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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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verschont haben.«
    Ben unterbrach sie. »Das alles ist frühe Erdgeschichte. Diese Schnecken haben also länger überlebt, als irgendjemand vermutet hätte, meint ihr. Na und? Ich meine …«
    »Linda!«, rief Khalid. Er hatte sich von der Gruppe entfernt und kniete nun am Ufer des Teichs. »Hier ist noch eine Muschel.« Er griff ins Wasser und tauchte seinen Arm beinahe bis zur Schulter ein. »Ich komme nicht ran … warte, nein … jetzt … ich habe es.« Er zog den durchnässten Arm heraus. In seiner Hand hielt er eine Muschel, die noch größer als die erste war. Er richtete sich auf und hielt die Muschel über seinen Kopf wie eine Trophäe.
    Ben schüttelte den Kopf. Plustert sich auf wie ein Pfau, dachte er. Er setzte gerade zu einer Bemerkung an, als plötzlich wirbelnde Tentakeln aus der Muschel schossen. Linda verschlug es den Atem.
    Die Tentakeln saugten sich an Khalids Arm fest.
    Er versuchte, den Tintenfisch vom Arm zu reißen, doch der hielt ihn in eisernem Griff fest. Die Schmerzen trieben Khalid Tränen in die Augen. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Das verdammte Vieh beißt mich.« Blut rann seinen Arm hinab. Stöhnend schleuderte Khalid den Arm mit der Muschel krachend gegen die nächste Wand an. Ohne Ergebnis.
    Ben zog das Messer aus seinem Gürtel. »Halt still!«
    Khalid hielt still, dann verzerrte eine neue Welle des Schmerzes sein Gesicht. »Sieh zu, dass du das Vieh von meinem Arm runterkriegst«, stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    Ben schob die Klinge zwischen einen Tentakel und Khalids Haut. Sie passte kaum dazwischen. Die Fangarme des Tiers klammerten sich beharrlich an Khalids Fleisch. Ben durchschnitt das Fleisch eines Tentakels, und grünlich schwarzer Schleim spritzte aus dem amputierten Ende. Khalid stöhnte laut auf, als sich das Tier mit den übrigen Fangarmen umso stärker festsaugte.
    Die Kraft des Monstrums war fürchterlich. Wenn es noch stärker zudrückt, dachte Ben, wird es ihm den Arm brechen. Vorsichtig trieb er das Messer unter einen zweiten Fangarm und schnitt ihn ab. Dieses Mal zuckte das Tier und lockerte seine Umarmung. Nachdem er zwei weitere Tentakeln durchschnitten hatte, ließ das Tier los, fiel zu Boden, schwabbelte und zog die restlichen Tentakeln in sein Gehäuse zurück.
    Khalid sank mit einem tiefen Stöhnen auf die Knie und bedeckte mit einer Hand die Wunde, während das Blut zwischen seinen Fingern hindurchrann.
    Ben beobachtete die Muschel, aus deren Öffnung schwarzer Schleim quoll. Er schnitt ein grimmiges Gesicht, holte mit einem Bein weit aus und trat die Muschel in hohem Bogen über den Teich. Platschend traf sie auf dem Wasser auf und versank in der Tiefe.
    Ashley schrie: »Warum zum Teufel hast du das getan? Wir hätten das Tier untersuchen können. Schließlich ist es eine ausgestorbene Spezies.«
    Ben zeigte auf Khalids blutüberströmten Arm. »Von wegen ausgestorben.«
    »Er wird es schon überleben«, sagte Major Villanueva.
    Ashley sah zu, wie er Khalid einen Verband mit wasserdichtem Klebeband anlegte. Der SEAL war ausgebildeter Sanitäter und hatte nach ihrer Rückkehr ins Camp die Regie übernommen. Nachdem er Khalids Wunde gesäubert hatte, behandelte er ihn mit den neuesten systemischen Antibiotika.
    »Wird er an der Expedition weiter teilnehmen können?«, fragte Ashley.
    Villanueva zuckte mit den Schultern. »Außer einer tiefen Wunde im Unterarmmuskel und einigen Prellungen hat er nichts. Es geht ihm bald wieder gut.«
    Sie nickte und ging davon. Gut. Sie würde ungern einen Expeditionsteilnehmer verlieren, bevor sie unerschlossenes Gebiet erreichten. Als sie am Campingofen vorbeikam, hielt Halloway ihr eine Schüssel lauwarmes Chili und Bohnen in einer Alupfanne hin. Sie nahm sein Angebot mit einem knappen Danke an, ließ sich auf der Luftmatratze nieder und setzte die Pfanne vorsichtig auf den Schoß.
    Ben hatte seine Schüssel bereits leer gekratzt und sah gierig auf ihren Teller. »Und wie geht es Khalids Arm?«, fragte er.
    »Prima. Sie haben ihn mit Antibiotika und schmerzstillenden Mitteln vollgepumpt.«
    Ben setzte seinen Teller ab. »Was für ein verfluchtes, schauderhaftes Vieh.«
    Sie zuckte mit den Schultern und sagte mit einer Portion Bohnen im Mund: »Ich habe mit Linda darüber gesprochen. Sie hat gesagt, dass ihre Hauptnahrungsquelle eine Art prähistorischer Hummer war, und die Gewässer hier wimmeln förmlich von den unterschiedlichsten Krustentieren. Daher nehme ich an, dass der Tintenfisch in dieser

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