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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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beginnende Bindung, die sie mit uns aufbauen wollen, nicht zerstören.«
    »Aber was ist, wenn …«
    »Nein«, sagte sie, doch Ben konnte die Qual in ihren Augen erkennen. Es kostete sie ihre ganze Beherrschung, nicht sofort in den Tunnel zu steigen und die Suche nach ihrem Sohn aufzunehmen.
    Wenige Schritte entfernt von ihnen hatten Mo’amba und Harry ihre Diskussion beendet. »Ist denn das die Möglichkeit?«, verkündete Harry lautstark und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Er drehte sich zu ihnen um. »Ihr werdet es nicht glauben, aber dieses Wurmloch …«
    »… führt zur Alpha-Basis«, beendete Ashley seinen Satz und stand auf.
    Harry legte die Stirn in Falten. »Woher weißt du das?«
    »Mir ist wieder eingefallen, dass ich Anthroplogin bin«, sagte Ashley säuerlich. »Und was hat Mo’amba dir noch gesagt?«
    »Wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist es ein fünfzig Kilometer langer Tunnel.«
    Ben schaute in den Tunnel hinein. Und er wird etwa drei Kilometer aufwärtsführen, schätzte er. »Das wird ein langer Aufstieg. Und es wird wahrscheinlich ein guter Teil des Tages dabei draufgehen.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Harry geheimnisvoll. »Kommt, gehen wir. Dennis treffen und einen Plan ausarbeiten.«
    Ben wandte sich zu Mo’amba. »Harry, bitte ihn doch, uns bei der Planung zu helfen. Er kennt sich in den Höhlen aus.«
    Harry nickte und sprach ein paar Worte mit Mo’amba, wobei er mit den Händen gestikulierte. Der Alte antwortete und schüttelte dabei den Kopf.
    Harry übersetzte: »Er sagt, er hat zu viel vorzubereiten und wird später mit euch sprechen. Aber ich weiß nicht, ob das richtig übersetzt ist. Meine Übersetzung ist lausig. Er könnte auch gesagt haben, er ›träumt‹ später noch von dir.«
    Ben nickte seufzend. »Lasst uns gehen. Wir haben noch viel zu tun bis morgen.« Als sie zum Ausgang gingen, blickte Ben zu Mo’amba zurück. Die Augen des alten Mannes schienen ihn zu durchbohren. Das wird eine Nacht voller interessanter Träume, dachte er, als er Ashley hinausfolgte.
    Im Lager der Krieger betrachtete Ashley den leblosen Villanueva. Sie war sprachlos vor Schock. Sie hatte die anderen, die in der Geode geblieben waren, beinahe vergessen, weil sie sie in Sicherheit glaubte. Als sie die Einschüsse in Villanuevas Stirn sah, wurde ihr jedoch klar, dass es noch andere Gefahren gab als die Höhlen und ihre Bewohner.
    »Das muss Khalid gewesen sein«, sagte Michaelson.
    »Was ist mit Linda?«, fragte Ashley. »Haben die Krieger sie gesehen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Major. »Ich hatte keinen Übersetzer.« Er wies zu seinem Bruder, der mit einem Krieger namens Tomar’su ins Gespräch vertieft war. »Hoffentlich erfährt Harry, was passiert ist.«
    Ashley konnte das blutleere Gesicht Villanuevas nicht länger ertragen. Als sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf einen wüsten Haufen Beutestücke. Ein vertrauter grüner Plastikgegenstand leuchtete daraus hervor. Ihr Schlitten. Sie hatte ihn bereits abgeschrieben, nachdem Ben und sie hier gelandet waren. Sie bemerkte, dass sie auch Bens roten Schlitten gefunden hatten.
    Ganz schön fleißige Lumpensammler, dachte sie. Angesichts der kargen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung standen, jedoch vollkommen verständlich.
    Plötzlich wurde die Unterhaltung zwischen Harry und Tomar’su lauter. Ashley blickte zu ihnen hinüber. Harry hielt die Finger hoch und zählte offenbar irgendetwas. Schließlich ballte er verzweifelt die Faust, ließ den Krieger stehen und brach die Unterhaltung ab.
    »Was war denn los?«, fragte Ashley, als er zurückkam.
    »Er hat Unsinn geredet«, sagte Harry. »Er hat ein Geräusch beschrieben, das auf Schüsse schließen lässt. Deshalb sind die Jäger zur Geode gegangen. Als sie dort ankamen, fanden sie nur noch diesen … diesen toten Soldaten.«
    »Villanueva«, korrigierte Ashley ihn. »Er war ein Freund.«
    Harry nickte und machte ein besorgtes Gesicht. »Als ich ihn nach den anderen beiden fragte, sagte er, dass seine Gruppe ihre Spur zu einer Höhle mit einem Wasserfall verfolgt und sie beim Lagern beobachtet hat.«
    »Also ist Linda am Leben?«
    »Dieser Teil der Geschichte ist der merkwürdige. Als ich ihn fragte, wie viele es gewesen seien, behauptete er, es wären vier gewesen.«
    »Vier?«, sagte Ben.
    »Ich weiß.« Harry fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich habe ihn mehrmals gefragt. Doch er ließ sich nicht beirren. Vier.« Harry hielt vier Finger hoch.
    »Scheint so,

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