Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
sollten morgen früh alle daran erinnern. Besonders Linda. Sie hatte bereits heute Mittag kein Wasser mehr und hat aus meiner Feldflasche getrunken.«
    »Ach, aus deiner auch?«, sagte Ben mit einem Lächeln. »Sie hat meine vor einer Stunde leer getrunken.«
    »Kluges Mädchen«, sagte Ashley. »Wo ist sie übrigens?«
    »Drüben beim Teich … einen Schluck Wasser trinken.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ab morgen müssen wir strenger rationieren.«
    »Ach, lass sie. Das war ein Scherz. Sie analysiert das Wasser. Außerdem nimmt sie das alles sehr mit.«
    »Das geht jedem so.«
    Ben zeigte auf die beiden SEALs, die ein paar Meter entfernt den Campingkocher aufbauten. Die Lichtkegel ihrer Laternen tanzten um sie herum. »Sie haben kaum einen Tropfen Schweiß verloren.«
    Sie sah zu, wie Villanueva ein Khaki-T-Shirt auszog, sich das Gesicht und die Achselhöhlen trocken rieb und dann eine grüne Weste überzog. Als Halloway den Campingkocher anmachte, entflammte das Butangas mit einer leisen Explosion. Beide wirkten so frisch, als ob die heutige Tour nicht mehr als ein Sonntagsspaziergang im Park gewesen wäre, während die anderen sich schleppten, als brächten sie die letzten Meter des Todesmarschs von Bataan hinter sich, so ausgemergelt und zerschlagen waren sie. Ashleys Magen knurrte verräterisch.
    Ben zog eine Augenbraue hoch. »Ich bin auch hungrig. Es gibt bloß nichts außer gefriergetrockneten Bohnen und Würstchen.«
    »Wäre mir im Augenblick aber gar nicht unrecht.«
    Ben grinste. »Und dann ein Bier zum Nachspülen … das wäre der Himmel auf Erden.« Als er sich auf seine Luftmatratze setzte, schlug er sich plötzlich auf den Arm. »He, gerade hat mich etwas gestochen.«
    »Was?«
    Er leuchtete auf seinen Arm.
    Ashley beugte sich vor und betrachtete die Stelle. »Sieht aus wie eine Mücke.«
    »Riesiges Biest. Hat mir fast ein Stück aus dem Arm gebissen.«
    »Jetzt übertreib nicht.«
    Er pikste sie mit dem Finger. »Wart nur ab, bis sie dich aufspießen. Und komm dann nicht heulend zu mir.«
    »Das ist seltsam«, sagte sie und kratzte sich hinter dem Ohr. »Was macht eine Mücke in der Antarktis? So weit im Süden?«
    Bens Miene wurde ernst. »Gute Frage. Man findet so tief unten kaum Insekten. Grillen, ein paar Spinnen, Tausendfüßler, so etwas – aber ich kann mich nicht entsinnen, jemals eine Mücke gesehen zu haben.«
    Ashley fragte sich, was diese Entdeckung zu bedeuten hatte. »Vielleicht sollten wir unsere Biologin fragen.«
    »Vielen Dank, dass du mir heute etwas von deinem Wasser abgegeben hast, Khalid«, sagte Linda. »Ohne deine Hilfe hätte ich es nicht ausgehalten.«
    »Gern geschehen«, sagte er und atmete schnaufend die feuchte Luft. Er saß auf einem Stein und schaute Linda zu, die Wasser in kleine Glasgefäße füllte. Gierig betrachtete er den nassen Streifen auf ihrem Rücken. Ihr T-Shirt klebte an ihrem Körper, und der Verschluss ihres Büstenhalters zeichnete sich unter dem dünnen Stoff ab. Khalid biss sich auf die Zunge, um seine aufkommende Lust zu bezähmen.
    Linda lächelte ihn an, stand auf, setzte sich auf den Felsen neben ihn und schüttelte das Fläschchen. »Der letzte Grat war brutal. Ich bin froh, dass wir es für heute geschafft haben.«
    Nur eine Handbreit von ihr entfernt, spürte Khalid Lindas pulsierende Körperwärme. Schweigend saßen sie nebeneinander, während sie die kristallklare Oberfläche des Teichs betrachtete und er nur Augen für sie hatte.
    »Mein Gott!«, rief sie plötzlich und sprang an den Rand des Teichs. »Khalid, schau doch!« Sie hockte sich auf die Knie und winkte ihn zu sich.
    Er schritt zu ihr hinüber und roch ihren Duft, ein betäubendes Parfüm in der feuchten Luft. »Was ist denn?«
    Sie hob eine gewellte Muschel hoch, die im Licht der Laterne tropfte und leuchtete und im seichten Wasser, halb von einem Stein verdeckt, gelegen hatte. Khalid neigte den Kopf. Sie ähnelte einem Schneckenhaus, war aber riesig, beinahe so groß wie eine Wassermelone.
    Er fragte wieder: »Was ist?«
    Sie setzte sich und legte die riesige Muschel in ihren Schoß. »Wenn es sich um das handelt, für was ich es halte …« Sie schüttelte den Kopf und legte eine Hand auf sein Knie. »Wenn du nicht darauf bestanden hättest, noch ein wenig zu bleiben, hätte ich es vielleicht nie entdeckt.«
    Ihre Hand brannte wie Glut auf seinem Knie. Die zunehmende Enge im Schritt seines Overalls stellte seine Beherrschung auf eine harte Probe. »Was ist so besonders an

Weitere Kostenlose Bücher