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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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es gibt nur zwei Wege, wie man aus dieser Erfindung Geld schlagen kann. Zum einen hätte Ward selbst Diamanten herstellen können. Um es im großen Stil zu tun, hätte er jedoch eine eigene Fabrik, einen Vertrieb, Patentanwälte gebraucht. Mit anderen Worten, er hätte kräftig investieren müssen. Außerdem, wie hätte Ward das Patentamt davon überzeugen können, dass er das Verfahren unabhängig von der Uni entwickelt hatte? Denn wenn er das Eigentum der Uni benutzt hatte – was ja der Fall war –, gehörte das Ergebnis der Uni. Das Patent hätte zwar seinen Namen getragen, aber das Geld gescheffelt hätte die Uni.«
    »Und wenn er die Diamanten heimlich mit den Geräten der Uni gemacht hätte, durfte er sie nicht zu groß machen, sonst hätte er sie nicht verkaufen können.«
    »Und wie verkauft man eine Unmenge kleiner Diamanten?«, ergänzte Erica.
    »Richtig. Nach einer Weile wird man wahrscheinlich geschnappt. Er konnte sowieso nur daran arbeiten, solange ich ihm nicht im Weg war. Am Ende des Sommers hätte er einen neuen Doktoranden einstellen müssen. Es wäre verdächtig gewesen, wenn er das nicht getan hätte. Und die vielen sehr speziellen Apparate aus dem Labor entfernen, das konnte er auch nicht. Es wäre aufgefallen. Ihm blieb also nichts weiter übrig, als das Verfahren zu verkaufen. Für ihn bedeutete das Millionen auf einen Schlag, und die Uni würde nie Wind davon kriegen. Das dürfte er mit seiner Anspielung auf das Geschäft mit Clay gemeint haben.«
    »Dieser Clay will aber nicht, dass noch jemand von der Sache weiß.«
    »Einschließlich Ward. Er wäre ein Risikofaktor gewesen, beispielsweise für den Fall, dass er den Mund nicht hielt. Und nun jagen sie uns, und die Polizei glaubt uns nicht.« Verbittert warf er die Arme hoch.
    Erica wies auf das Schaufenster. »Ich wette, wenn wir ihnen einen Diamanten unter die Nase hielten, der so groß wäre wie der Hope, würden sie uns glauben!«
    »Das kannst du wohl sagen. Sie würd…« Kevin brach jäh ab. Haargenau, dachte er, das ist die Lösung.
    Er holte sein Handy heraus.
    »Wen rufst du an?«
    »Einen Freund.«
    »Kannst du ihm vertrauen?«
    »Hundertprozentig.«
    »Was kann er für uns tun?«
    »Er wird uns helfen, unseren eigenen Diamanten herzustellen.«

ZWANZIG
    Kevin befürchtete, sein Freund und Ex-Kommilitone Ted Huang könnte nicht zu Hause sein, aber Ted meldete sich sofort.
    »Hallo?«
    »Ted, hier spricht Kevin.«
    »He, hast du eine neue Nummer?«
    »Ich hab mein altes Handy verloren.«
    »Wie geht es dir? Hast du meine E-Mail erhalten?«
    »Hab ich.«
    »Wo steckst du?«
    »In Houston. Hör zu, Ted, ich würde dich nicht so einfach anrufen, aber wir stecken gewaltig in der Klemme.«
    »Wer ist ›wir‹?«
    »Eine Freundin und ich. Sie ist gerade bei mir. Wir sind in der Galleria.«
    Ted lachte. »Kevin, wenn du eine Panne hast, rufst du vielleicht besser den Automobilclub an.«
    »Ich meine es ernst, Ted. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Wir brauchen deine Hilfe.«
    »Was kann ich für dich tun?«
    Kevin zögerte. Seit sie sich kannten, hatten sie einander immer ausgeholfen, ohne große Fragen zu stellen, aber was er jetzt von Ted wollte, stellte alle bisherigen Gefallen in den Schatten.
    Er hielt die Luft an und betete, dass Ted ihm vertrauen würde.
    »Ein paar Männer versuchen uns umzulegen.«
    »Was?«
    »Ich weiß, es klingt völlig verrückt, aber es stimmt. Wir besitzen etwas, das sie haben wollen.«
    »Warst du schon bei der Polizei?«
    »Wir haben es versucht, aber sie hilft uns nicht. Ted, glaub mir, je weniger du von der Sache weißt, umso besser. Du würdest es mir wahrscheinlich sowieso nicht glauben. Ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    »Schieß los.«
    »Ich will ein paar Tage lang dein Labor benutzen.«
    Am anderen Ende herrschte Stille. Kevin wartete. Schließlich hielt er es nicht mehr aus.
    »Ted? Bist du noch dran?«
    »Kevin. Was soll ich dazu sagen? Ich habe bloß eine Juniorprofessur, du liebe Güte. Ich bin erst seit zwei Monaten an dieser Uni …«
    »Ich weiß, dass ich gewaltig viel verlange, Ted, aber du bist unsere einzige Hoffnung. Wenn du uns nicht hilfst, sind wir am Ende.«
    Wieder zögerte Ted einige Sekunden. Erica warf Kevin einen fragenden Blick zu, und er zuckte mit den Schultern.
    »Wann könnt ihr hier sein?«
    Kevin seufzte erleichtert. »Wenn wir die Nacht durchfahren, morgen Abend.«
    Ted nannte Kevin seine Privatadresse.
    »Was brauchst du an Ausrüstung?«
    Kevin zählte

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