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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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die Arme um mich und ließ die Hände auf meinen Brüsten ruhen. »Ich habe dich erfüllt, Letha.«
    Seine Stimme war tief und besitzergreifend, als ob er gerade etwas Handfesteres als Sex errungen hätte. Plötzlich fragte ich mich, wer am Ende wirklich die Macht im Schlafzimmer besäße.
    Ich kuschelte mich an ihn und überlegte, was ich getan hatte und was ich jetzt tun wollte. Wie könnte jemand wieder Ehefrau sein, nachdem sie die Göttin eines anderen gewesen war? Es kam jedoch nie zu einer Entscheidung, weil das Nächste, was ich hörte, Kyriakos war, der vom Eingang des Hauses nach mir rief. Er war zu früh heimgekehrt. Überrascht fuhren Ariston und ich auf. Mit zittrigen Händen versuchte ich, die Decken von mir herabzubekommen, und verhedderte mich bloß im Stoff. Mein Kleid. Ich musste mein Kleid finden. Aber es war nicht hier, ging mir auf. Ich hatte es im anderen Zimmer zurückgelassen. Vielleicht, dachte ich verzweifelt, könnte ich dorthin gelangen, bevor Kyriakos uns entdeckte. Vielleicht wäre ich schnell genug.
    Aber wie sich herausstellte, war ich nicht schnell genug.
    In der Gegenwart war alles, was ich zu Seth sagte, dies: »Ja. Sie hat nicht funktioniert. Ganz und gar nicht. Ich habe ihn betrogen.«
    »Oh.« Eine Pause. »Warum?«
    »Weil ich es konnte. Es war dumm.«
    »Deswegen wollen Sie sich mit niemandem treffen?«
    »Alles, was damit zu tun hat, schmerzt zu heftig. Nichts Gutes rechtfertigt das Schlechte.«
    »Sie können nicht wissen, ob der Nächste sich wiederum als schlecht erweist. Die Dinge ändern sich.«
    »Für mich nicht.« Ich schloss die Lider, um die Tränen zu verbergen, die mir in die Augen traten. »Ich werde jetzt schlafen.«
    »Okay.«
    Vielleicht war er gegangen, vielleicht geblieben; ich wusste es nicht. Ich schlief einfach ein, verlor mich im schwarzen, betäubenden Schlaf.

Kapitel 15
     
    Manchmal erwacht man aus einem Traum. Und manchmal, so hin und wieder, erwacht man in einem Traum. Das widerfuhr mir. Ich öffnete die Augen, mein Kopf pochte, und ich war mir vage etwas Warmem und Pelzigem in meinen Armen bewusst. Vor dem strahlenden Sonnenschein kniff ich zunächst die Augen zusammen, aber als ich mich schließlich konzentrieren konnte, ging mir auf, dass ich Cady und O’Neill direkt ins Gesicht sah.
    Ich schoss in die Höhe, eine Bewegung, die mir mein Kopf äußerst übel nahm. Gewiss täuschte ich mich. Gewiss, nein … sie waren dort. Vor mir, gleich neben dem Bett, in dem ich saß, stand ein großer Eichenschreibtisch, umgeben von Pinnwänden und Weißwandtafeln. An den Pinnwänden hingen Ausschnitte aus Zeitschriften, eine unglaubliche Anzahl Gesichter von Menschen, die jede Nuance der in Seths Büchern beschriebenen Charaktere abdeckten. Ein Abschnitt war sogar mit NINA CADY beschriftet und zeigte mindestens zwanzig verschiedene Ausschnitte von schlanken Blondinen mit kurzem, lockigem Haar, während auf dem anderen Abschnitt – etikettiert mit BRYANT O’NEILL – vor sich hin brütende Männer etwas über dreißig mit dunklem Haar zu sehen waren. Einige der Ausschnitte stammten aus größeren Anzeigen, die ich wiedererkannte, obwohl mir noch nie zuvor die Ähnlichkeit zu Seths Hauptfiguren aufgefallen war. Andere Nebenfiguren aus den Büchern hatten ebenfalls ihren Platz auf den Tafeln gefunden, obwohl nicht so deutlich wie die Hauptfiguren.
    Hingekritzelte Notizen und Worte in einer bizarren Kurzschrift standen kreuz und quer auf den Weißwandtafeln, die meisten in einer Art Flussdiagramm, das mir völlig sinnlos erschien. Arbeitstitel: Himmelblaue Hoffnung – für später aufheben; in Kap. 7 Jonah dazu; 3-5 aufräumen; C&O in Tampa oder Neapel? Stats überprüfen; Don Markos in 8 … Immer weiter und weiter gingen die Kritzeleien. Ich starrte sie eine Ewigkeit an und begriff allmählich, dass ich die skeletthaften Grundlagen von Seths nächstem Roman vor mir hatte. Ein Teil von mir flüsterte mir zu, ich solle wegsehen, ich würde etwas zerstören, aber der restliche Teil war zu fasziniert davon, einen Blick auf die Methode zu erhalten, wie ein Roman und seine Welt ins Leben traten.
    Schließlich veranlasste mich der Duft nach gebratenem Speck dazu, mich von Seths Schreibtisch abzuwenden, und ich war gezwungen, die Einzelteile zusammenzusetzen, wie ich eigentlich hierher geraten war. Ich zuckte zusammen, als ich begriff, wie idiotisch ich mich in der Gegenwart von Doug, Roman und sogar Seth verhalten hatte, aber mein Hunger behielt vorübergehend die

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