Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Samstag wieder.»
«Aberᅠ…», ich zögerte. «Jerome hat mich hierher geschickt, weil er wütend war und sich nicht mit mir rumschlagen wollte. Wenn ich jetzt zurückkehre und er mich dort nicht haben willᅠ…»
Cedric ruckte seine Stuhl vorwärts und setzte sich auf. «Das kann er mit mir ausmachen. Ich werde ihm sagen, dass ich dich hier auch nicht haben wollte.» Es lag etwas Boshaftes in seinen Augen, so, als würde er sich beinahe wünschen, dass Jerome einen Streit anfing. Ich erinnerte mich unbehaglich an Nanettes Worte. Du bist für alle der Spielball und merkst es nicht mal.
«In Ordnung», sagte ich schließlich. «Danke.»
Cedric sah zur Tür, sein Gesicht hellte sich auf. «Ah, Kristin ist zurück.» Einen Augenblick später spürte auch ich die Gegenwart des Kobolds. Ich stand auf und er wies mich mit einem Lächeln zur Tür. «Hab eine gute Fahrt. Und nimm dir auf dem Weg nach draußen einen Donut.»
Kapitel 5
Jerome erwartete mich in meiner Wohnung in dem Augenblick, in dem ich durch die Tür trat.
«Du hast vielleicht Nerven», fauchte er.
Ich stellte meinen Koffer ab. Normalerweise hätte ich mich vor diesem Tonfall in Sicherheit gebracht, aber ich war jetzt nicht in der Stimmung, ihm zuzuhören, nicht nach dieser langen Fahrt – oder eher dem Mangel an Fahrt. Wegen eines Unfalls war der gesamte Verkehr zum Stillstand gekommen und ich hatte eine lange und nervtötende Zeitspanne in meinem Auto verbracht.
«Sieh mal, Cedric hat es mir befohlen», sagte ich und verschränkte meine Arme, als könnten sie als Schutzschild gegen ihn dienen. «Ich habe nichts falsch gemacht.»
«Du sollst nicht tun, was er dir sagt.» Jerome saß auf der Armlehne meines Sofas und streifte seine Zigarette an einem Aschenbecher ab, was ich als großes Entgegenkommen seinerseits auffasste. «Du sollst tun, was ich dir sage.»
«Er befahl mir, nach Hause zu gehen. Er hat nichts für mich zu tun, bis die Satanisten ihren Frühstücks-Treff abhalten.»
Jeromes wütender Blick wurde etwas unsicher. «Wovon sprichst du?»
«Wovon sprichst du denn? Ich spreche davon, dass Cedric mich früher nach Hause geschickt hat.»
«Und ich spreche davon, dass du versäumt hast, mich über die kleine Nummer zu unterrichten, die er letzte Nacht veranstaltet hat.»
Letzte Nacht? Ich zermarterte mir das Hirn. Letzte Nacht hatte ich meine Zeit damit totgeschlagen, einzukaufen und das Selbstbewusstsein eines Mannes zu vernichten. Meines Wissens hatte Cedric, nachdem ich gegangen war nichts weiter unternommen, außer seine Mission fortzusetzen, das Wissenskönigreich der Wikipedia zu zerstören.
«Was hat er getan?», fragte ich. «Ich habe ihn nicht mal gesehen.»
Jerome antwortete nicht sofort, er blickte nachdenklich. Ich begriff, dass er seinen anfänglichen Ärger überdachte. Es war nicht meine verfrühte Rückkehr gewesen, die ihn so aus der Fassung gebracht hatte.
«Es gab letzte Nacht eine Vampir-Schlägerei», sagte er schließlich. «Aus irgendeinem Grund glaubten ein paar von ihnen, dass die Grenzen ihrer Jagdreviere neu angeordnet worden wären. Also begannen sie, in fremden Gebieten herumzustreunenᅠ…»
«…ᅠund das nahm kein gutes Ende.» Vampire waren, was ihre Territorien anging, in mancher Hinsicht genauso besitzergreifend wie Dämonen. Vampire hatten bestimmte Gebiete, die sie überwachten und wo sie ihren Opfern nachstiegen, und sie reagierten sehr empfindlich, wenn andere Vampire sie ebenfalls nutzten. Der Erzdämon einer Region zog normalerweise Grenzlinien für die Vampire und verschaffte ihnen durch seine Macht und seinen Willen Geltung.
«Unglücklicherweise, ja. Grace und Mei versuchen immer noch, die Sache wieder ins Lot zu bringen.»
Mir kam plötzlich ein beängstigender Gedanke. «Sind Cody und Hugh okay?»
Er zuckte mit den Schultern. «Ein paar Schrammen und Beulen, aber nichts, was nicht wieder von selbst heilen würde.»
Meine Angst war unbegründet, selbstverständlich. Geringere Unsterbliche wie Vampire oder Sukkuben konnten sich nicht gegenseitig töten und die Heilung ging bei uns extrem schnell. Trotzdem, die instinktive Sorge um meine Freunde würde ich nie abschütteln können. «Warum hast du mich deshalb angeschrien? Ich hatte mit Sicherheit nichts damit zu tun.»
«Weil die Vampire, die glaubten, dass sie verlegt worden waren, eine offizielle Benachrichtigung über eben diese Verlegung hatten: ein abgestempeltes und versiegeltes dämonisches Schreiben. Sie nahmen an,
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