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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ufer auf und ab. Villanueva hatte sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen und watete vorsichtig in das pechschwarze Wasser. Er hatte ein Seil um die Taille, das ihn mit den anderen am Ufer verband. Michaelson hatte es um den nächsten Stalagmiten gebunden.
    »Wir könnten jetzt schon alle hinübergeschwommen sein«, sagte Ashley. »Diese ganze Anseilerei ist nur Zeitverschwendung.«
    »Keineswegs«, sagte Michaelson und machte einen Knoten ins Seil. »Die Strömung ist zu stark. Wenn wir hinüberschwimmen würden, könnten wir mit Leichtigkeit abgetrieben werden.«
    »Dann binden Sie halt alle mit dem Seil aneinander.« Sie verstand nicht, warum er so stur reagierte. War ihm nicht klar, dass jede verschwendete Minute Halloways Tod bedeuten konnte?
    Ben schüttelte den Kopf und versuchte, Ashley mit einem Lächeln aufzumuntern. »Zu leicht hat sich jemand verheddert, Ash. Auf die Art ist schnell jemand ertrunken.«
    Ein lauter Platscher zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Villanueva war kopfüber ins tosende Wasser gesprungen und hatte bereits den halben Fluss durchschwommen, als er wieder auftauchte. Mit seinen starken Armen pflügte er durch das Wasser, aber dennoch trieben ihn die Fluten stromabwärts.
    Linda griff nach Ashleys Arm und krallte sich vor lauter Panik an ihr fest. »Sieh nur!«
    Ashleys Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm, der von ihrem Standort aus stromaufwärts zeigte. Eine einen Meter große albinoweiße Rückenflosse tauchte aus dem brodelnden Wasser auf und verschwand wieder unter der Oberfläche. Ben hatte sie auch gesehen und gaffte mit offenem Mund auf das Wasser. »Grundgütiger Gott!«, entfuhr es ihm.
    Michaelson, der sich mit einer Hand im Sicherungsseil seines Kameraden verheddert hatte, versuchte sich zu befreien, aber das Seil war eng um seine Taille geschlungen. Es gelang ihm, sein Gewehr zu lösen und es Ben zuzuwerfen, der den besseren Schusswinkel hatte. »Schießen Sie, bevor das Biest Villanueva zu packen kriegt.«
    Ungeschickt legte Ben an und suchte im Wasser nach seinem Ziel. In diesem Augenblick brach unter ihnen ein weißer Fleck durch die Wasseroberfläche, und ein Schuss explodierte. Wo die Kugel das Wasser traf, schoss eine kleine Fontäne in die Luft – mehrere Meter von der Flosse entfernt. Daneben.
    »Scheiße«, fluchte Ben und feuerte noch einen Schuss ab. Wieder daneben.
    Villanueva, der die Schüsse über das Tosen hinweg gehört hatte, hatte innegehalten, sich hastig herumgedreht und starrte sie nun an, während er immer noch gegen die Strömung anging. Linda und Ashley gestikulierten zum gegenüberliegenden Ufer hin. »Schnell! Machen Sie, dass Sie an Land kommen!«, schrie Ashley.
    Die Rückenflosse tauchte wieder in ihrer vollen Größe auf und schnitt mitten zwischen dem Team und Villanueva durch das Wasser. Im hohen Bogen sprang der SEAL auf das gegenüberliegende Ufer zu. Das Wasser schäumte, wo er mit den Armen und den Beinen ruderte. Aber die Strömung widersetzte sich seinen Anstrengungen. Villanueva strampelte wie eine Fliege im Bernstein. Er schafft es nicht bis ans Ufer, dachte Ashley und ballte die Fäuste.
    Die Flosse glitt auf den strampelnden SEAL zu.
    Ben hatte das Gewehr angelegt, ließ es aber wieder sinken.
    »Verdammt. Ich kriege keinen sauberen Schuss hin. Aus diesem Winkel könnte ich Villanueva treffen, wenn ich danebenschieße.«
    Ashley entriss ihm das Gewehr und legte an. Der erste Schuss fetzte ein Stück aus der Flosse. Beim zweiten Schuss zielte sie tiefer. Als sie den Abzug durchzog, bekam sie den Rückschlag mit Wucht vor die Schulter. Diesmal erzeugte der Aufschlag der Kugel eine rote Fontäne.
    Die Rückenflosse kippte zur Seite und verschwand im Wasser.
    Ashley knirschte mit den Zähnen. Sie wartete darauf, dass das verletzte Tier aus dem Wasser schoss und sich in dem Navy SEAL festbiss. Wachsam hielt sie Ausschau, das Gewehr im Anschlag, als Villanueva das Ufer erreichte und den rutschigen Felsen hinaufkletterte. Er winkte dem jubelnden Team zu und marschierte stromaufwärts.
    Ben ging auf Ashley zu, nahm das Gewehr aus ihren zitternden Händen und sagte: »Ich dachte, du hasst Waffen?«
    Sie rieb sich die Hände. »Was man nicht kennt, kann man nicht hassen.«
    Ben nickte und schien zu spüren, dass sie darüber nicht weiter sprechen wollte.
    Sie blickte auf die andere Seite des Flusses hinüber. Villanueva hatte sich das Seil von der Taille gebunden und schnürte das Ende um einen dicken Stalagmiten. Michaelson zog das

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