Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
passiert.»
«Seltsam in dem Sinn, dass dir im Laden die Jane-Austen-Romane ausgegangen sind, oder seltsam in dem Sinn, dass Zeit und Raum, wie wir sie kennen, im Begriff sind, in Stücke gerissen zu werden?»
«Hmmᅠ… eher wie das Letztere.»
«Ach du Scheiße.»
Ich atmete tief durch und beschloss, dass es wohl am besten war, den dicken Brocken sofort loszuwerden. «Es ist schwer, das richtig auszudrücken, aberᅠ… ich bin kein Sukkubus mehr.»
«Ich habe nie geglaubt, dass du ein Sukkubus bist.»
Ich stöhnte. Das war ein alter Spaß zwischen uns aus der Zeit, als wir uns kennen lernten.
Ach, welche Ironie. «Ich meine es ernst», sagte ich. «Kein Sukkubus mehr. Und Jerome ist auch verschwunden, was möglicherweise den Weg für eine neue dämonische Führung in Seattle frei macht.»
Dante glotzte mich an, seine Augen blickten nachdenklich, während er abschätzte, ob ich die Wahrheit sagte. Er war zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, sprachlos. Ich wartete keinen klugen Kommentar seinerseits ab, sondern preschte vorwärts. Ich berichtete ihm über die Beschwörung, was sie bei uns geringeren Unsterblichen angerichtet hatte, wie nun überall Dämonen ihre Finger nach Seattle ausstreckten und warum ich Jerome so schnell wie möglich finden musste.
Als ich endlich fertig war, brauchte Dante einige Augenblicke, um seine Gedanken zu ordnen. «Alsoᅠ… du hast wahrhaftig deine Sukkubus-Kräfte verloren?»
«Fähigkeiten», korrigierte ich. «Und ja, das habe ich. Willst du mir weismachen, dass, nach all dem, was ich dir gerade über die Machtverhältnisse in Seattle erzählt habe, mein Sukkubus-Status am meisten deine Aufmerksamkeit gefesselt hat?»
Er zuckte mit den Schultern. «Du musst zugegeben, das ist verrückt. Und außerdem betrifft mich das andere Zeug nicht. Aber du.» Er kniff die Augen zusammen. «Muss ich ab jetzt ein Kondom benutzen?»
«Was? Nein. Natürlich nicht.»
«Bist du sicher?»
«Du hast dir in den letzten Monaten nicht eine Sekunde Gedanken darüber gemacht, dass ich dir deine Lebensenergie stehlen könnte, aber die nichtexistente Gefahr, Alimente zahlen zu müssen, macht dir plötzlich Angst?»
«Na ja, schon, wenn ich bedenke, dass mein Bankkonto üppiger ist als meine Seele.»
Ich sah mich in dem schäbigen Raum um. «Darüber lässt sich streiten.»
«Fein», willigte er ein. «Aber ich würde mir an deiner Stelle schon ein paar mehr Fragen stellen. Wie zum Beispiel, ob du sterben kannst.»
«Diese Frage habe ich schon gestellt», sagte ich selbstgefällig. «Und die Antwort lautet nein. Unsere unsterblichen Körper sind grundsätzlich dieselben. Wir sind nur von allen Extras abgeschnitten.» Ich hoffte, dass er nicht nach der Sache mit dem Köpfen fragen würde, denn ich hatte wirklich keine Lust, das auszudiskutieren.
«Okay, was willst du demnach von mir?», fragte er.
«Warum meinst du, dass ich etwas von dir will?»
Er sah mich an.
«Okay, vielleicht will ich wirklich etwas. Aber gib es zu, wer würde mehr über diese Sachen wissen als du?»
«Wer würde mehr über Dämonen wissen? Hmm, lass mich mal nachdenken. Ich weiß. Wie wäre es mit den Dämonen, für die du arbeitest , die, die so übermächtig sind und seit dem Anbeginn der Zeit existieren?»
«Sie sind nicht übermächtig. Sonst würden sie keinen Menschen für die Beschwörung brauchen – oder überhaupt erst beschworen werden. Und hier kommst du ins Spiel. Es kann hier in der Gegend nicht allzu viele Menschen geben, die dazu in der Lage wären, oder? Du musst wissen, wer sie sind.»
Dante öffnete seinen Mund und hatte sicher schon einen schnippischen Kommentar in petto, doch dann schloss er ihn abrupt wieder. «Ich weiß es nicht genau», sagte er langsam. «Über so etwas bin ich nicht auf dem Laufenden.»
Ich lehnte mich zu ihm herüber und war skeptisch. «Natürlich bist du das! Willst du es mir nicht sagen? Warum?»
Er seufzte und sein zaghafter Ausdruck schlug in die für ihn typische Verdrießlichkeit um. «Weil diese Art Leute ganz schön sauer werden kann, wenn man mit ihren Namen hausieren geht.»
«Was, hast du Angst, dass sie vorbeikommen und dich verhauen?»
«Nein. Nicht direkt. Aber es herrscht eine Artᅠ… professionelle Zurückhaltung in diesen Kreisen.»
«Ich werde diskret sein. Ich werde ihnen nicht verraten, woher ich meine Informationen habe.»
«Die meisten von ihnen wissen bereits, dass wir zusammen sind. Sie würden es sich denken können. Sie haben ein
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