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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Teakholzvertäfelungen in Tarnwells extravagantem Penthousebüro sollten Besucher beeindrucken, aber Lobec fand den Raum geschmacklos überladen. Der Gegensatz zu seinem spartanischen Büro eine Etage tiefer hätte nicht größer sein können.
    Tarnwell schnitt sich eine kubanische Zigarre an. Statt sich auf einen Stuhl ihm gegenüber zu setzen, entschied sich Lobec für das Sofa. Er wollte nicht den penetranten Qualm einatmen müssen.
    »Die beiden jungen Leute sind also Gott weiß wo? Zuletzt haben sie in Florida getankt, ist das korrekt?«
    Lobec hätte am liebsten die Augen verdreht. Es brachte ihn auf die Palme, wenn Tarnwell nicht richtig zuhörte.
    »Wie ich bereits erläuterte, haben sie nichts weiter getan, als das Benzin mit Erica Jensens Visakarte zu bezahlen. Sie scheinen genau ausgerechnet zu haben, wie lange die Fahrt von einer Stadt zur anderen dauert, und haben ihre Kreditkarte entsprechend belastet. Sie hätten uns noch eine Weile an der Nase herumgeführt, wenn sie nicht zufällig eine Tankstelle erwischt hätten, die wegen Reparaturarbeiten geschlossen war und keine funktionstüchtigen Tanksäulen hatte.«
    Tarnwell drehte seine Zigarre zwischen den Fingern. »Wir müssen sie unbedingt aufstöbern, David. Du hast Lefler gehört.«
    »Die Nachrichten sind, wie schon gesagt, wenig ermutigend. Wir überwachen weiterhin alle Orte, an denen sie auftauchen könnten, als da wären die Uni, die medizinische Fakultät und Freunde, soweit wir sie kennen. Ich habe auch Leute bei den Apartments der beiden postiert, man soll mich sofort benachrichtigen, falls sie dort auftauchen. Denn so wie die Dinge stehen, könnten sie durchaus noch in Houston sein.«
    Tarnwell schlug mit der Hand auf den Schreibtisch, dass die Asche seiner Zigarre in alle Richtungen flog. »Verdammt noch mal! Habt ihr denn überhaupt gar keine Spur?«
    »Hamiltons Vater. Auf ihn setzen wir unsere ganze Hoffnung. Er ist der nächste Verwandte.«
    »Glaubst du, dass dieser Kevin Verbindung zu ihm aufnimmt?«
    »Möglich, allerdings scheinen sich die beiden seit drei Jahren weder gesehen noch gesprochen zu haben.«
    »Wo wohnt der Vater?«
    »Dallas. Seit Freitag wird er observiert.«
    »Fahr nach Dallas und sprich mit ihm. Zieh die Polizeinummer ab. Stell fest, ob er weiß, wo sein Sohn ist. Eine Sache schreibe dir jedoch hinter die Ohren: Wir brauchen Hamilton lebend! Seine Freundin hat das Laborbuch anscheinend in der Bibliothek gefunden. Wir müssen die beiden in unsere Gewalt bekommen, bevor sie mich ruinieren. Ich schwöre dir, wenn sie mich in den Bankrott treiben, bringe ich sie eigenhändig um.«

NEUNZEHN
    Der Elektronikladen hatte gerade erst geöffnet. Kevin und Erica machten sich auf die Suche nach einem Verkäufer. Weit und breit war nur einer zu sehen, und der sprach mit einem Kunden im hinteren Teil des Geschäfts.
    Es war Ericas Idee gewesen, hierher zu kommen, nachdem sich Kevin eine Weile vergeblich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie er das Abspielgerät aus Wards ehemaligem Labor in der Uni holen könnte.
    Sie fanden bald ein Modell, das ihnen geeignet schien. Kevin angelte Wards Video aus dem neu gekauften Rucksack, in dem er es inzwischen verstaut hatte, und legte es ein. Er drückte auf den Abspielknopf.
    Nichts geschah.
    Er drückte noch einige Male und überprüfte den Akku. Der Camcorder war völlig anders als der alte im Labor. Er hielt ihn ans Licht, um die vielen Beschriftungen lesen zu können. Das verdammte Ding hat mindestens dreißig Knöpfe, dachte er unwirsch.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte eine tiefe Stimme.
    Ein großer Schwarzer stand hinter ihnen. Er trug ein Hemd mit dem Logo des Ladens und ein Namensschildchen, das ihn als »Phil« auswies.
    Während Kevin noch nach Worten suchte, erwiderte Erica: »Ja, wir probieren diesen Camcorder aus. Wir haben unser eigenes Video mitgebracht, damit wir die Bildqualität mit den anderen Geräten vergleichen können, die wir in Erwägung ziehen.«
    Phil nahm Kevin den Camcorder ab. »Wir verkaufen nicht mehr viele Geräte, mit denen man Bänder abspielen kann, aber wir behalten einige Modelle im Sortiment, falls jemand alte Bänder erbt. Man drückt einfach auf diesen Knopf …«
    Kevin legte rasch die Hand auf Phils Arm, damit er Wards Band nicht versehentlich überspielte.
    »Einen Moment bitte!«
    Phil sah ihn etwas erschrocken an.
    »Für uns ist die Bildqualität besonders wichtig, deshalb haben wir ein Video mitgebracht, das wir selbst gedreht

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