Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Polizei?», wollte er wissen.
    «Niemanden, mit dem ich gesprochen hätte. Vielleicht habe ich was mitbekommen. Ernsthaft, ich… ich kann mich einfach nicht dran erinnern.»
    «Was für eine Geschichte?», fragte mich Seth.
    Puzzleteile fielen plötzlich zusammen. Bei dem Polizisten war es genauso wie bei dem Typen, der im Puget Sound geschwommen war. Beide hatten etwas gesehen, das noch gar nicht eingetroffen war, aber ihre nachfolgenden Handlungen hatten es herbeigeführt. Und ich hatte von beiden Geschichten bereits gewusst, bevor es eigentlich hätte sein können.
    «Georgina?», fragte Seth.
    «Dieser Polizist ist durchgedreht und hat in einem Geschäft…»
    «Okay. Bleibt stehen. Bleibt einfach stehen!» Eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Wir drei blieben wie angewurzelt stehen. Auf dem Rückweg zu unserem entlegenen Parkplatz waren wir ziemlich weit von der Geschäftigkeit des Pioneer Square abgekommen. Und um eine Ecke trat ein Mann, der dringend eine Rasur und saubere Kleidung nötig hätte. Gegen ihn sah Carter elegant aus. Raubüberfälle waren in Seattle selten, aber die Statistik zählte wenig, wenn man auf einmal mittendrin steckte. Der Mann hielt eine Waffe auf uns gerichtet.
    «Los, alles rausrücken!», knurrte er. Er hatte diesen paranoiden Ausdruck mit den weit aufgerissenen Augen, und ich überlegte, ob er auf etwas war. Wiederum hatte das wenig zu bedeuten. Er hatte eine Waffe. Wir nicht. «Alles, verdammte Scheiße! Brieftasche. Schmuck. Kapiert? Ich schieße. Ich schwöre bei Gott, ich tu’s!»
    Ich stellte mich vor Seth und Vince. Der Schritt war klein genug, dass er den Typen nicht aufschreckte, reichte jedoch aus, dass ich in der Schusslinie stand. Ich war früher schon angeschossen worden. Es schmerzte, konnte mich jedoch nicht töten. Meine Menschen waren diejenigen in Gefahr.
    «Natürlich», sagte ich und griff in meine Handtasche. Ich sprach leise und beruhigend. «Was du willst.»
    «Beeilung!», fauchte er. Seine Waffe war jetzt direkt auf mich gerichtet, und das war gut so.
    Hinter mir hörte ich das Rascheln, mit dem Seth und Vincent gleichfalls nach ihren Brieftaschen suchten. Es versetzte mir einen Stich, als ich begriff, dass ich Seths Ring ebenfalls weggeben müsste, den ich an diesem Abend an einer Kette um den Hals trug, aber das war ein kleiner Preis, wenn wir ansonsten unversehrt davonkämen.
    Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Ehe ich ihn daran hätte hindern können, war Seth auf den Mann zugesprungen und hatte ihn gegen das Ziegelsteingebäude neben uns geschleudert. Ich hatte Seth nie für einen Kämpfertyp gehalten, aber es war schon recht beeindruckend. Unglücklicherweise war es genau das, was wir im Augenblick nicht brauchten.
    Vincent und ich sprangen beide gleichzeitig mitten ins Kampfgetümmel. Der Typ war gezwungen, die Waffe zu senken, während Seth ihn an der Mauer festgenagelt hatte, kämpfte jedoch mit der Wildheit eines Bären. Vincent und ich versuchten nach besten Kräften, Seth zu unterstützen, und hofften dabei hauptsächlich, dem Mann die Waffe entwinden zu können. Es war einer dieser Augenblicke, die einem sowohl echt lang als auch echt kurz erscheinen.
    Dann fiel ein Schuss.
    Meine beiden Begleiter und ich hielten in der Bewegung inne. Der Typ nutzte den kurzen Augenblick, riss sich los und rannte in die Nacht davon. Ich stieß erleichtert den Atem aus, dankbar, dass alles vorbei war.
    «Georgina…», sagte Vincent.
    Seth sank in die Knie, und da sah ich es: Sein gesamter linker Oberschenkel war mit Blut getränkt; dunkel und glitschig sah es aus in dem wässrigen Licht einer flackernden Straßenlaterne. Sein Gesicht war bleich und er hatte die Augen im Schock weit aufgerissen.
    «Oh, du meine Güte!» Ich fiel neben ihm nieder, um einen Blick auf das Bein zu bekommen. «Ruf den Notarzt!», kreischte ich Vincent zu. Er hielt sein Handy bereits in der Hand.
    Ein Teil meines Gehirns hörte ihn verzweifelt ins Telefon sprechen, aber der übrige Teil meiner Aufmerksamkeit war auf Seth gerichtet.
    «Oh, Gott, oh, Gott!», sagte ich und riss mir den Mantel runter. Aus der Wunde strömte stetig das Blut. Ich drückte meinen Mantel darauf und versuchte, die Blutung zu stillen. «Bleib bei mir. Oh, bitte, bitte, bleib bei mir!»
    Seths Augen sahen mich sowohl zärtlich als auch schmerzvoll an. Seine Lippen öffneten sich leicht, aber keine Worte kamen heraus. Ich hob den Mantel und sah mir die Wunde an. Vincent kniete neben mir.
    «Es

Weitere Kostenlose Bücher