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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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saßen zusammengekauert im Sand. «Dein Territorium versinkt im Chaos. Man wird dich zu einem Schreibtischjob abkommandieren – oder dich zu einem Untergebenen degradieren. Das ist ein ganz schöner Abstieg für einen Erzdämon.»
    «Das ist eher unwahrscheinlich», meldete sich Mei zu Wort. «Nicht, wenn wir es richtig hinbiegen. Jerome hat Verbindungen zu mächtigen Personen. Ebenso wie ich. Und Cedric wird sich für ihn einsetzen.»
    Ihre Hilfsbereitschaft und ihr Vertrauen in Cedric überraschten mich, aber na ja, wahrscheinlich waren wir wieder bei der Kenne-deine-Feinde -Philosophie angekommen. Grace sah ihr ehemaliges Gegenstück finster an.
    «Du bist der größte Idiot von allen.»
    «Genug», sagte Jerome scharf. «Es reicht mit dem schurkischen Possenspiel. Die Sache ist erledigt.» Um zu wissen, dass er Grace jetzt anlächelte, brauchte ich sein Gesicht gar nicht zu sehen – aber ich vermutete, dass es kein besonders nettes Lächeln war. «Ich seh’ dich mit Sicherheit in der Hölle.»
    Er schnippte mit den Fingern und plötzlich brach etwas aus der Erde hervor, das wie schwarzes Eis aussah und an Graces Körper hinaufkroch. Ihr blieb kaum Zeit für einen Schrei, denn es überzog sie in Windeseile und ließ sie an Ort und Stelle zu völliger Bewegungsunfähigkeit erstarren. Sie hatte sich in eine stachelige Statue verwandelt.
    «Was ist denn das?», wisperte ich.
    «So etwas wie eine dämonische Stasis», raunte Roman zurück. «Eine Art Gefängnis. Er ist zehnmal stärker als sie – das ist für ihn ein Kinderspiel.»
    In diesem Moment fragte ich mich, wie stark Roman dann wohl in Wirklichkeit war. Er war Grace anscheinend ebenbürtig, aber ich war mir immer noch nicht sicher, inwieweit er sich aus Angst vor seiner Entdeckung zurückgehalten hatte. Im Moment versteckte er jedenfalls vorsichtshalber seine Signatur und schien menschlich. Er hatte es von dem Augenblick an getan, in dem sich Mei vollständig materialisiert hatte.
    «Du musst von hier verschwinden», sagte ich zu ihm.
    «Warte», erwiderte er.
    Und tatsächlich schien Roman das Letzte zu sein, für das Jerome sich interessierte, denn er begutachtete nun Graces erstarrte Gestalt. Der Ablauf ihrer endgültigen Niederlage war eigentlich ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Gegensatz zu den anderen Kämpfen des Tages waren das Handgemenge und die Blitze ausgeblieben, doch ich nahm an, wenn man solche Kräfte wie Jerome besaß, dann hatte man das nicht nötig. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Grace mit einer Sache Recht hatte. Auch wenn Jerome einflussreiche Verbindungen hatte, konnte er es doch nicht riskieren, überstürzt zu handeln, um Seattle wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Bestimmt wollte er sie gerne quälen und vom Antlitz der Erde radieren, doch sie zu fesseln, um sie dann der höllischen Justiz zu übergeben – denn so war es wohl gedacht – würde besser für ihn aussehen. Die Hölle würde ihm wohler gesinnt sein, wenn er sich an ihre Regeln hielt.
    Dann wandte er sich Mei zu, die am Rand stand. Zum ersten Mal seit seiner Wiederkehr erhaschte ich einen Blick auf meinen Boss. Seine Miene war ausdruckslos und kalt, doch ich war mir ziemlich sicher, in seinen Augen Wut glühen zu sehen. Beschworen zu werden war so ziemlich das Schlimmste, was einem Dämon passieren konnte.
    «Bis zu einem gewissen Grad hatte sie Recht», sagte er zu Mei. «Es hätte von Vorteil sein können, sich gegen mich zu stellen.»
    «Und ihr unterstellt zu sein?» Mei schüttelte den Kopf. Wie Grace hatte sie sich wieder gefangen. «Nein. Glaube mir, ich werde dir nicht ewig dienen, aber augenblicklich erkenne ich, was das Beste für mich ist. Ich stelle mich auf deine Seite.»
    «Ich weiß deine Loyalität zu schätzen.» Mei nickte dankbar. Im Gegensatz zu Kristin, die Cedric genauso aus Liebe wie aus Verpflichtung diente, war Meis Loyalität reiner Pragmatismus und pure Berechnung dessen, was sie voranbringen würde. Jerome wusste das und akzeptierte es. «Und sie wird belohnt werden.»
    «Das weiß ich», sagte sie monoton. «Und wenn wir zurückkehren, werde ich keinen Co-Leutnant mehr haben?»
    «Nein. Nicht, wenn ich etwas dazu zu sagen habe.»
    Und zum ersten Mal, seit ich sie kannte, lächelte Mei. Dann fiel ihr Blick auf das Gracestandbild. «Brauchst du michᅠ…?»
    «Nein», sagte Jerome und erinnerte sich dabei anscheinend wieder an uns. «Du kannst gehen.»
    Mei verschwendete keine Zeit. Sie verschwand und Jerome

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