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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Kommunikationssystem ist so effizient, dass wir sowieso keine Chance haben. Die große Frage ist jetzt, wie kommen wir an das, was in Wards Depot liegt?«
    »Darüber grübele ich nach, seit ich den Schlüssel gefunden habe. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Die erste gefällt mir nicht: Wir übergeben den Schlüssel der Polizei.«
    »Kommt nicht in Frage! Sobald wir sagen, dass der Schlüssel von Ward ist, erfährt garantiert dieser Robley davon und meint wieder, wir spielen ihm einen Streich.«
    »Wir könnten ihn anonym abgeben.«
    »Und wenn die Polizei ihn einfach an die Bank weiterleitet? Wie willst du wissen, was dann geschieht? Das ist mir zu riskant.«
    »In diesem Fall bleibt dir nur, den Schlüssel zu benutzen und den Safe zu öffnen.«
    »Mir?«
    »Mir werden sie kaum glauben, dass ich Michael Ward bin.«
    »Und du meinst allen Ernstes, ich bin für die Rolle besser geeignet?«
    »Hast du nicht unzählige Formulare für ihn ausgefüllt und kannst seinen Namen nicht beinahe besser schreiben als er selbst? Das hast du mir doch einmal erzählt.«
    »Das ist richtig, aber bringt uns das wirklich weiter? Meinst du, ich gehe in die Bank, schreibe seinen Namen auf ein Formular und darf an den Safe?«
    »Warum nicht? Bei der Größe der heutigen Banken ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Angestellter einen Kunden persönlich kennt. Ich habe einmal einen Safe besessen. Man musste sich ausweisen und unterschreiben.«
    »Ich habe noch nicht einmal meinen eigenen Führerschein, mit dem ich mich ausweisen könnte, von dem Michael Wards ganz zu schweigen.«
    »Dann besorgen wir dir einen.«
    »Du sagst das so einfach. Wie kannst du nur so ruhig bleiben?«
    »Das lernt man in der Notaufnahme. Da hast du es manchmal mit bewaffneten Gangstern zu tun, die darauf bestehen, dass du sofort ihren Freund behandelst. Es interessiert sie nicht die Bohne, dass der Typ, der ihn mit dem Messer traktiert hat, in der Zwischenzeit an seiner Schusswunde verbluten würde. Besorgen wir dir also einen Führerschein, Dr. Ward.«
    »Und ich wette, du weißt, wie man das macht.«
    Erica nickte nur, bog bei nächster Gelegenheit links ab und schlug die Richtung zum Astrodome ein.
    Sie fuhren durch das Tor der Wohnanlage von Beechwood Manor. Kevin musste daran denken, wie er aus seiner eigenen Wohnanlage geflüchtet war. Wie viel war danach passiert! Sieben Tage schienen vergangen zu sein, seit er von Professor Wards Tod gehört hatte. Tatsächlich war es aber erst sieben Stunden her, wie ihm ein Blick auf seine Uhr bestätigte.
    Zwischen seiner Wohnanlage und Beechwood Manor bestand eine gewisse Ähnlichkeit. Vielleicht waren sie vom selben Architekten geplant worden. Allerdings hatte man die Gebäude hier seit Jahren nicht mehr frisch gestrichen, und das Schwimmbecken, an dem ihr Weg entlangführte, war schmutzig, und im Wasser schwammen jede Menge Blätter. Eigentlich erstaunlich, dass das elektrische Tor noch funktionierte, ging es Kevin durch den Kopf.
    Er fragte sich, ob es eine gute Idee gewesen war, diese heruntergekommene Gegend im Osten des Astrodomes aufzusuchen. Sie wollten sich mit einem gewissen Daryl Grotman treffen, einem Studenten, den Erica vor einem Monat wegen Verbrennungen behandelt hatte. Er hatte einen berührungsempfindlichen Sprengstoff aus einer Jodtinktur und Ammoniaklösung zusammengebraut, als plötzlich eine Tür in seiner Wohnung zuknallte. Es war ein heißer Tag gewesen, und er hatte die Türen offen stehen lassen, um etwas Durchzug zu haben. Die durch den Druckunterschied ausgelösten Schallwellen hatten ausgereicht, den Sprengstoff zur Explosion zu bringen. Jodstickstoff. Ein Zeug, das leicht hochging. Kevin kannte die Verbindung. Zum Glück hatte Daryl gerade am anderen Ende des Zimmers gestanden und war infolgedessen nur durch fliegende Teile verletzt worden. Trotzdem hatten die Feuerwehrleute darauf bestanden, dass er die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchte.
    Während Erica ihn versorgte, hatte er ihr gegenüber sehr offen mit seinem lukrativen Nebenverdienst geprahlt. Sollte sie jemals Hilfe brauchen, würde eine E-Mail genügen. Erica hatte ihn nicht wirklich ernst genommen. Es kam öfter vor, dass dankbare Patienten ihr das Blaue vom Himmel herunter erzählten. Die E-Mail-Adresse, die Daryl ihr gegeben hatte, hatte sie jedoch nicht vergessen. [email protected].
    Sie hatte ihm vom Computer einer öffentlichen Bibliothek eine Mail geschickt, nachdem sie vorsichtshalber eine neue

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