Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Wer immer herkommen würde, um einen neuen Erzdämon zu ernennen, würde diese beiden besonders intensiv befragen. «Also, vielen Dank», sagte ich. Ich wusste nicht recht, was ich zu dieser Angelegenheit sonst noch sagen sollte, also wechselte ich zu einer anderen Sache, die mir durch den Kopf gegangen war. «Hey, ich habe in letzter Zeit überhaupt nichts mehr von deiner Sekte gehört.»
«Ja, sie waren ziemlich ruhig. Vielleicht hast du doch helfen können.»
«Na ja, ich glaube nicht, dass ich viel ausgerichtet habe.» Außerdem begann ich zu vermuten, dass es für den Kult nichts mehr zu tun gab. Jetzt, nachdem ihr «Engel» sie als nützliches Ablenkungsmanöver während Jeromes Beschwörung benutzt hatte, wurden sie nicht mehr gebraucht. Ich ließ meine Tür aufschnappen und dabei kam mir ein anderer kurioser Gedanke. «Wie läuft es denn mit Tawny?»
Cedric schnitt eine Grimasse. «Alsoᅠ… wir sind einige Male zusammen ausgegangen.»
«Und?»
«Mein Privatleben geht dich nichts an.»
«In Ordnung.» Ich war im Begriff einzusteigen.
«Aber wenn du es unbedingt wissen willstᅠ…»
Ich hielt inne und hob eine Augenbraue. «Ja?»
«Den Unterhaltungen mit ihrᅠ… fehlt etwas», gestand er.
Ich konnte nicht anders. Ich musste lachen. «Und das überrascht dich wirklich?»
«Schönheit ist nur oberflächlich, ich weißᅠ… ich vermute, ich hatte dennoch auf ein bisschen mehr Tiefgang gehofft.»
Ich entschied, seine Vorstellung von Schönheit nicht zu kommentieren. «Versteh mich nicht falsch, aber ich dachte, du wolltest eigentlich nicht mehr als schnellen Sex?»
Er warf mir einen Blick zu. «Weil ich ein Dämon bin?»
«Sieh mich nicht so an. Romantik gehört nicht zu deinem Persönlichkeitsprofil.»
«Richtig, richtig. Aber zumindest möchte ich zu meinem schnellen Sex ein klein wenig Verständnis. Jemanden, der zumindest eine vage Ahnung davon hat, was ich jeden Tag durchmache.» Er benahm sich immer noch raubeinig und dämonisch, aber darunter schien etwas überraschend Menschliches hindurch.
Ich begann ihm zu erklären, dass ich das nicht für wahrscheinlich hielt. Dann musste ich an Kristin denken, Kristin, die ihn mit Rehäuglein ansah und sich ständig um sein Wohlergehen sorgte. «Jemand, der deinen Job einigermaßen versteht und der seine Absurdität erkennt? Jemand, der dir helfen möchte, wenn du gestresst bist, der sich auf dich einlässt und der dich derart gut verstehen möchte, dass ihr euch sogar ohne Worte verständigen könnt? Suchst du danach?»
Er schnaubte. «Ja genau, als ob es so etwas gäbe.»
«Ich weiß nicht. Vielleicht gibt es dort draußen jemanden, der so ist.»
«Du bist vielleicht schon lange kein Mensch mehr, aber du hängst immer noch ihren Wahnvorstellungen nach. Das ist Stoff für Märchen. So etwas gibt es nicht. Für mich gibt es so etwas nicht. Man sieht sich.» Er verschwand und scherte sich dabei nicht darum, ob ihn eventuell Sterbliche dabei beobachteten.
Ich starrte perplex auf die Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte, und fragte mich, ob seine Worte wahr gewesen waren. Sah er den perfekten Partner direkt vor seiner Nase einfach nicht? Oder machte sich Kristin mit ihrer Verliebtheit für ihn etwas vor? Und machte ich mir mit meinen Gefühlen für Seth etwas vor? Fühlte ich mich ihm wirklich verbunden oder ging es nur um Lust? Es war sinnlos, mir jetzt darüber Gedanken zu machen. Cedric schien mich momentan nicht umbringen zu wollen, und das war das Beste, was mir passieren konnte.
Ich fuhr nach Bellevue und kam genau in den morgendlichen Berufsverkehr, der sich aus der Stadt quälte. Bellevue war ein Vorort, eine eigenständige Stadt. Das Restaurant, das wir uns ausgesucht hatten, lag im ehemaligen Stadtkern von Bellevue, der inzwischen von einer Mall verdrängt worden war. Die trendigen Stadtgebiete lagen inzwischen woanders.
Es handelte sich um ein ruhiges, kleines Bistro, das zwischen einem Juwelierladen und einer Bäckerei versteckt lag. Seth und Kayla waren schon dort. Sie saß neben ihm in einem Kinderstuhl und spielte mit einem Kuschel-Einhorn, während er die Karte durchblätterte. Als ich die beiden sah, schossen Wellen der Wärme und der Freude durch mich hindurch.
«Hey, ihr», sagte ich und setzte mich ihnen gegenüber. Kayla schenkte mir ein scheues Lächeln und Seth strahlte. Sein Haar war strubbelig wie immer und sein T-Shirt warb heute für Trix, Frühstücksflocken, von denen ich schon völlig vergessen hatte, dass es
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