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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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balancierte auf einem Bein und stützte sich mit einer Hand an Bens Schulter und mit der anderen an der Wand ab, um sich in dieser wackeligen Stellung zu halten. Sie stand nun hoch genug, um über die Menge hinweg Mo’amba ganz sehen zu können.
    Er fing an zu sprechen, und Harry übersetzte. »Ich habe euch hierhergeführt, weil ihr die Bedeutung dieses Raums kennt. Dies hier ist das Heim Umbos, der männlichen Seele.« Er trat einen Schritt zur Seite und zeigte mit seinem Stab auf die Lichtquelle.
    Auf einem Steinpodest sah Ashley einen vertrauten Gegenstand stehen, der im fahlen Licht hell funkelte. Er schien das Licht des Raums einzufangen und es in Funkenexplosionen wieder von sich zu geben. Eine kristallene Statue von etwa einem halben Meter Größe. Diamant. Ganz ähnlich wie die, die ihnen Blakely vor Monaten gezeigt hatte. Diese hatte jedoch eine andere, auffälligere Wölbung unter der nackten Taille herausragen. Männlich. Diese Statue war das männliche Gegenstück zu der anderen.
    »Hier steht Umbo«, erklärte Mo’amba, »so wie es sein soll. Er beschützt unsere Welt. Doch kann er das nicht allein. Seine andere Hälfte, Ohna, die weibliche Seele, ist nicht da.«
    »Ja«, sprach Sin’jari, »die Fremdlinge haben sie gestohlen.«
    »Nicht gestohlen. Unsere alte Siedlung war verlassen. Sie konnten nicht wissen, dass sie die Verbindung zu unserer fernen Vergangenheit war. Dass wir sie dort zurückgelassen hatten, damit sie unseren Vorfahren den Weg zu unserer neuen Siedlung weisen sollte. Jetzt ist sie fort. Das Gleichgewicht zwischen Umbo und Ohna wurde von denen zerstört, denen unsere Kultur fremd ist. Dieses zerstörte Gleichgewicht hat die Fäden des Gewebes, die unsere Welt zusammenhalten, zerrissen. Daher muss es wiederhergestellt werden.«
    »Das kann es auch«, behauptete Sin’jari, »indem wir die Eindringlinge vernichten!« Er blickte sich um, stieß aber nur auf besorgtes Gemurmel.
    »Nein«, sagte Mo’amba. »Das Gleichgewicht kann nur dadurch wieder erreicht werden, dass Ohna auf ihren angestammten Platz zurückgestellt wird.«
    Die Logik des Alten schien lückenlos zu sein. So kam es auch Ashley vor, die ihm kein Wort glaubte. Die Ältesten um sie herum, sogar ihr Häuptling, nickten zustimmend. Bis auf einen.
    Sin’jari trat in die Mitte des Raums und sprach mit Händen und Füßen. »Mo’amba hat seine Weisheit unter Beweis gestellt.« Er wandte sich an die Anwesenden. »Wir können nicht umhin, die Überlebenden des Angriffs der Cra’kan zu töten und Ohna zurückzuerobern, um sie auf ihren angestammten Platz zu bringen!«
    Ein heftiges und zustimmendes Gemurmel erhob sich, aber mit den Stäben klopfte keiner. Das schien ihn zu wurmen. Er stieß mit seinem Stab wild auf den felsigen Boden, um die anderen zu animieren.
    Mo’amba jedoch ließ nicht zu, dass das Murmeln stärker wurde. Harry übersetzte weiter: »Der Zorn unseres geschätzten Sin’jari scheint ihn für ein wichtiges Gesetz unseres Volkes blind gemacht zu haben.« Mo’amba wandte sich wieder an den breitschultrigen Anführer. »Bo’rada, bitte erzähle uns, was passierte, nachdem du die Trefer’oshi aus ihrem Gatter gelassen hattest und sie die Ernte vernichtet hatten.«
    »Mein Vater und ich haben das Gatter wieder aufgebaut und die zertrampelten Felder neu eingesät. Wir haben drei Tage ohne Unterbrechung gearbeitet, bis wir es geschafft hatten.«
    »Genau. Man hat euch die Chance gegeben, euer Unrecht wiedergutzumachen. Die Neulinge verdienen dieselbe Chance. Gebt ihnen die Gelegenheit, ihren Fehler zu korrigieren.«
    Wieder murmelte die Menge zustimmend. Sogar Tru’gula stampfte zustimmend mit seinem Stab auf.
    Sin’jari wollte jedoch immer noch nicht aufgeben. »Die Neulinge gehören nicht zu unserem Stamm. Unsere Gesetze gelten für sie nicht. Was sollte sie davon abhalten, mit Ohna zu verschwinden und unsere Welt dem Untergang zu überlassen?«
    »Sie unterscheiden sich von uns«, gab Mo’amba zu. »Das kann jeder sehen. Aber der Unterschied ist geringfügig.« Mo’amba zeigte mit seinem Stab auf Ashley, Harry und Ben. »Kommt her zu mir.«
    Was jetzt?, dachte Ashley. Wenn die Stimmung ins Negative kippte – und bei Sin’jaris Sturheit war das gar nicht unwahrscheinlich –, hätten sie alle Ratsältesten und ihr Gefolge zwischen sich und dem einzigen Ausgang.
    Ben half Ashley von seinem Knie herunter und rieb sich am Oberschenkel. »Gut, dass du keine hohen Absätze trägst«, klagte er.
    »Ben,

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