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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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isolierten Umgebung eine ähnliche Nahrungsgrundlage hat.«
    »Da fragt man sich so einiges.«
    »Was zum Beispiel?«
    Er nickte hinüber zum Camp, wo Michaelson sein Gewehr gerade in kleine Metallteile zerlegt hatte und nun ein jedes prüfte und reinigte. »Zum Beispiel, was hier unten noch so überlebt hat.«
    In dieser Nacht hatte Ben wieder seinen Traum. Er ging durch die Höhlen des Albtraums seiner Kindheit. Überall waren Säulen, aus denen Äste wuchsen, die voller Früchte waren. Licht drang aus allen Richtungen in die Höhle. Und während er durch den Hain ging, schien ihn etwas anzuziehen und zu rufen.
    »Hallo«, rief er laut in die leere Höhle hinein. »Wer ist da?«
    Es zog ihn zur Nordseite der Höhle, und er versuchte, dem Gesang der unsichtbaren Sirenen zu folgen. Aber die Bäume wurden immer dichter und undurchdringlicher. Schließlich war es ihm nicht mehr möglich, sich durch die Säulen zu quetschen, und er konnte nur noch an ihnen vorbeischielen.
    Die Nordwand der Höhle strahlte ein sanftes Licht aus. Nur ein einzelnes Loch in der Wand gähnte schwarz. Eine kleine Höhle wie die, die man in der Nähe der Alpha-Basis gefunden hatte.
    »Ist da jemand?«, rief er und quetschte sein Gesicht zwischen zwei Säulen.
    Keine Antwort. Er wartete und stemmte sich gegen die Säulen, als könnte er sie dadurch fortschieben. Während er hindurchschaute, kroch jemand auf runzligen Händen und knotigen Knien aus der Höhle. Der alte Mann richtete sich im Licht auf. Sein dunkles Gesicht war mit roten und gelben Streifen bemalt, und er trug einen Lendenschurz. Er winkte Ben zu sich.
    Ben streckte den Arm aus und versuchte, sich durch die Steinsäulen zu zwängen. »Großvater!«
    Ben schoss im Schlaf hoch, schlagartig erwacht und in Schweiß gebadet. Er saß kerzengerade auf der Luftmatratze. Nur eine einsame Laterne beleuchtete das schlafende Camp. Villanueva saß auf einem Felsen und warf ihm einen Blick zu. Die SEALs hatten darauf bestanden, Wachen aufzustellen. Nach dem Zwischenfall mit dem Tintenfisch hatte niemand widersprochen.
    Ben legte sich wieder hin, rollte sich auf die Seite, mit dem Rücken zum Licht. Immer noch hatte er die Bilder seines Traums vor Augen. Wie ein Echo wurden sie von den Felswänden zurückgeworfen. Noch immer spürte er ein unbestimmtes Zerren, ein Verlangen, tiefer in das Labyrinth einzudringen. Er drückte die Augen fest zu.

12
    »KOMM HER«, RIEF Ben Ashley zu, »schau dir das an.«
    Sie wischte ihre Hände am Hosenboden ihres Overalls ab und ging zu ihm hinüber. »Was hast du gefunden?« Nach den ersten drei Tagen ihrer Expedition in unbekanntes Territorium hatte sie sich an Bens unaufhörliches Geplapper gewöhnt. Immerfort wies er sie auf ungewöhnliche Höhlenformationen hin – Sintervorhänge, Excentriques und Höhlenperlen. Manchmal machte er ein finsteres Gesicht, wenn sie nicht die nötige Ehrfurcht zeigte. Sie ging zu ihm und beugte sich über ihn. Er hockte am Boden und hielt eine Blechtasse in den Händen. Sie hatte eine Beule an der Seite, der Henkel fehlte, und sie sah genauso aus wie die, welche sie bei ihren Feldflaschen mit sich führten.
    »Na und?«, sagte sie.
    »Es ist keine von uns.«
    Sie kniete sich neben ihn und nahm die Tasse. »Bist du sicher? Vielleicht hat sie jemand verloren …«
    »Nein«, sagte er. »Sie war im Schlamm eingetrocknet. Halb vergraben. Die muss dem ersten Team gehört haben. Ich glaube, sie hatten hier für eine Nacht ihr Lager aufgeschlagen. In dieser Höhle gibt es Trinkwasser.« Er zeigte auf den Bach, der mitten durch die kleine Höhle floss. »Und schau dir an, wie zertrampelt der Lehm hier ist. Ich wette, wenn wir nur richtig suchten, würden wir noch weitere Überreste ihres Biwaks finden.«
    »Ich glaube, du hast Recht.« Sie seufzte. Seitdem sie gestern zum letzten Mal zum Ausgangspunkt zurückgekehrt waren, hatten sie keine Anzeichen des ersten Teams entdeckt. »Wir sollten Michaelson davon berichten. Seit wir die Spur des Teams verloren haben, brennt ihm der Boden unter den Füßen.«
    Ben brummte zustimmend. »Dann werden wir ihm jetzt etwas Feuer unter dem Arsch machen.«
    Sie schritten durch die Höhle, sprangen über den Bach, der sich mitten durch die Höhle gegraben hatte und sich um die zahlreichen Stalagmiten, die sich vom Boden erhoben, herumwand. Ben ging voran, Ashleys Helmlampe beleuchtete seinen Rücken. Sie sah zu, wie er über eine kleine Felsnase kletterte, während seine Muskeln abwechselnd

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