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STYX - Fluss der Toten (German Edition)

STYX - Fluss der Toten (German Edition)

Titel: STYX - Fluss der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Boden gerichtet.
    Bei aller Absonderlichkeit in seiner Gestalt und seinem Verhalten war er doch der Einzige, der Bescheid wusste. Es ist nicht ganz unwichtig, Vaughn zu beschreiben, weil Sie verstehen müssen, warum es so schwierig war, ihm zu glauben.
    Als wir an Vater Vaughn vorbeigingen, sagte er in seinem typischen Brabbelton: »Die Strolche sind durch das Loch auf dem Grund getaucht, nicht wahr? Dabei hab’ ich ihnen hundertmal gesagt, dass sie das nicht tun dürfen, wegen des Pakts! Das hab’ ich ihnen gesagt, wieder und wieder!«
    Ich sagte noch: »Ich verstehe nicht!«, da kam auch schon Hendricks mit dem Ruderboot an, das wir uns von Meadows geliehen hatten. Die Bukowski-Brüder zeigten wenig Interesse in das Boot zu steigen, nur Gardner erklärte sich bereit, mit rauszufahren und uns das Loch zu zeigen. Während Hendricks ruderte, blickte ich mich noch einmal zum alten Vaughn um, der meinen Blick auffing. Dann schüttelte er den Kopf und verließ den Strand.
    »Hat der alte Vaughn mal irgendwas zu euch gesagt wegen des Lochs?«
    »Vaughn erzählt viel, wenn der Tag lang ist«, antwortete der Gardner-Junge. »Auch zum Loch und vielen anderen Dingen. Er will nicht, dass wir da hinuntertauchen. Früher hat er immer gesagt, dass dort Meeresungeheuer hausen die kleine Kinder fressen, aber das hat er nur gesagt, um uns Angst zu machen – und früher hat das auch geklappt.«
    Als wir die Stelle erreichten, ließen wir einen der beiden Anker, die Meadows für seine Angelausflüge im Boot hatte, über Bord und konnten mit seiner Hilfe das Loch ausfindig machen. Die Leine war 30 Schritte lang, doch der Anker fand keinen Grund. Also holten wir ihn wieder ein und ruderten an den Strand zurück. Wir wussten nun, dass dieser Durchlass mehr als nur eine kleine Höhle unter sich verbarg. Mehr konnten wir an diesem Tag nicht tun. Die Jungs gingen nach Hause. Ich schickte Hendricks das Boot zurückschaffen und anschließend ins Büro, wo er den Bericht schreiben sollte. Ich selbst lief noch vier oder fünf Stunden den Strand ab und hielt mit meinem Fernglas nach Haien oder anderen Dingen Ausschau, die nicht hierher gehörten. Das schöne Wetter hatte einige Schwimmer geschickt, aber ein Hai war nirgendwo in Sicht.
*
    In der Nacht erhielt ich zwei Anrufe. Der erste ging um 1.13 Uhr ein.
    Ich war im Wohnzimmer vor dem Fernseher eingeschlafen und fiel fast von der Couch, als das Telefon klingelte. Ich dachte sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, und griff fast gleichzeitig nach dem Autoschlüssel auf dem Tisch und nach dem Telefonhörer. Obwohl es mein Privatanschluss war, meldete ich mich instinktiv als Detective Hooper. Der Anrufer war Jeff Vaughn.
    Er sprach von irgendwelchen Wesen, die er immer als »Jene, die im Wasser leben« bezeichnete. Er meinte, dass diese Wesen den Jungen einfordern würden.
    Damit meinte er Michael, der die Grenze zu irgendeiner unterseeischen Kolonie übertreten haben soll. Die Tat des Jungen verstoße gegen einen Pakt, der schon Jahrhunderte, bevor der erste Europäer seinen Fuß auf amerikanischen Boden setzte, geschlossen worden sei. Auf meine Frage, wovon er eigentlich rede, setzte er zu einer ebenso fantastischen Antwort an, wie seine vorangegangenen Ausführungen sie erwarten ließ, sodass ich ihn abermals unterbrach, ihm sagte, dass es schon sehr spät sei und dass er mich am besten morgen zwischen 9 und 10 Uhr in meinem Büro anrufen solle. Ich hörte noch wie er sagte, dass es dann vielleicht schon zu spät sein könnte, dann hatte ich aufgelegt. Ich ging ins Schlafzimmer und legte mich neben Ellen. Sie fragte nach dem Anrufer und ich nannte ihr den Namen, schlief aber gleich darauf ein.
    Der zweite Anruf ging kurz nach 03.30 Uhr ein. Der eigentliche Verursacher war wiederum Jeff Vaughn, den Anruf selbst tätigte jedoch Chrissie Newcombe, die als Krankenschwester im Memorial Hospital angestellt war. Sie entschuldigte sich, dass sie mich zu Hause anrufen müsse, aber das Telefon im Revier sei nicht besetzt gewesen und da habe sie sich keinen besseren Rat gewusst. Als Grund für ihren Anruf nannte sie Vaughn, der ins Krankenhaus gekommen war und Michael Tate entführen wollte. Zusammen mit Schwester Hamilton habe sie den Alten aber überwältigen können. Vaughn liege jetzt auf dem Flur, sagte sie, am Boden gehalten von Schwester Hamilton und einem Patienten, der zu Hilfe geeilt war, als er den Tumult gehört hatte. Vaughn habe immer wieder gerufen, dass man den Jungen

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