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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Freund in Tacoma hat es hergestellt.« Erik griff in die Vitrine, holte die Kette heraus und legte sie auf die Theke. Ich ließ die Hände über die feinen, glatten Perlen laufen. Jede einzelne hatte eine unregelmäßige Form. »Er hat etwas Ägyptisches mit hineingemischt, glaube ich, aber er wollte den Geist der Aphrodite und des Meeres erwecken, etwas erschaffen, das vielleicht die alten Priesterinnen getragen hätten.«
    »Etwas so Feines haben sie nicht getragen«, murmelte ich, drehte die Kette um und bemerkte den hohen Preis auf dem Schildchen. Ich ertappte mich dabei zu reden, ohne großartig zu überlegen. »Und viele der alten griechischen Städte waren von Ägypten beeinflusst. Ankhs zeigten sich auf zypriotischen Münzen, ebenso wie Aphrodite.«
    Als ich das Kupfer des Ankh berührte, wurde ich an eine andere Halskette erinnert, eine, die schon längst vom Staub der Zeit bedeckt war. Die Kette war einfacher gewesen: Nur eine Perlenschnur mit winzigen Ankhs. Aber mein Gatte hatte sie mir am Morgen unserer Hochzeit geschenkt. Er hatte sich kurz nach der Morgendämmerung in unser Haus geschlichen, eine untypisch kühne Geste seinerseits.
    Ich hatte ihn wegen dieser Indiskretion scharf getadelt. »Was tust du da? Du wirst mich heute Nachmittag sehen … und dann anschließend jeden Tag!«
    »Ich musste dir die hier einfach vor der Hochzeit schenken.« Er hielt die Perlenschnur hoch. »Sie gehörte meiner Mutter. Du sollst sie haben und am heutigen Tag tragen.«
    Er beugte sich vor und legte mir die Perlen um den Hals. Als seine Finger meine Haut streiften, spürte ich ein warmes, kribbelndes Gefühl durch meinen Leib laufen. Im zarten Alter von fünfzehn Jahren hatte ich solche Gefühle noch nicht so richtig verstanden, obwohl ich begierig war, sie zu erforschen. Mein weiseres Selbst heutzutage erkannte in ihnen die frühen Regungen der Lust, und … na ja, da war noch etwas anderes gewesen. Etwas anderes, das ich nach wie vor nicht so ganz verstand. Etwas Elektrisierendes, ein Gefühl, dass wir mit etwas Größerem verbunden waren als nur miteinander. Dass unser Beisammensein unausweichlich war.
    »Da«, sagte er, sobald die Perlenkette zugehakt war, und er strich mein Haar wieder zurück an seinen Platz. »Perfekt.«
    Anschließend sagte er nichts mehr. Er musste auch nichts mehr sagen. Seine Augen teilten mir alles mit, was ich wissen musste, und ich zitterte. Vor Kyriakos, meinem Mann, hatte mir kein Mann jemals einen zweiten Blick zugeworfen. Schließlich war ich Marthanes’ vorlaute Tochter, diejenige mit der scharfen Zunge, diejenige, die nicht überlegte, bevor sie sprach. (Das Wechseln der Gestalt würde sich schließlich des einen Problems annehmen, jedoch nicht des anderen.) Aber Kyriakos hatte mir immer zugehört und mich angesehen, als ob ich etwas mehr sei, etwas Verlockendes und Begehrenswertes, wie die wunderschönen Priesterinnen der Aphrodite, die ihre Rituale abseits der christlichen Priester immer noch abhielten.
    Damals wollte ich, dass er mich berührte, begriff gar nicht, wie sehr ich es wollte, bis ich plötzlich und unerwartet seine Hand packte. Ich legte sie mir um die Taille und zog ihn zu mir. Vor Überraschung bekam er große Augen, aber er wich nicht zurück. Wir waren fast gleich groß, sodass sein Mund leicht den meinen zu einem festen Kuss finden konnte. Ich lehnte an der warmen Steinmauer hinter mir, sodass ich zwischen ihr und ihm gefangen war. Ich spürte jeden Teil seines Körpers, aber wir waren einander immer noch nicht nahe genug. Nicht annähernd nahe genug.
    Unser Kuss wurde leidenschaftlicher, als ob unsere Lippen allein die Distanz zu schließen vermochten, die zwischen uns lag. Erneut führte ich seine Hand. Dieses Mal ließ ich sie meinen Rock an einem Bein hinaufschieben. Sie streichelte die glatte Haut dort und glitt, ohne weiteres Drängen, zur Innenseite meines Schenkels. Ich bog ihm den Unterleib entgegen, drehte und wand mich an ihm. Es verlangte mich danach, dass er mich überall berührte.
    »Letha? Wo bist du?«
    Die Stimme meiner Schwester tönte im Wind; sie war nicht in nächster Nähe, jedoch nahe genug, um gleich hier zu sein. Kyriakos und ich flogen auseinander. Wir beide keuchten, unser beider Puls raste. Er sah mich an, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen. Hitze brannte in seinem Blick.
    »Bist du schon zuvor mit jemandem zusammen gewesen?«, fragte er verwundert.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Woher weißt du … Ich hätte nie gedacht,

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