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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Oberhand und beschwichtigte meine Gewissensbisse. Es erschien seltsam, dass ich Hunger verspüren sollte nach dem, was mein Magen vergangene Nacht hatte durchmachen müssen, aber wie Hugh nach seinem Überfall erholte auch ich mich rasch.
    Ich befreite mich aus den Laken und vom Teddybären, den ich unwissentlich festgehalten hatte, und ging ins Bad, um mir den Mund auszuspülen und mein Erscheinungsbild zu mustern: wild zerzaustes Haar und in meinem T-Shirt absolut wie ein Teenager aussehend. Ich wollte jedoch keine Energie mit Gestaltwechseln vergeuden und schlurfte daher aus dem Bad, wobei ich dem Brutzeln vor einem Hintergrund von „Radar Love“ von Golden Earring folgte.
    Seth stand in einer modernen, hellen Küche und hantierte mit einer Bratpfanne am Herd herum. Das Farbschema war hell und fröhlich, Schränke aus Ahorn und kornblumenblau bemalte Balken an den Wänden. Bei meinem Anblick stellte er die Musik leiser und bedachte mich mit einem besorgten Blick. Auf seinem T-Shirt zeigten sich heute Tom und Jerry.
    »Guten Morgen. Wie fühlen Sie sich?«
    »Überraschend gut.« Ich ging zu einem kleinen Tisch für zwei Personen, ließ mich daran nieder und zog das T-Shirt über die Schenkel. »Bislang ist mein Kopf offenbar das einzige Übel.«
    »Möchten Sie was dagegen?«
    »Nein. Wird schon werden.« Ich zögerte, da ich etwas durch den Geruch nach salzigem, schmierigem Fleisch entdeckte. »Ist das … Kaffee?«
    »Ju. Möchten Sie welchen?«
    »Echter?«
    »Ju.« Er ging zu einer Kanne, schenkte einen Becher dampfenden Kaffee ein und brachte ihn mir zusammen mit einem süßen Zucker-Sahne-Set.
    »Ich dachte, Sie trinken das Zeug nicht.«
    »Tu ich auch nicht. Ich hab’s nur immer bereit, falls irgendeine kaffee-verrückte Frau in meinem Bett aufwacht.«
    »Passiert das häufig?«
    Seth lächelte geheimnisvoll und kehrte zum Herd zurück. »Haben Sie Hunger?«
    »Bin ausgehungert.«
    »Wie möchten Sie Ihre Eier?«
    »Steinhart.«
    »Nett. Möchten Sie auch etwas Schinken? Sie sind keine Vegetarierin oder so was?«
    »Ich bin eine aufrichtige Fleischesserin. Ich möchte die ganze Palette, falls das nicht zu viel verlangt ist.« Ich kam mir etwas dämlich vor, weil er mich so bediente, insbesondere in Anbetracht dessen, was er bereits alles getan hatte. Es machte ihm anscheinend nichts aus.
    Dass die ganze Palette so viel aufweisen würde, hätte ich nicht gedacht: Eier, Schinken, Toast, zwei Sorten Marmelade, Coffee Cake und Orangensaft. Ich aß alles auf und überlegte, wie eifersüchtig Peter wohl wäre, der nach wie vor seine Diät hielt.
    »Ich bin völlig kaputt vom Essen«, sagte ich hinterher zu Seth, dem ich beim Abräumen des Geschirrs half. »Ich muss wieder ins Bett und mich ausschlafen. Frühstücken Sie jeden Tag so?«
    »Nö. Nur wenn vorhin erwähnte Frauen hier herumhängen. Stellt sicher, dass sie nicht zu schnell wieder gehen.«
    »Kein Problem. Vor allem in Anbetracht dessen, dass ich nichts anderes zum Anziehen habe.«
    »Stimmt nicht«, sagte er und zeigte hinüber in sein Wohnzimmer. Dort sah ich mein Kleid – sauber – auf einem Bügel hängen. Der durchscheinende String, den ich darunter getragen hatte, hing um den Aufhänger des Bügels. »Auf dem Etikett stand Reinigung, aber ich habe gewagt, es im Extra-Schongang in die Waschmaschine zu stecken. Es ist völlig in Ordnung rausgekommen. Genau wie das, äh, andere Ding.«
    »Danke«, entgegnete ich und wusste nicht so genau, was ich dabei empfand, dass er meine Unterwäsche gewaschen hatte. »Vielen Dank für alles. Ich weiß wirklich zu schätzen, was Sie letzte Nacht für mich getan haben – Sie müssen mich für völlig durchgeknallt halten …«
    Er zuckte mit den Achseln. »Kein Problem. Aber …«, er warf einen Blick auf eine Uhr, »… ich könnte Sie bald rauswerfen müssen. Erinnern Sie sich an diese Party? Sie fängt um zwölf an. Sie können natürlich hier bleiben.«
    Ich wandte mich eben jener Uhr zu. Elf Uhr siebenundvierzig.
    »Mittag! Warum haben Sie mich nicht früher geweckt? Sie werden zu spät kommen!«
    Grenzenlos unbesorgt zuckte er wiederum mit den Achseln. »Ich habe mir gedacht, Sie haben den Schlaf nötig.«
    Ich legte das Handtuch hin, das ich in der Hand gehalten hatte, schoss ins Wohnzimmer und schnappte mir mein Kleid. »Ich rufe ein Taxi. Gehen Sie nur. Machen Sie sich um mich keine Sorgen.«
    »Ist wirklich kein Problem«, sagte er. »Ich kann Sie sogar nach Hause bringen, oder … na ja, wenn

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