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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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entscheiden, die Dämonen zu vernichten, ein neuer Heri’huti erscheint. Ich sage euch, dass dies ein Zeichen der Götter ist. Ein Zeichen, dass wir die Dämonen aus unserer Welt vertreiben sollen. Und zwar sofort!«
    Mehrere Köpfe nickten nun zustimmend.
    Ashley griff hinter sich und schob die Pistole zur Sicherheit tiefer unter den Gürtel. Sie begann, nach Hindernissen zwischen ihr und der Tür zu schauen.
    Mo’amba stampfte mit seinem Stab auf den Boden und bat um Aufmerksamkeit.
    Bens Unruhe legte sich, als er sah, dass Mo’amba ihre Verteidigung aufnahm. Er ergriff Ashleys Hand und drückte sie. »Er wird sie zur Vernunft bringen«, sagte er.
    Mo’amba wartete mit seinem Plädoyer, bis der Lärm sich legte. Sin’jaris Augen zuckten, und seine Hand bewegte sich unruhig an seinem Stab auf und ab. Offenbar sorgte er sich. Aber als Mo’amba anfing zu sprechen, entstand ein Lächeln auf seinem hageren Gesicht, das immer breiter wurde und viel zu viele Zähne entblößte.
    Harry übersetzte: »Sin’jari hat Recht, wenn er sagt, dass zu viele unserer Verteidigungsringe ausgefallen sind. Dass viele Angehörige unseres Volks gestorben sind. Ich habe darüber viel nachgedacht, zahlreiche Stunden im Gebet verbracht und unsere Vorfahren um Hilfe ersucht. Dabei bin ich zu einer Antwort gekommen.« Mo’amba zeigte mit seinem Stab auf Ben und Ashley. »Sin’jari hat Recht. Sie tragen die Schuld.«

28
    MICHAELSON HOCKTE VOR seinem Arsenal und machte eine Bestandsaufnahme seiner Waffen: ein zusammenlegbares Gewehr, eine AK-47, zwei Pistolen und vier Schachteln mit Munition vom Kaliber .34. Warum hatte er bloß keinen Granatwerfer für die Mission beantragt? Er schüttelte den Kopf.
    Dann runzelte er die Stirn. Wenn es wirklich zum Kampf käme, dachte er, hätten sie nicht die geringste Chance, hier lebend herauszukommen. Er setzte sich auf die Fersen und zuckte zusammen, als sein verletzter Knöchel schmerzte.
    Hinter ihm kopulierte ein Pärchen offen vor den anderen Kriegern, ihr Grunzen und Stöhnen war in der Stille nicht zu überhören. Nachdem er die letzte Nacht hier mit Harry verbracht hatte, hatte er sich schon fast an ihr fehlendes Schamgefühl gewöhnt. Bereits in der letzten Nacht hatten sie ihre Leidenschaft offen zur Schau gestellt. Dennoch wandte er ihnen den Rücken zu und beobachtete einen der Krieger, der in einer Ecke arbeitete.
    Der Krieger schien alt zu sein, seine Schläfen waren ergraut, seine Statur hager, aber sein Blick war durchdringend. Er hatte die raue Spitze einer Lanze in der Hand und schmierte eine graue Paste auf die Oberfläche. Sogar im Zwielicht der Schimmelbeleuchtung war das rote Glühen zu sehen, das sich in der Lanzenspitze bildete. Er schnalzte zufrieden mit der Zunge und verteilte eine noch dickere Schicht auf die Kante der rauen Klinge. Die Kante begann, tiefrot zu glühen.
    Fasziniert schaute Michaelson zu, wie der Krieger nun ein anderes Werkzeug benutzte, um die Lanzenspitze zu bearbeiten, und die Kante des weich gewordenen Diamanten in Form brachte. Die Paste schien die Oberfläche des Kristalls aufzuweichen, so dass sie eine formbare Konsistenz bekam. Dennoch konnte Michaelson an den Unterarmmuskeln des Kriegers erkennen, dass das Material immer noch so starr und widerstandsfähig wie weiches Blei war. Zusehends wurde aus dem Diamanten eine scharfe Klinge.
    So machen die Schufte das also, dachte Michaelson. Formen die Rohdiamanten einfach mit einem Schimmel, der Kristall aufweicht. Im letzten Arbeitsschritt tauchte der alte Mann die Lanze in ein Gefäß voller Wasser. Nachdem er die tropfende Lanzenspitze wieder herausgezogen hatte, klopfte er mit einem Werkzeug dagegen. Es klang, als stieße man mit zwei Trinkpokalen an. Wieder hart.
    Beeindruckt stand Michaelson auf und streckte die Beine. Das leidenschaftliche Paar hatte sein Liebesspiel beendet und lag nun schlummernd in einer Umarmung da. Michaelson versuchte, die Verspannungen in den Beinen zu lockern, doch wegen der niedrigen Decke konnte er sich nicht strecken.
    Ein plötzliches Stimmengewirr am Eingang zu den Höhlen der Krieger erregte seine Aufmerksamkeit. Das unverständliche Kauderwelsch hatte einen panischen Klang. Michaelsons erster Gedanke war, dass der Grund der Aufregung ein plötzlicher Ausbruchsversuch Ashleys und der anderen war, und er schnappte sich eine geladene Pistole. Er bahnte sich einen Weg durch die kleine Menge zum Mittelpunkt des Aufruhrs. Als er sich am letzten Zuschauer vorbeischob und

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