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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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fünften Jahrhunderts. Ich weiß nicht genau, in welchem Jahr ich geboren wurde. Darum haben wir uns nicht sonderlich gekümmert.»
    Er stieß die Luft aus. Mir war nicht klar gewesen, dass er den Atem angehalten hatte. Langsam, vorsichtig, legte er einen Arm um mich und drückte seine Lippen in mein Haar. «Vielen Dank.»
    Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und wusste nicht, wovor ich mich versteckte. Ich hatte kaum etwas preisgegeben – bloß ein paar ganz nebensächliche Details. Trotzdem: Dass ich dieses winzige Teilchen einer Stelle in mir entrissen hatte, die ich vor mir selbst verborgen halten wollte, griff mich heftig an. Ich kam mir schutzlos und verwundbar vor, ohne recht den Grund hierfür zu verstehen. Seth streichelte mir sanft das Haar.
    «Stammt der Ring etwa aus dieser Zeit?», fragte er.
    Ich nickte.
    «Dann wäre er ziemlich viel wert, vermute ich.»
    «Ich habe ihn verloren», flüsterte ich.
    Er musste etwas von der Qual in meiner Stimme erfasst haben und drückte mich fester an sich. «Tut mir leid.»
    In dieser Nacht blieben wir noch etwas länger beisammen, aber ich wusste, dass er noch zu Hause arbeiten wollte. Außerstande, ihm das zu verwehren, scheuchte ich ihn weg, obwohl ich das Gefühl hatte, dass er geblieben wäre, falls ich ihn darum gebeten hätte.
    Gleich anschließend ging ich in mein Schlafzimmer und schloss die Tür, kniete mich vor meinen offenen Kleiderschrank, zog Schachtel um Schachtel hervor und verteilte sie aufs Geratewohl im Raum. Meiner Organisation mangelte es an etwas – zum Beispiel an Organisation –, und so benötigte ich eine Weile, den Haufen Krimskrams durchzusehen. Schließlich holte ich einen verstaubten Schuhkarton hervor.
    Ich hob den Deckel und mir verschlug es den Atem. Alte, braun gewordene Briefe, dazwischen ein paar Fotografien. Ein schweres Goldkreuz an einer ausgefransten Schnur lag zwischen den Papieren, zusammen mit anderen kleinen Schätzen. Sorgfältig suchte ich herum, bis ich fand, was ich haben wollte: einen uralten, grün gewordenen Bronzering.
    Ich hielt ihn in Händen und konnte immer noch das eingravierte Paar auf der Scheibe erkennen. Es war eine gröbere Arbeit, dennoch Eriks modernerer Nachbildung sehr ähnlich. Ich strich mit den Fingerspitzen an der Kante des Rings entlang, ohne zu wissen, was ich tat. Ich versuchte sogar, ihn anzustecken, aber er passte nicht. Er war für größere Finger gefertigt, als ich gegenwärtig hatte. Ich wollte nicht zur passenden Größe gestaltwandeln.
    Ich behielt den Ring noch einige weitere Minuten in der Hand und dachte dabei an Seth, an Zypern und alle möglichen Dinge. Schließlich ertrug ich den Schmerz in mir nicht mehr länger, legte den Ring in seine Schachtel zurück und begrub ihn ein weiteres Mal im Schrank.
    Kapitel 4
    Am folgenden Tag fuhr ich zu der Adresse auf Dantes Geschäftskarte. Sie lag in Rainier Valley, das zwar nicht völlig heruntergekommen war, sich jedoch auch nicht gerade auf dem aufsteigenden Ast befand. Am Ende führte mich das Navi zu einem schmalen Laden, eingequetscht zwischen einem Herrenfriseur und einem zwielichtigen Lebensmittelgeschäft. HELLSEHEN ergaben die roten Neonbuchstaben im Fenster. Das ‹S› war abgesengt worden. Darunter stand, handgeschrieben auf einem Schildchen: Handlesen & Tarotkarten.
    Ich trat ein und die Türklingel ging. Das Innere erwies sich als ebenso kahl und öde wie das Äußere. Eine schmale Theke flankierte eine Wand. Der Rest des kleinen Raums war leer, einmal abgesehen von einem runden Tisch mit Samtbezug voller Brandflecken, darauf eine schäbige Kristallkugel. Dieser Laden war eine Wüste im Vergleich zu Eriks warmem, einladendem Geschäft.
    «Eine Minute», rief eine Stimme durch eine offene Tür im Hintergrund. «Ich muss bloß…»
    Ein Mann trat ein und blieb bei meinem Anblick wie angewurzelt stehen. Er war etwa zwei Meter groß und hatte das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Ein Zwei-Tage-Bart bedeckte sein Gesicht und er trug Jeans sowie ein schlichtes schwarzes T-Shirt. Anfang vierzig, vielleicht, und ziemlich süß. Er musterte mich von oben bis unten und schenkte mir ein verschlagenes, wissendes Lächeln.
    «Nanu, hallo! Wen haben wir denn hier?» Er neigte den Kopf, mich nach wie vor musternd. «Kein Mensch, so viel steht fest. Dämon? Nein, nicht stark genug. Vampir? Nein… nicht zu dieser Tageszeit.»
    «Ich… » Ich hielt inne, überrascht davon, dass er etwas an mir gespürt hatte. Er

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