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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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dämonischer Perfektion nicht verschleiern ließ. Es war schon seltsam, dass sie überhaupt hier war, doch sie alleine anzutreffen war noch einmal genauso merkwürdig. Ich hatte mich so sehr daran gewöhnt, sie und Mei als Einheit zu betrachten, dass mir ihre neuerliche, zwangsweise Trennung mindestens genauso tragisch erschien wie Jeromes Beschwörung.
    «Da bist du ja», sagte sie. «Ich war schon im Begriff, wieder zu gehen.»
    «Tut mir leid», sagte ich. Und meinte es auch so. Derzeit war unser Verhältnis gut und das wollte ich auch nicht ändern. Dämonen schätzten es nicht, wenn man sie warten ließ, und ohne die Verbindung zu einem Erzdämon konnte sie mich nicht so einfach durch Raum und Zeit hindurch lokalisieren.
    Grace hob halbherzig die Schultern. «Macht mir nichts aus. Es ist recht angenehm, eine Atempause von all der Politik und den Streitereien zu haben.»
    «Das kann ich mir vorstellen.» Ich blickte nachdenklich. «Nein, halt. Ich glaube nicht, dass ich das kann.»
    Ich hätte schwören können, dass sie im Begriff war loszulachen, doch sie behielt den versteinerten Gesichtsausdruck bei, den sie für sich perfektioniert hatte.
    «Ich bin zu dir gekommen, weil das alles bald vorüber sein wird. Mei und ich haben heute mit allen geringeren Unsterblichen gesprochen. Übermorgen wird ein firmeninterner Dämon namens Ephraim endgültig entscheiden, wer Jerome ersetzen wird.»
    Mein Magen verkrampfte sich. «So bald?»
    «Die Hölle verschwendet nicht gerne Zeit und Ressourcen.»
    «Scheinbar nicht.»
    «Ephraim ist bereits in der Gegend. Er versucht, die Situation hier zu bewerten, und es könnte sein, dass er zu dir kommt, um mit dir zu sprechen. Er wird etwas über deinen Job erfahren wollen, wie die Dinge unter Jerome gehandhabt wurden und so weiter.»
    Mit jedem ihrer Worte schwand meine Zuversicht mehr und mehr. Das Zeitfenster, das mir zur Verfügung stand, um Jerome zu finden, schrumpfte in sich zusammen. Wir konnten jetzt jederzeit einen neuen Erzdämon bekommen.
    «Hab keine Angst davor, die Wahrheit zu sagen», riet sie mir. «Ich weiß, dass ihr geringeren Unsterblichen euch häufig deswegen Gedanken macht, weil ihr niemanden beleidigen wollt.»
    «So in etwa», murmelte ich und musste an Nanette denken.
    «Natürlich solltest du Ephraim nicht vorsätzlich wütend machen. Er hat jedoch keine Verbindungen zu irgendjemandem, der momentan in diesen Disput verwickelt ist. Er wird dich nicht dafür bestrafen, dass du deine Meinung äußerst.»
    «Ich nehme an, dass er sie sich aber auch nicht anhören wird.»
    Da war es. Ein klitzekleines Zucken ihrer Lippe, das so schnell wieder verschwunden war, dass ich schon gar nicht mehr wusste, ob ich es wirklich gesehen hatte. Sie erhob sich vom Sofa und zupfte gedankenverloren an ihrem Blazer. Er war von einem tiefen, tiefen Rot und sie trug dazu schicke schwarze Hosen und Lacklederpumps. Unter dem Kragen ihres Mantels lugte dieselbe klobige Halskette hervor, die sie schon beim Meeting getragen hatte. Ich erinnerte mich an Meis filigraneren Schmuck und konnte mich nicht zurückhalten.
    «Das hört sich vielleicht seltsam anᅠ… aber ich konnte nicht anders, als zu bemerken, dass Mei und du euch neuerdings unterschiedlich anzieht.» Nachdem ich es ausgesprochen hatte, hoffte ich, dass sie nicht wütend auf mich werden würde, da ich im Grunde behauptet hatte, dass die beiden sich gegenseitig nachäfften. Zum Glück blieb sie so gleichgültig wie eh und je.
    «In Zeiten wie diesen ist es weise, sich von den anderen abzusetzen. Im Moment ist keiner unserer Jobs gesichert.»
    Jetzt erst dämmerte es mir. Inmitten dieses Wahnsinns wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass Grace und Mei etwas zu befürchten hatten. Aber natürlich hatten sie das. Wenn die Hölle umstrukturierte, optimierte sie gerne gleich alle Strukturen. Es war sehr gut möglich, dass Grace und Mei versetzt wurden und hier ein ganz neues Team dämonischer Führungskräfte eingesetzt wurde. Diese Vorstellung gefiel mir genauso wenig wie der Gedanke, Jerome zu verlieren. Ich wollte, dass alles so blieb, wie es war. Und nach der Müdigkeit in Graces Gesicht zu urteilen, war ich nicht die Einzige, die sich viele Sorgen machte.
    «Alsoᅠ… wenn du mich fragst, ich denke, du machst deinen Job gut. Du musstest so viel bereinigen und Schadensbegrenzung leisten, und dann noch all diese Dämonenᅠ…» Ich schüttelte den Kopf. «Ich weiß nicht. Es wäre ganz schön blöd von ihnen, wenn

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