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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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will nicht aufhören, es will nicht aufhören!», jammerte ich.
    Vincent sah mir über die Schulter. «Oberschenkelschlagader.»
    Nach über einem Jahrtausend kannte ich den menschlichen Körper und was ihn töten konnte. Ich hätte die Art der Verletzung erkannt, wenn ich nicht so hysterisch reagiert hätte.
    «Er wird verbluten», flüsterte ich und drückte ihm wieder den Mantel aufs Bein. Ich hatte es früher schon erlebt, hatte schon früher zusehen müssen, wie Menschen vor mir verblutet waren. «Es wird ihn töten, bevor sie kommen. Diese Kugel hat genau getroffen.»
    Neben mir hörte ich Vincent tief und schaudernd Luft holen. Dann legte er seine Hand auf die meine. «Nimm ihn weg!», sagte er leise.
    «Ich muss die Blutung stillen.»
    Aber er nahm sanft meine Hände und damit zusammen auch den Mantel weg. Überall war Blut. Ich bildete mir ein, ich könnte es in der kalten Luft dampfen sehen.
    Obwohl er sich dabei schmutzig machte, legte Vincent Seth die Hände auf den Oberschenkel. Worte formten sich auf meiner Zunge, die mir jedoch nie über die Lippen traten. Die Luft um uns fing an zu brennen und ein Prickeln raste mir über die Haut. Einen Augenblick lang schien Seth in weißem Licht gebadet zu sein. Vincent verströmte auf einmal einen Duft nach getrocknetem Lavendel und Feuchtigkeit, der einen Hauch von etwas anderem mit sich trug… etwas, das ich eigentlich nie mehr spüren wollte.
    Dann verschwand alles. Vincent zog die Hände zurück, und als ich hinabblickte, sickerte das Blut nicht mehr aus Seths Wunde.
    «Tut mir leid», keuchte Vincent. «Ich bin nicht so gut im Heilen, und wenn ich noch mehr unternehme, werden die anderen mich spüren. Das hier hält ihn am Leben, bis der Krankenwagen eintrifft.»
    Aus der Ferne vernahm ich das schwache Jaulen von Sirenen. In meiner Brust hämmerte das Herz. Die Welt verlangsamte ihren Schritt. Wie lang, hatte Vincent gesagt, kannte er Yasmine? Fünfzehn Jahre. Viel, viel zu lang. Er sah nicht älter als dreißig aus. Sie waren sich nicht begegnet, als er noch ein Teenager gewesen war. Das Timing passte nicht. Auch nicht die Tatsache, dass er gerade eine größere Verletzung geheilt hatte.
    Aber davon war nichts so verräterisch wie das, was ich bereits entdeckt hatte. Nur einen einzigen Augenblick lang war er aus seiner Deckung herausgekommen, und ich hatte sie gespürt – die Signatur eines Unsterblichen. Und während Unsterbliche einzigartige Signaturen besitzen, haben sämtliche Typen von Unsterblichen gewisse Eigenschaften, die sie als Wesen ebenfalls identifizieren. Sukkuben. Vampire. Engel. Dämonen. Seine Signatur hatte ihn verraten.
    Die anderen werden mich spüren.
    Ich starrte Vincent an, während die Ambulanz mit ihrem flackernden roten Licht um die Ecke bog. Meine Augen waren so groß wie die von Seth.
    «Du bist ein Nephilim!», stieß ich hervor.
    Kapitel 15
    Die Ärzte im Krankenhaus sagten, dass Seths Überleben ein Wunder war. Was natürlich den Nagel auf den Kopf traf.
    Die Polizisten, die uns verhört hatten, hielten Seths Handlung für übereilt – jedoch auch für bewundernswert. Eine automatische Reaktion zur Verteidigung einer schönen Maid. Und da Seth dabei nicht auf der Strecke geblieben war, sah sonst niemand in seinem galanten Verteidigungsversuch das, was er, ehrlich gesagt, eigentlich war:
    Dämlich.
    So dämlich, dass ich richtiggehend wütend wurde. Mehr als wütend. Ich tobte wie eine Wahnsinnige.
    Was er sich dabei gedacht habe?
    «Nichts. Gar nichts», erwiderte er leise, als ich ihn in der Notaufnahme danach fragte. Wir waren allein zurückgeblieben, weil die anderen woanders etwas zu tun hatten. Seth lag auf dem Bett, das Gesicht nach wie vor bleich, ansonsten jedoch heil und lebendig. «Dieser Typ hatte eine Waffe. Du warst in seiner Schusslinie.»
    Ich öffnete den Mund und wollte auf die armselige Logik seiner Worte hinweisen, aber da kehrte eine der Ärztinnen zurück. Sie musste Seth untersuchen, und ich verließ den Raum, bevor ich etwas hätte sagen können, das ich später bereut hätte. Seth mochte sich wie ein Idiot verhalten haben, aber er lag mit einer schweren Verletzung im Krankenhaus. Jetzt zu explodieren würde den Heilungsprozess vermutlich nicht gerade beschleunigen.
    Stattdessen suchte ich Vincent auf. Nach seiner Aussage bei der Polizei stand er nun unten im Flur, den Rücken an die Wand gelehnt, die Hände in den Taschen und den Kopf in den Nacken gelegt. Unglücklich starrte er an die

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