mit einem Lächeln wieder an die Geräte denken. Offensichtlich sollten sie sie bei Laune halten und beglücken.
    Ein Baby. Das war’s, was Ed beglücken würde.
    Ein Baby? Wäre sie wirklich imstande, Ed ein Kind zu schenken? Alles um seinetwillen auf sich zu nehmen?
    Einen Augenblick lang versuchte sie, sich Eds Kind vorzustellen, und sah ein gurrendes Wesen mit wildem Haar, einer kleinen Brille und einem Tweedjäckchen vor sich. Lächerlich.
    Dann stellte sie sich Ed mit einem Baby im Arm vor, und dieses Bild war viel klarer. Sie sah sein Gesicht, so beseelt von inniger Liebe, dass er kaum den Blick von dem kleinen Menschlein in seinem Arm lösen konnte.
    Vielleicht sollte sie doch in Erwägung ziehen, es für ihn zu tun.
    Vielleicht?
     
    Annie hatte kaum die Türschwelle überschritten, als ein Hagel von Beschwerden auf sie niederprasselte.
    Aus dem Wohnzimmer ertönte die Stimme ihrer Mutter: »Bist du das, Annie? Wann fahren wir zu Dinah? Um Himmels willen, könnte mir jemand wenigstens sagen, wann wir fahren, damit ich mich darauf einstellen kann? Ich will doch nur wissen, wann wir fahren!«
    Bevor Annie ihre Taschen abstellen und zu ihrer Mutter gehen konnte, stürzte Owen auf sie zu.
    »Wieso dürft
ihr
Dave übers Wochenende haben?«, fragte er wütend. »Das ist
so
ungerecht! Dinah braucht sich um nichts zu kümmern, das mache ich schon. Ich kümmre mich doch
immer
um ihn! Ich gehe mit ihm Gassi, ich gebe ihm Futter, und er macht überhaupt keine Probleme. Er gewöhnt sich doch gerade erst bei uns ein, er sollte nicht schon wieder woandershin …

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