Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Weg war, um sich eine vorübergehende Atempause zu erkaufen? Natürlich hatte er das. Roman hatte das die ganze Zeit geplant. Die verbliebene Liebe für Romans Mutterᅠ… gemischt mit ein wenig Verpflichtung. Deshalb hatte Roman bei Jeromes Befreiung geholfen – und mir wurde klar, dass er mir deshalb auch verboten hatte, jemand anderen in meine Erkenntnisse einzuweihen. Vielleicht war er wirklich um Geheimhaltung besorgt gewesen, doch er hatte eindeutig auch dafür sorgen wollen, dass die Einwirkung von außen so gering wie möglich blieb, damit er eine Hauptrolle bei Jeromes Rettung spielen und das dann als Druckmittel benutzen konnte.
«Mei weiß Bescheid», sagte Jerome. «Ich habe keinen Einfluss darauf, was sie tut.»
«Das tut sie nicht», sagte Roman. «Ich wusste, zu welchem Zweck Georgina Seth weggeschickt hat, und ich habe meine Signatur kurz vor ihrem Eintreffen ausgeschaltet. Schon beim letzten Mal hat sie nie mein Gesicht gesehen, darum hat sie mich auch jetzt nicht wiedererkannt. Sie hat keine Ahnung, was ich bin.»
«Er hat Recht.» Ich erinnerte mich daran, wie Grace ihn im Würgegriff gehalten hatte, und begriff. Roman hatte seine Kräfte mehr und mehr zurückgenommen und dabei ein glückliches Timing bewiesen.
«Auch wenn das zutrifft», sagte Jerome, den diese Art von Logik immer stärker zu frustrieren schien, «kann ich nicht kontrollieren, was die anderen tun werden. Und die Engel werden immer ein Problem bleiben.»
«Also, sie sind eigentlich nicht so ein großes Problem.» Die neue Stimme wurde vom Erscheinen einer wohlbekannten, kristallklaren, kühlen Aura begleitet. Carter stand nun neben uns.
«Willkommen zurück.»
Jerome blickte den Engel an und sah für eine halbe Sekunde sogar erfreut aus. Die beiden taxierten sich gegenseitig, wobei sie wahrscheinlich telepathisch miteinander kommunizierten. Oder auch nicht. Möglicherweise brauchten sie das nach so vielen Äonen der Freundschaft gar nicht mehr.
«Ich vermute, dass du dich auch für ihn einsetzen wirst», sagte Jerome.
Carter zuckte mit den Schultern und sah zu Roman. «Ich weiß nicht.» Auch die Engel hatten, genau wie Dämonen, den instinktiven Drang, Nephilim zu jagen. Ich überlegte, was von Carter als Fürsprecher zu halten war, denn auch er war an Helenas Vernichtung beteiligt gewesen. «Er hat schon geholfen. Vielleicht wird er sich weiterhin gut benehmen.»
Dass Jerome und Carter im Begriff waren, einen Nephilim davonkommen zu lassen – und ich diejenige war, die dagegen protestierte – war schon ein eindeutiges Zeichen dafür, wie sehr die Welt derzeit aus den Fugen geraten war.
«Seid ihr beiden eigentlich verrückt geworden?», rief ich. «Ihr wisst genau, was er getan hat! Er hat Leute verletzt und ermordet. Er könnte uns genauso gut etwas vormachen. Wenn ihr ihn nach Seattle zurückkehren lasst, dann könnte er wieder versuchen, jemanden zu töten. Er könnte versuchen, euch umzubringen. Er könnte versuchen, mich umzubringen!»
Alle drehten sich nach mir um und schienen über meinen Ausbruch ein wenig erschrocken zu sein. «Und ich dachte, wir wären Partner», sagte Roman gedankenvoll.
«Fessle ihn», sagte Carter. «Binde ihn durch einen Pakt.»
Jerome und Roman musterten einander abschätzig und ich hielt den Atem an. Ein Pakt unter Unsterblichen reichte bis in die Seele einer Kreatur, und wenn er gebrochen wurde, dann waren die Folgen verheerend. Ich hatte in meinem Leben schon einige abgeschlossen. Alles hing jetzt davon ab, ob Jerome dazu bereit war, alle Tabus der Unsterblichen zu brechen und wissentlich einem Nephilim zu gestatten, in seinem Territorium zu leben.
Schließlich sprach Jerome. «Ich werde dir gestatten, in meinem Bezirk zu leben. Derweil werde ich dir nichts tun – außer wenn du von anderen entdeckt wirst und mir dadurch keine andere Wahl bleibt. Ich gebe keine Garantien im Bezug auf andere Unsterbliche, die dich entdecken könnten, und sollte dieser Fall eintreten, so hast du von mir keinen Schutz zu erwarten. Im Gegenzug schwörst du, mich deswegen nicht zu kompromittieren. Du gelobst, weder mir noch jeglichem anderen Unsterblichen Schaden zuzufügen, der mein Territorium betritt, außer es geschieht aus Notwehr – oder nachdem ich es abgesegnet habe. Weiterhin gelobst du, keinem meiner Untergebenen zu schaden.» – Er sah mich an. – «Egal, wo sie sich auf der Erde aufhalten.»
«Ich stimme zu», sagte Roman ernst.
«Und», fügte Jerome mit einem gerissenen
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