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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gespreizten Finger auf den Brustkasten und bewunderte die festen Muskeln und die gebräunte Haut seines Leibes.
    »Du bist wunderschön«, sagte ich zu ihm und nahm eine Brustwarze in den Mund.
    »Du bist selbst auch nicht gerade schlecht«, murmelte er und streichelte mir das Haar. Auch von meinem Leib perlte der Schweiß, sodass einige der Strähnen feucht wurden und sich stärker als üblich kräuselten. »Bist du das? Deine echte Gestalt?«
    Überrascht von der Frage schüttelte ich den Kopf. Ich ließ die Lippen seinen Hals hinauflaufen. »Ich habe diesen Leib erst seit der Zeit, da ich ein Sukkubus geworden bin. Vor langer Zeit.« Ich hielt mitten im Kuss inne und fragte: »Möchtest du etwas anderes? Ich kann alles für dich sein, weißt du.«
    Er grinste und ließ diese weißen Zähne blitzen. »Zweifelsohne einer der Vorteile, einen Sukkubus zu lieben.« Er setzte sich auf, hob mich in seine Arme und stand dann, etwas wackelig unter dem zusätzlichen Gewicht, auf. »Aber nein. Frage mich in einem anderen Jahrhundert, und ich habe vielleicht eine andere Antwort. Für den Moment habe ich noch viel, viel mehr über diesen Leib zu lernen.«
    Er trug mich in mein Schlafzimmer hinüber, wo wir uns langsamer und etwas zivilisierter liebten und unsere Leiber sich umeinander wanden wie Bänder aus flüssigem Feuer. Nachdem diese erste animalische Begierde etwas befriedigt war, zögerten wir die Sache hinaus und erforschten die unterschiedlichen Reaktionen unserer Leiber. Den größten Teil der Nacht verbrachten wir nach einem bestimmten Muster: Langsam und liebevoll, rasch und wild, Ruhe, Wiederholung. Irgendwann gegen drei Uhr war ich erschöpft und überließ mich endlich dem Schlaf, wobei ich meinen Kopf an seiner Brust ruhen ließ und die nagenden Sorgen im Hinterkopf ignorierte.
    Wenige Stunden später erwachte ich und setzte mich kerzengerade auf, als die Ereignisse der Nacht schärfer und klarer zurückkehrten. Ich war in den Armen eines Nephilim eingeschlafen. Gespräche über Verwundbarkeit. Dennoch … ich war hier und nach wie vor am Leben. Roman lag neben mir, geschmeidig und warm, Aubrey ihm zu Füßen. Beide betrachteten mich mit müden, schmalen Augen und wunderten sich über meine jähe Bewegung.
    »Was ist?«, fragte er und unterdrückte ein Gähnen.
    »N-Nichts«, versicherte ich ihm. Nicht mehr der Leidenschaft ausgesetzt, entdeckte ich, dass ich ein wenig klarer denken konnte. Was hatte ich getan? Mit Roman zu schlafen, hatte mir vielleicht etwas Zeit verschafft, aber ich war keinen Deut näher an einer Möglichkeit, aus dieser verrückten Situation herauszukommen.
    Als ich dort lag, fiel mein Blick auf Carters Narzissen, und dieser Anblick rüttelte mich auf, sodass ich eine Entscheidung treffen konnte. Die Blumen selbst hatten nur einen kleinen Anteil daran, aber irgendetwas an ihnen ließ mich begreifen, dass ich nicht einfach passiv dasitzen und Carter von Roman töten lassen konnte. Ich musste handeln, ungeachtet des Risikos, ungeachtet der Wahrscheinlichkeit eines Fehlschlags. Wir haben alle Augenblicke der Schwäche. So erholen wir uns von dem, was wirklich zählt.
    Es spielte keine Rolle, ob ich den Nephilim liebte und den Engel hasste, was sowieso beides nicht genau zutraf. Das hatte mehr mit mir zu tun, mit der Person, die ich war. Ich hatte viele Jahrhunderte lang Männern wegen meines eigenen Überlebens wehgetan, sie oftmals sogar vernichtet, aber ich konnte nicht an einem vorsätzlichen Mord teilhaben, wie edel der Grund auch sein mochte. Dieses Stadium im Leben hatte ich nicht erreicht. Noch nicht.
    Ich unterdrückte plötzliche Tränen, überwältigt von dem, was ich zu tun hatte. Was ich Roman antun musste.
    »Dann schlafe wieder ein«, murmelte er und ließ eine Hand von der Taille bis zum Oberschenkel an meinem Leib entlanglaufen.
    Ja, ich wusste, was ich zu tun hatte. Es war eine riskante Sache, kaum ein solider Plan, aber etwas anderes wollte mir nicht einfallen, um Romans momentane sorglose Stimmung auszunutzen.
    »Kann ich nicht«, erklärte ich und stieg aus dem Bett. »Ich muss zur Arbeit.«
    Er öffnete die Augen etwas weiter. »Was? Wann?«
    »Ich öffne den Laden. Ich muss in einer halben Stunde da sein.«
    Entsetzt richtete er sich auf. »Du arbeitest den ganzen Tag?«
    »Ju.«
    »Ich hatte da noch so einiges im Sinn, was ich mit dir anstellen wollte«, murmelte er, schlang einen Arm um meine Taille und wollte mich zurückziehen. Eine Hand legte er mir auf die

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