Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Verstehe. In dem Fall müssen Sie diesen Knopf hier auf ›Playback‹ schieben und dann ›Play‹ drücken.« Er reichte Kevin den Camcorder. »Vielleicht sagen Sie mir, welche Preisvorstellungen Sie haben …«, fuhr Phil fort, aber Erica fiel ihm ins Wort: »Danke, ich glaube, wir wollen erst einmal das Video ansehen.«
    Phil erklärte ihnen, wo sie ihn finden konnten, und ließ sie allein.
    Kevin drückte auf den Abspielknopf. Nach ein paar Sekunden sahen sie einen Raum mit technischen Geräten und Apparaten. In der Mitte beugte sich ein Mann über ein Instrument. In der Ecke stand rot: »21. Januar«.
    »Das ist Wards Labor! Es ist tatsächlich das Band von Experiment NV117«, wunderte sich Kevin.
    Eine Sekunde später sah er sich selbst und hörte sich sagen: »Es läuft.«
    Der ältere Mann wandte sich ihm zu: »Gut. Dann legen wir los. Wir haben heute noch eine Menge vor.« Es war Michael Ward.
    »Ich habe mir das Video am nächsten Tag ansehen wollen, weil ich feststellen wollte, was genau passiert war«, erklärte Kevin, »aber Ward behauptete, es überspielt zu haben. So ein Arsch.«
    Kevin wusste, dass die nächsten zwanzig Minuten nur den Versuchsaufbau zeigen würden, und ließ das Band vorlaufen. Kurz bevor das eigentliche Experiment begann, drückte er wieder auf Play.
    Erica hielt die Augen ebenso konzentriert auf den kleinen Bildschirm geheftet wie er.
    Ward am Steuertisch fragte, ob Kevin bereit sei. Kevin, der bei der Versuchsbox stand, nickte und machte sich auf den Weg zu ihm. Ward drückte auf einen Knopf.
    Zunächst geschah gar nichts. Kevin behielt den Monitor im Auge, Ward die Versuchsapparatur. Plötzlich schrie Kevin: »Stopp! Stopp! Überlastung!« Ein Blitz zuckte auf, dann erlosch der Monitor. Später brannte es am anderen Ende des Raumes, und Rauch wallte bis zur Decke. Ward legte in aller Eile irgendwelche Schalter um, während Kevin einen Feuerlöscher von der Wand riss und ihn so lange in das Feuer hielt, bis es gelöscht war.
    Er erinnerte sich, dass sie die nächsten zehn Minuten versucht hatten herauszufinden, was schiefgelaufen war. Wieder ließ er das Band schnell vorlaufen.
    »Ich glaube, an dieser Stelle habe ich die Kamera abgestellt. Ich hatte einen Termin.«
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als der Kevin auf dem Video auf die Kamera zuschritt, und danach zeigte der Bildschirm nur noch Flimmern. Einige Sekunden später hielt Kevin das Band an.
    »Viel weiter bringt uns das nicht. Warum nur hat Ward es zusammen mit dem Laborbuch versteckt?«
    »Vielleicht wollte er einen Nachweis, wie es zu der Entdeckung gekommen ist. Ein anderer Grund fällt mir nicht ein.«
    Wieder Schritte von hinten. Phil näherte sich.
    »Was halten Sie von dem Gerät? Hat es alles, was Sie brauchen?«
    »Nein«, entgegnete Kevin. »Wir hatten uns etwas anderes vorgestellt.«
    Niedergeschlagen gingen sie zum Auto zurück. Kevin griff zögernd nach Ericas Hand.
    »Irgendwie kommen wir hier wieder raus«, tröstete er sie.
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, sagte sie zuversichtlich.
    »Das freut mich. Ich habe es nur einfach dahingesagt. Ich habe das Gefühl, wir sitzen ganz schön im Schlamassel.«
    Vor einem Schaufenster mit Brillantringen und Anhängern, die auf Samtkisschen dekoriert waren, blieb Erica stehen. Über der Auslage hing das Bild eines riesigen blauen Diamanten mit der Frage: »Warum schenken Sie ihr nicht etwas, das beinahe ebenso gut ist?« Die Bildunterschrift lautete: »Der Hope-Diamant. Mit 49,5 Karat der größte blaue Diamant der Welt.«
    »Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die andere umbringen, um sich ein Rezept unter den Nagel zu reißen, wie man Steine macht«, bemerkte Erica.
    »Aber schau doch mal, was sie kosten.« Kevin wies auf einen, der für rund zweitausendfünfhundert Dollar angeboten wurde. »Außerdem geht es bei Wards Erfindung nicht nur um Schmuck. Stell dir vor, was ein Autohersteller dafür geben würde, wenn er Windschutzscheiben aus reinem Diamant machen könnte! Fenster, die nie zerkratzen und nie zerbrechen. Ganz zu schweigen von Werkzeug, das nie stumpf würde, Geschirr, das unzerbrechlich wäre, unvergleichlich schnelle Computer. Jemand, der den Schlüssel zu all diesen Dingen hätte, wäre steinreich.«
    »Warum hat Ward sein Verfahren dann nicht behalten?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt, und ich glaube, ich weiß warum. Er konnte es nicht nutzen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich glaube,

Weitere Kostenlose Bücher