Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
ganz sicher keine Tochter haben, keine leibliche. Unsterbliche vermehrten sich nicht. Als ich meine Seele für Unsterblichkeit und Gestaltwandelung verkaufte, gab ich auch bestimmte Facetten meiner Menschlichkeit auf. Für mich konnte es kein Kind geben. Niemals.
Und dochᅠ…
Ich blieb auf dem Gehsteig stehen. Ich war noch gut einen Block von meinem Auto entfernt. Was, wenn Dante unabsichtlich auf etwas gestoßen war? Was, wenn dieser Zustand der Stasis den Teil von mir verändert hatte, der die Fähigkeit verloren hatte, ein Kind zu empfangen? Cedric hatte zwar gesagt, dass ich technisch gesehen immer noch unsterblich war, aber er hatte auch gesagt, dass mein Körper reagierte und heilte wie der eines Menschen. Was umfasste das? Würde ungeschützter Sex zu einer Empfängnis führen? War es das, worauf Nyx’ Vision hingedeutet hatte? Sie hatte geschworen, dass sie mir die Wahrheit gezeigt hatte. Hatte sie das?
Ich atmete schon wieder heftig, aber wenigstens musste ich mir dieses Mal keine Sorgen machen, dass ich eine Herzattacke haben könnte. Okay. Ich musste mich beruhigen. Die Möglichkeit einer Schwangerschaft war genauso irritierend wie die Möglichkeit, mit Seth zusammen sein zu können. Ich würde niemals etwas zustande bringen, wenn ich mich ständig in Fantasien verlor.
Seufzend sah ich mir Dantes Zettel in meiner Hand an, der inzwischen zerknittert war. Ich hatte ihn, ohne es zu merken, im Gehen zu einer Kugel zusammengeknüllt. Ich war mit den Gedanken ganz woanders gewesen und hatte es nicht einmal gemerktᅠ…
Babys und Seth. Die Dinge, die ich am meisten wollte.
Ich nötigte mich dazu, mich weiter auf mein Auto zuzubewegen. Aber während ich die Tür aufschloss, dachte ich reumütig darüber nach, ob ich mich vielleicht doch nicht so sehr damit beeilen sollte, Jerome zurückzuholen.
Am nächsten Morgen begann ich damit, Dantes Hinweisen zu folgen. Morgens aus der Wohnung zu kommen wurde allerdings etwas schwieriger, als ich es erwartet hatte. Trotz der Tatsache, dass ich mich öfters morgens fertigmachte, ohne mich zu verwandeln, erschien mir mein Kleiderschrank jetzt schrecklich klein. Und während mein Haar, nachdem ich es frisiert hatte, noch gut aussah, so hatte ich doch das Gefühl, dass es beim nächsten Mal, wenn ich in den Spiegel schauen würde, schon wieder zerzaust aussehen würde. Der einzige Lichtblick war, dass ich Dantes Uhr unter dem Bett entdeckte. Gestern hatte ich geglaubt, sie verloren zu haben. So war zumindest meine Accessoire-Kollektion vorzeigbar. Trotzdem erhärtete sich bei mir der Eindruck, dass ich bald feststellen würde, wie sehr ich mich daran gewöhnt hatte, mich auf meine Fähigkeiten zu verlassen.
Um die Adressen zu Dantes Namensliste zu finden, brauchte es ein wenig Schnüffelei hier und da, aber eigentlich hatte ich keine großen Schwierigkeiten damit, sie herauszubekommen. Unglücklicherweise waren die Magier, nachdem ich sie erst einmal gefunden hatte, nicht besonders hilfsbereit.
Eine von denen, die ich aufsuchte, kannte mich. Sie kannte sich mit den örtlichen Dienern der Hölle aus, und während sie mir zumindest ein wenig Respekt zollte, war sie doch genauso zögerlich, meine Fragen zu beantworten, wie es Dante angedeutet hatte. Zwei der anderen Namen gehörten zu Leuten, die mich nicht kannten. Und das warf ein Problem auf. Ohne meine Sukkubus-Kräfte hatte ich auch keine unsterbliche Signatur und beide gehörten zu der Art Menschen, die das spüren konnten. Als ich zu ihnen kam und behauptete, ein Sukkubus zu sein, erntete ich Spott und Unglauben. Ich schaffte es, ihnen ein paar Informationen zu entlocken, allerdings waren sie nicht brauchbar.
Genauso schwierig war, dass nicht nur sie mich nicht spüren konnten, sondern auch ich sie nicht. Zugegeben, ein Sukkubus hatte nicht dieselben Möglichkeiten, menschliche Kräfte zu beurteilen, wie es ein ausgewachsener Dämon konnte, aber ich konnte doch gelegentlich Magie an einer Person oder einem Objekt erspüren. Heute war ich völlig blind. Ich musste mich auf meine Urteilskraft verlassen, aber diese Schwarzmagier waren genauso begabte Schwindler wie Dante. Sie waren äußerst versiert darin, die Wahrheit zu verschleiern.
Als ich dem letzten Namen, einem Typen namens Greg, einen Besuch abstattete, war es fast schon Mittag. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon reichlich entmutigt und war auf dem Weg sogar schwach geworden und hatte eine Zigarette geraucht. Greg hatte kein Schaufenster wie Dante,
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