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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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zurückzahlen.«
    Senders’ Handy klingelte.
    »Wahrscheinlich Harris. Er sollte mich anrufen, wenn der Vorstand unterschrieben hat.«
    Tarnwell hatte einige Leute in seiner Firma eingeweiht, aber nur Lobec und Bern wussten, wer das Verfahren tatsächlich erfunden hatte. Senders und seine Anwälte gingen davon aus, dass es in seinem Unternehmen entwickelt worden war. Seine Wissenschaftler dachten, ihr Boss habe es dem Entdecker abgekauft. Deshalb sorgte Tarnwell dafür, dass Senders wenig Kontakt mit dem Labor hatte.
    Tarnwell steckte seine Karte in ein Lesegerät an der Wand. Die rote Lampe wurde grün.
    Als sich die Tür öffnete, befahl er: »Warte hier auf mich.« Die Tür war noch nicht wieder hinter Tarnwell ins Schloss gefallen, da ging sie schon wieder auf.
    »Ich hatte doch gesagt …« Tarnwell brach ab, als er Lobec erkannte. »Ah, David, tritt ein. Ich hoffe, du bringst gute Nachrichten.«
    »Nein, die Nachrichten sind ziemlich beunruhigend …«, begann Lobec mit monotoner Stimme, unterbrach sich aber, als ein kleiner, rundlicher Mann in einem weißen Laborkittel auf sie zutrat. Es war Dr. Bruno Lefler, der Projektleiter. Seit einer Woche arbeitete er mit seinem Team rund um die Uhr daran, das Adamas-Verfahren nachzumachen. Es musste überprüft werden, bevor das Patent angemeldet werden konnte. Tarnwell wusste allerdings, dass die Kontrolle nur eine Formalität war.
    Sein Laborchef hielt ein Ringheft in der Hand. Gereizt sah Tarnwell ihn an.
    »Mr. Tarnwell, ich wollte Sie gerade anrufen. Es ist ein Problem aufgetaucht.«
    »Lefler, Adamas hat oberste Priorität. Wenn Sie etwas brauchen, kaufen Sie es. Diesmal spielt Geld keine Rolle.«
    »Wir haben alles, was wir brauchen. Alles verläuft, wie in dem Laborbuch beschrieben.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Lefler warf einen unsicheren Blick auf Lobec, den er nicht kannte. Tarnwell spürte sein Zögern.
    »David Lobec, mein Sicherheitschef. Er weiß Bescheid. Sprechen Sie.«
    »Wie schon gesagt, alles verläuft wie beschrieben. Aber was da beschrieben wird, ist ein Verfahren, Graphit herzustellen, nicht Diamanten.«
    Tarnwell wandte sich an Lobec. »Macht er einen Witz? Habe ich richtig gehört? Das kann nicht ernst gemeint sein.«
    »Dr. Lefler scheint es aber ernst zu meinen, Mr. Tarnwell.«
    »Verdammt!« Tarnwell funkelte Lefler an. »Erklären Sie! Raus mit der Sprache!«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich bin sicher, dass wesentliche Schritte des Verfahrens fehlen. Oberflächlich verstehe ich, wie man die Struktur von C 60 so verändert, dass Diamanten entstehen, aber von einem gewissen Punkt ab beziehen sich die Aufzeichnungen auf eine Methode der Graphit-Synthese, die seit mehreren Jahren in der Literatur beschrieben wird und für die eine Patentierung läuft. Es sieht fast danach aus, als hätte jemand von dieser Stelle an die Gleichungen aus einem Zeitschriftenartikel abgekupfert.«
    »Ich habe das Verfahren mit eigenen Augen gesehen«, erwiderte Tarnwell. »Nicht in allen Einzelheiten, aber die Idee hatte Hand und Fuß, ich weiß noch genug von meinem Chemiestudium, um das zu beurteilen. Ich habe die Versuchsbox vor und nach dem Experiment mit eigenen Augen gesehen. Es waren Diamanten entstanden. Das Adamas-Verfahren klappt.«
    Tarnwell hatte das Laborbuch genau unter die Lupe genommen, als Lobec es ihm brachte. Es enthielt die Versuchsanordnung so, wie er sie selbst bei Ward gesehen hatte, darüber hinaus noch viele Seiten mit Zahlen und Formeln. Er hatte keine Veranlassung gehabt, misstrauisch zu sein.
    »Ich will ja nicht bestreiten, dass es klappte, als man es Ihnen vorführte. Aber das hier«, Lefler schwenkte das Ringbuch, »enthält nicht das Verfahren, das Sie gesehen haben. Man hat Sie hinters Licht geführt.«
    »Der Mistkerl! Unser Laborbuch ist eine Fälschung. Er hat also doch nicht geblufft. Vielleicht gibt es auch das Video, von dem er sprach.«
    Lefler hörte verwirrt zu.
    »Ist das Laborbuch wertlos?«, fragte Tarnwell.
    »Keineswegs. Es gibt einen großartigen allgemeinen Überblick. Das Experiment lässt sich in wenigen Stunden aufbauen, aber die genaue Anordnung ist kompliziert, dafür braucht man Zeit. Ein paar Jahre, und wir können es nachmachen.«
    »Ein paar Jahre!«
    »Vielleicht ein Jahr, wenn wir viel Glück haben und uns ausschließlich darauf konzentrieren …«
    »Wir haben noch nicht einmal einen Monat Zeit«, fiel ihm Tarnwell ungeduldig ins Wort. »Wir kaufen ein Unternehmen; das klappt aber nur, wenn

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