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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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kontrahierten und sich entspannten und sich sein feuchter, lehmverschmierter Overall eng an seinen Körper legte. Sie schluckte und richtete ihre Lampe ein wenig nach links, von Ben weg. Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn. In dieser verfluchten Höhle war es so heiß wie in einem Backofen.
    Links von ihr bewegte sich etwas. Vor Schreck ließ sie fast den matschigen Felsen los, an dem sie sich festhielt. Sie leuchtete mit ihrer Helmlampe in die Richtung, wo sie die Bewegung wahrgenommen hatte, sah aber nur die üblichen verdrehten Stalagmiten. Da war nichts.
    Ben, der ihr Zögern bemerkt hatte, drehte sich nach ihr um. »Brauchst du Hilfe?«
    »Nein, ich hatte nur den Eindruck, dort drüben hätte sich etwas bewegt.« Sie wies nach links hinüber. »Aber da ist nichts. Wahrscheinlich nur tanzende Schatten vom Licht meiner Lampe.«
    Ben tat so, als hätte er Angst – seine Augen zuckten suchend nach links und nach rechts. »Vielleicht war es auch die Raubschnecke, die an Khalids Blut Geschmack gefunden hat. Ich sehe es geradezu vor mir: ›Antarktische Vampirschnecken greifen an‹.«
    Sie schubste ihn vorwärts. »Geh weiter.«
    Ein paar Augenblicke später kamen sie am nächsten Wurmloch an, wo sich die anderen bereits versammelt hatten und auf Steinen hockten. Linda untersuchte Khalids Arm. Alle, bis auf die SEALs natürlich, machten einen erschöpften Eindruck. Vielleicht, dachte sie, sollten sie früher Schluss machen und das Nachtlager aufschlagen.
    Als sie sich nach Michaelson umschaute, bemerkte sie, dass er fehlte. Toll, suchte er nun auf eigene Faust? Sie hatte niemandem davon erzählt, dass Michaelsons Bruder zu den Vermissten gehörte. Sie dachte, wenn er ein Geheimnis daraus machen wollte, war das seine Angelegenheit. Aber sie hatte wahrgenommen, dass die Sorgenfalten auf seiner Stirn tiefer und zahlreicher geworden waren. Wenn er nun fortlief …? Sie fragte Villanueva: »Wo ist Michaelson?«
    Er zeigte auf den Tunnel vor ihnen. »Aufklärung.«
    Verdammter Kerl, dachte sie. Er konnte es einfach nicht abwarten. Immer musste er vorauseilen, um nach Spuren seines Bruders zu suchen. »Ich habe niemandem erlaubt, auf eigene Faust vorauszugehen.«
    Halloway zuckte mit den Achseln. »Sie waren nicht da.«
    »Schön, jetzt bin ich es. Und ich möchte, dass Michaelson sofort hier oben erscheint, aber ein bisschen plötzlich.«
    Wieder erwischte sie den SEAL bei einem arroganten Grinsen. »Ich sage es ihm, wenn er zurückkommt.«
    Sie stieß ihm kräftig mit dem Finger gegen die Brust. »Finden Sie ihn, jetzt.«
    Das Gesicht des SEALs verfinsterte sich. Drohend wie ein Löwe auf eine Maus schaute Halloway auf sie hinab.
    Ashley fiel ihm ins Wort, bevor er den Mund richtig aufmachen konnte. »Sie haben Ihre Befehle, Soldat.« Ihr Blick durchbohrte ihn.
    Halloway knirschte mit den Zähnen und lächelte plötzlich kühl. »Eins, zwei, drei, Major Michaelson, ich komme.« Er drehte sich auf dem Absatz um, und im nächsten Augenblick war er im Tunnel verschwunden.
    Leise atmete sie die angehaltene Luft aus.
    Linda und Khalid starrten sie an. Villanueva, von dem Wortwechsel offensichtlich unbeeindruckt, zuckte mit den Schultern und schliff weiter an einem Messer herum.
    Ben klopfte ihr auf die Schulter, und sie fuhr hoch vor Schreck. »Gute Arbeit, Captain. Ist doch ein seltsamer Typ, oder?«
    Sie konnte nicht umhin, sich von ihm in den Arm nehmen zu lassen. Sie zitterte ein wenig von dem Adrenalinstoß, den der Streit hervorgerufen hatte. Er hielt sie fester und führte sie ein paar Schritte von den anderen fort. Mit ruhiger Stimme sagte er: »Gut gemacht. Aber einen Freund hast du nicht gewonnen.«
    Sie nickte und löste sich sanft aus seinem Arm. »Ich habe genug Freunde. Aber vielen Dank, Ben.«
    »Jederzeit, Ash.«
    Sie wandte den Blick ab und hielt der Versuchung stand, wieder in seine tröstenden Arme zurückzufallen. Schweigend setzten sie sich nebeneinander; ihre Knie berührten sich.
    Nach einer zähen Wartezeit rief Linda endlich: »Schaut, da ist Major Michaelson.«
    Ashley blickte zum Wurmloch und sah, wie der Major vor der Öffnung gerade auf die Beine kam. Sein offenkundig missmutiges Gesicht ließ darauf schließen, dass er enttäuscht war. »Michaelson«, sagte sie, »ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, den Rest der Pause hier gemeinsam zu verbringen.«
    »Ich weiß, aber ich musste einfach herausfinden, ob die andere Expedition auch hier durchgekommen ist.«
    »Wenn Sie nicht in

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