Succubus Dreams
wandte sich ab. «Du kannst das nicht einfach so bestimmen.»
«Habe ich gerade gehört, dass du Maddie aufgefordert hast, mal loszuziehen?», fragte Seths Stimme einen Augenblick später. Sie war bereits halb durch den Laden, und ich bezweifelte, dass sie auf meine Herausforderung eingehen würde. Zu blöd. Ich wandte mich zu ihm um.
«Ich helfe ihr dabei, ihr Leben zu leben.»
«Indem du dich am helllichten Tag betrinkst?», neckte er.
Ich zeigte nach oben. «Musst du nicht ein Buch zu Ende schreiben? Ich spreche später mit dir. Ich habe Wichtiges zu erledigen.»
Ich hatte kein schlechtes Gewissen, weil ich ihn wegschickte. Schließlich wollten wir uns zum Abendessen treffen. Er ging davon, schreiben, und ich stürzte mich auf die Arbeit. Jemand lag krank zu Hause, also musste ich raus in den Feiertags-Einkaufs-Wahnsinn. Maddie arbeitete an einer Kasse neben mir, und ich freute mich über ihren lockeren und charismatischen Umgang mit Kunden.
Kurz vor Geschäftsschluss blieb ich an den Zeitungen stehen und suchte nach… nun ja, wonach genau, wusste ich nicht. Aber ich hatte den armen Ertrunkenen nicht vergessen. Ich fragte mich, ob es weitere Neuigkeiten von ihm gäbe – oder weitere Neuigkeiten, die mir dabei helfen würden herauszufinden, was mit mir im Schlaf geschah. Traurigerweise verschafften mir die Schlagzeilen heute keinerlei Einsichten.
Seth und ich fuhren für unser spätes Abendessen zum Pioneer Square und fanden natürlich keinen Parkplatz. Am Ende stellten wir den Wagen mehrere Blocks entfernt ab, und als wir das Restaurant betraten, waren wir bis auf die Knochen durchgefroren. Dennoch hatte sich der Weg gelohnt. Es war eins meiner Lieblingsrestaurants und servierte Cajun-Speisen, die genügend gewürzt waren, um die winterliche Kälte zu vertreiben. Bei Gumbo und Étouffée kam man nicht so leicht ins Grübeln.
Wir hatten fast unser Dessert verspeist, da läutete mein Handy. Die Nummer war mir fremd.
«Hallo?»
«Hallo, Georgina. Vincent hier.»
«Hallo», sagte ich, überrascht, etwas von ihm zu hören.
«Sieh mal, ich muss persönlich mit dir reden. Kann ich dich irgendwie treffen?»
«Sofort?»
«Ja… ist wichtig.»
Ich warf einen Blick zu Seth hinüber, der gerade die letzten Reste des Brotpuddings verzehrte. Er war so gut gelaunt, dass es ihm zweifelsohne nichts weiter ausmachte, wenn Vincent vorbeikäme.
«Ich bin mit Seth zusammen…»
«Es wird nur ein paar Minuten dauern», versprach Vincent.
«Na gut.» Ich sagte ihm, wo wir waren, und er erwiderte, er wäre gleich da.
Er hatte nicht übertrieben. Ich hatte Seth kaum die Situation erklärt, da betrat Vincent bereits das Restaurant.
«Was hast du gemacht, bist du hergeflogen?», fragte ich, als er in einen Stuhl neben uns glitt.
«Nö, war nur ganz in der Nähe.» Er zeigte auf die Überreste unseres Desserts. «Sieht gut aus.»
«War großartig», erwiderte ich. «Nun, was ist?»
Er zögerte und warf einen Blick in Seths Richtung.
«Ist schon in Ordnung. Seth weiß alles», versicherte ich ihm. Die Kellnerin kam vorbei und gab uns die Quittung und das Wechselgeld.
Vincent musterte Seth einen weiteren Augenblick lang, bevor er sich wieder mir zuwandte. «Na gut. Ich habe bloß eine rasche Frage an dich. Wir können auf dem Weg zum Auto drüber reden.»
Wir drei begaben uns wieder in die Kälte hinaus zu Seths Wagen.
«Also», begann Vincent. «Erinnerst du dich an die Geschichte, die du mir neulich erzählt hast? Von dem Polizisten, der seinen Partner erschossen hat?»
«Ju.»
«Wo hast du die gehört?»
Ein paar weitere Augenblicke gingen wir schweigend dahin, während ich mich zu erinnern versuchte. «Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich im Fernsehen. Vielleicht habe ich die Schlagzeile im Geschäft gesehen. Kann mich nicht erinnern.»
«Ganz bestimmt?»
Ich runzelte die Stirn. «Ganz bestimmt.»
Vincent seufzte. «Also, es geht um Folgendes: Ich habe die Geschichte überprüft, und es war ziemlich schwer, da was rauszufinden. Sie ist nie an die Öffentlichkeit gekommen. Ich musste tatsächlich ein paar Quellen bei der Polizei anzapfen.»
«Es musste an die Öffentlichkeit gelangt sein. Woher hätte ich es sonst wissen sollen?»
«Das versuche ich gerade rauszukriegen.»
Ich durchforstete mein Gehirn. Wo hatte ich sie gehört? Kein Anhaltspunkt. Ich hatte es einfach gewusst, als ich neulich mit Vincent darüber sprach. Aber sie war mir doch nicht aus heiterem Himmel eingefallen!
«Kennst du wen bei der
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