Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
seine Qual ab. «Georginaᅠ…»
Ich brachte ein schwaches Lächeln zustande. «Ist schon okay. Ich habe mich nicht täuschen lassen. Ich bin mir über die Situation im Klaren.»
«Ich weiß, aber ich will, dass du begreifst, dass es nichtᅠ… dass ich nichtᅠ…»
Er musste den Satz nicht beenden. Etwas, das ich an Seth immer besonders geliebt hatte, war seine offene und ehrliche Art. Gelegentlich hatte er es geschafft, seine Gefühle vor mir zu verbergen, doch meistens hatten sie sich deutlich auf seinem Gesicht abgezeichnet. Wie auch dieses Mal. Mit einem einzigen Blick sah ich in sein Herz, sah, dass er nicht mit mir Sex gehabt hatte, weil ich leicht zu haben oder gerade verfügbar gewesen wäre. Er hatte es wegen seiner Gefühle für mich getan, weil er mich liebte – immer noch liebte. Und dadurch wurde alles noch schlimmer.
«Ich weiß», sagte ich sanft.
Nachdem er mich noch einmal auf die Stirn geküsst hatte, zog er seine Kleider an. Ich beobachtete hungrig jede Bewegung, unsicher, ob ich jemals wieder etwas Vergleichbares sehen würde. Als er angezogen und bereit zum Aufbruch war, setzte er sich neben mich aufs Bett und spielte wieder mit meinen Haaren. Wieder flossen diese goldbraunen Augen über vor Emotionen. Er war überwältigt und verwirrt. Mir ging es genauso, aber ihm zuliebe versuchte ich stark und ihm gegenüber deutlich zu sein.
«Es ist okay», sagte ich. «Es war wunderbar. Fantastischᅠ… aber ich weiß, dass wir nicht und dass wir auch nie wiederᅠ…» So viel zu deutlich.
«Genau», stimmte er zu.
«Es war nur dieses eine Mal. Und es war perfekt.»
«Nur dieses eine Mal», wiederholte er.
Ich konnte aus dem Klang seiner Stimme nichts heraushören, aber etwas sagte mir, dass er damit nicht glücklich war. Ich war es genauso wenig, doch mal ehrlich, was konnten wir schon tun? Wir hatten uns der Leidenschaft hingegeben und jetzt musste er zurück zu seiner Freundin. Ende der Geschichte.
Er zog meinen Kopf zurück und unsere Lippen trafen sich zu einem weichen, warmen Kuss. Er war nur kurz, einige Augenblicke, doch ich fühlte dieselbe Verbindung, die bis in unsere Seelen reichte, die ich auch empfunden hatte, als wir miteinander geschlafen hatten. Er erhob sich und betrachtete mich einen Moment länger, so als würde er mich vielleicht nie mehr wiedersehen. Es kam mir etwas seltsam vor, so nackt vor ihm zu liegen, aber sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er mich für wunderschön hielt.
Danach ging er fort und ich blieb im Bett liegen, von meinen eigenen Gefühlen berauscht. Aubrey kam zu mir und rollte sich neben meinem Bein zusammen.
«War das genauso, wie es eigentlich sein sollte, Aubrey?» Ich war unschlüssig. Mit Sicherheit war der Sex mit Seth genauso gewesen, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Aber jetzt, im Nachhinein? Etwas fehlte. Nichts an dieser Situation war normal. Ich konnte sie mit keinem bisherigen Erlebnis vergleichen.
Nachdem ich beinahe eine halbe Stunde ins Nichts gestarrt hatte und zu keiner Erkenntnis gekommen war, stand ich schließlich auf. Mir schwirrte der Kopf von dem, was geschehen war, und mein Körper brannte von dem, was Seth und ich getan hatten. Gewöhnlich duschte ich nach dem Sex gerne, heute jedoch nicht. Ich roch Seth an mir, seinen Schweiß und sogar eine zarte Spur von seinem Leder-und-Apfel-Rasierwasser, das er manchmal benutzte. Ich konnte es noch nicht ertragen, ihn von mir abzuwaschen. Darum zog ich den alten Baumwoll-Bademantel wieder an. Er sah zwar schmuddelig aus, doch sein Stoff war weich an meiner verletzten Haut.
Als ich gerade im Begriff war, das Zimmer zu verlassen, bemerkte ich das Foto des Medaillons auf dem Boden. Ich hob es in der Absicht auf, es auf meinen Nachttisch zu legen, erstarrte jedoch. Etwas war darauf geschrieben worden.
In schöner Handschrift war mit einem schwarzen Marker geschrieben worden : Rauchquarz deutet auf die Erde oder die Einheit mit der Erde hin. Die Symbole auf dem Medaillon waren eingekreist worden und eine Linie führte von jedem Kreis zu einer kurzen Notiz: Dieses bedeutet Affinität zu Wasser, ein harmonischer, vermengender Zustand; dieses ist dem des Wassers ähnlich, außer dass es sich auf die Erde bezieht; dieses ist ein maskierendes Symbol, dass das Objekt, das es beschützt, abschirmt und das Siegel verstärkt; dieses ist seltsam, es bedeutet Leere oder Weiße – vielleicht weißen Sand oder Steine?; dieses ist das Symbol für Tränen – kombiniert mit dem Zeichen
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