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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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so musterte, wünschte ich mir in gewisser Hinsicht wirklich, wir würden miteinander ausgehen.
    Er war groß – wirklich groß. Wahrscheinlich mindestens zwanzig Zentimeter größer als meine winzigen Einssechzig. Sein Haar war schwarz und lockig, aus einem tief gebräunten Gesicht gekämmt, in dem diese meergrünen Augen fast glühten. Er trug einen langen, schwarzen Wollmantel sowie einen schottisch karierten Schal in Schwarz, Burgunderfarben und Grün.
    »Danke«, sagte ich, als wir an einer Straßenecke stehen blieben. »Sie haben mich aus einer … unangenehmen Lage gerettet.«
    »War mir ein Vergnügen.« Er streckte die Hand aus. »Ich bin Roman.«
    »Hübscher Name.«
    »Vermutlich. Erinnert mich an einen Liebesroman.«
    »Oh, ja?«
    »Ja. Im richtigen Leben heißt niemand so. Aber in Liebesromanen gibt es Millionen. „Roman, 5. Herzog von Wellington“. „Roman, der schreckliche, jedoch verwegene und unheimlich attraktive Pirat der Meere“.«
    »He, ich glaube, den habe ich gelesen. Ich bin Georgina.«
    »Wie ich sehe.« Er nickte zu dem Namensschildchen hin, das ich um den Hals trug. Wahrscheinlich eine Ausrede, um mir in den Ausschnitt zu schauen. »Ist dieses Outfit Standard bei stellvertretenden Geschäftsführerinnen?«
    »Dieses Outfit ist eigentlich zu einem waschechten Ärgernis geworden«, bemerkte ich bei der Erinnerung an die diversen Reaktionen darauf.
    »Sie können meinen Mantel haben. Wohin möchten Sie heute Nacht?«
    »Wohin ich …? Wir gehen nicht aus. Wie gesagt: Sie haben mich gerade vor einer kleineren Verstrickung bewahrt, mehr nicht.«
    »He, das muss doch trotzdem was wert sein«, gab er zurück. »Ein Taschentuch? Ein Küsschen auf die Wange? Ihre Telefonnummer?«
    »Nein!«
    »Oh, nun kommen Sie schon! Haben Sie nicht gesehen, wie gut ich war? Ich habe keinen Moment gezögert, als sie mich mit diesem Ihrem „Kommen-Sie-mal-rüber“-Blick bedacht haben.«
    Das konnte ich nicht leugnen. »Na gut. 555-1200.«
    »Das ist die Nummer vom Geschäft.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Er zeigte auf das Schild von Emerald City hinter mir. Darauf standen sämtliche Informationen. »Weil ich lesen kann.«
    »Toll! Das stellt Sie, sagen wir, zehn Stufen über die meisten der Typen, die mich anmachen.«
    Er wandte sich hoffnungsvoll um. »Also heißt das, wir können irgendwann ausgehen?«
    »Nichts da! Ich bin wirklich froh über Ihre Hilfe heute Abend, aber ich gehe nicht aus.«
    »Dann sehen Sie es nicht als Rendezvous. Sehen Sie darin eine … geistige Begegnung.«
    So, wie er mich ansah, erweckte er den Eindruck, dass er mehr begegnen wollte als nur meinem Geist. Ich zitterte unwillkürlich, obwohl mir gar nicht kalt war. Eigentlich wurde mir sogar erschreckend heiß.
    Er knöpfte sich den Mantel auf. »Hier. Ihnen ist kalt. Streifen Sie ihn über, während ich Sie nach Hause bringe. Mein Wagen steht gleich um die Ecke.«
    »Ich wohne fußläufig.« Sein Mantel war immer noch von seinem Körper erwärmt und roch gut. Eine Mischung aus cK One und, na ja, Mann. Mmm.
    »Dann lassen Sie sich von mir nach Hause begleiten.«
    Seine Beharrlichkeit war bezaubernd, ein Grund mehr, weswegen ich der Sache jetzt ein Ende setzen sollte. Er war genau einer dieser erstklassigen Typen, von denen ich mich fernhalten musste.
    »Kommen Sie!«, bettelte Roman, als ich nicht reagierte. »Das ist doch nicht zu viel verlangt. Ich bin kein Stalker oder so was. Ich möchte Sie bloß nach Hause begleiten. Dann müssen Sie mich nie mehr wiedersehen.«
    »Sehen Sie mal, Sie kennen mich doch kaum …« Ich hielt inne und überdachte noch einmal seine Worte. »Okay.«
    »Okay was?«
    »Okay, Sie können mich nach Hause begleiten.«
    »Wirklich?« Er strahlte.
    »Ja.«
    Als wir drei Minuten später an meinem Wohnhaus eintrafen, warf er entsetzt die Hände in die Höhe. »Das war ganz und gar nicht fair. Sie wohnen praktisch gleich um die Ecke.«
    »„Einmal nach Hause begleiten“. Um mehr hatten Sie nicht gebeten.«
    Roman schüttelte den Kopf. »Nicht fair. Ganz und gar nicht fair. Aber …« Er sah hoffnungsvoll an meinem Wohnhaus hoch. »… wenigstens weiß ich jetzt, wo Sie wohnen.«
    »He! Sie haben gesagt, Sie seien kein Stalker.«
    Er grinste und ließ prächtige weiße Zähne aufblitzen, ein großartiger Kontrast zu seiner gebräunten Haut. »Es ist nie zu spät, damit anzufangen.« Er beugte sich herab, küsste mir die Hand und blinzelte mir zu. »Bis zum nächsten Wiedersehen, schöne Georgina.«
    Er

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