Succubus on Top
irgendein unausgesprochenes Zeichen zwischen uns hin, warf er mich auf den Rücken, um selbst zum Ende zu gelangen. Er packte mich an den Fußknöcheln und legte sie sich über die Schultern, er kniete sich vor mich hin und schob seinen Schwanz wieder in mich hinein. Ein leises Wimmern trat mir über die Lippen. Jetzt war ich nur noch wie aus Gummi, außerstande, etwas zu tun. Ich konnte bloß noch daliegen und mich seinem Willen hingeben. Die Arme hielt ich achtlos über dem Kopf, die Finger streiften das schwarze Kopfteil, und ich schloss die Augen und überließ mich einfach dem Gefühl, wie Seth mich jetzt nahm. Ich war schwach und erschöpft, fühlte mich jedoch nach wie vor wunderbar. Ich öffnete die Augen und beobachtete ihn, wie er heftig gegen meinen Leib stieß, endlich imstande, seiner eigenen Lust freien Lauf zu lassen. Er hatte sich um meinetwillen so lange zurückgehalten, er hatte gewartet, bis ich meine Lust befriedigt hatte. Jetzt war er der Gierige, der in mir wütete, wie er es wollte. Schließlich kam er mit einem kleinen Stöhnen, schloss kurz die Augen und hielt sich an mir fest. Anschließend fiel er nach vorn, zog seinen Schwanz heraus und lag einfach neben mir.
Mehrere Augenblicke lang blieben wir so liegen, und dann zog er mich grob zu sich, sodass sich mein Rücken an seine Vorderseite schmiegte. Beide atmeten wir immer noch heftig, abgerissen, keuchend, während sich unser Herzschlag langsam wieder beruhigte. Ich ließ meine Wange auf seinem Arm ruhen. Immer noch zitterte ich am ganzen Leib vom Sex mit Seth, vom Gefühl eines Seth in mir und wie er meinen Leib mit dieser alles überwältigenden Ekstase gebrochen hatte.
Dann, als eine Hand sich fest um mich schloss und die andere mir sanft übers Haar streichelte, fiel mir etwas auf. Er roch nicht richtig.
Damit will ich nicht sagen, dass er etwa schlecht roch. Überhaupt nicht. Er roch halt nur nicht wie Seth. Der Schweiß war nicht derselbe. Kein flüchtiger Duft nach Apfel, Leder und Moschus, kein einzigartiger Seth-Duft. Er roch wie Bastien. Er war Bastien, erinnerte ich mich streng, und damit zerbrach die Illusion, damit brach der Bann. Ich war nicht mit Seth zusammen, wie perfekt die äußere Gestalt auch sein mochte. Ich war mit meinem Freund zusammen, dem Inkubus.
«Verwandele dich zurück», flüsterte ich.
«Was?»
«Wechsele zu dir selbst zurück.»
Er fragte nicht nach dem Grund und einen Augenblick später ruhte ich in Bastiens Armen. Es war nicht Seth, begriff ich, benommen und leer, aber es war die Wahrheit. Anschließend sprachen wir nichts mehr, blieben die restliche Nacht zusammen im Bett. Jedoch fand ich keinen Schlaf. Die ganze Zeit über lag ich wach und starrte hinaus in die Schatten.
Kapitel 17
«Soll ich jetzt die Poster von Lorelei Biljan aufhängen? Oder abwarten, bis E. J. Putnam weg ist?»
Ich sah von den Rechnungen auf meinem Schreibtisch auf. Gerade hatte ich dieselbe Zahlenkolonne etwa zum fünften Mal gelesen, ohne etwas verstanden zu haben, und mit Tammis Frage hatte ich etwa ebenso viel Glück.
Ich rieb mir die Augen. «Warum… sollten wir warten?»
Sie zuckte mit den Schultern. «Weiß nicht. Finde ich nur etwas unhöflich, Reklame für den einen Autor zu machen, während der andere noch signiert.»
Mein Gehirn funktionierte nur äußerst langsam, wahrscheinlich weil nur fünf Prozent davon wirklich mit der Buchhandlung beschäftigt waren. Den übrigen Gehirnschmalz verwendete ich für den Versuch, mir einen Weg durch das Desaster zu bahnen, das mein Leben darstellte.
«Äh… nein, spielt keine Rolle. Häng sie beide auf! Sie liegen nur eine Woche auseinander, und Biljan soll doch auch ihren Anteil an Werbung bekommen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass Autoren sich über eine solche Konkurrenz aufregen. Sie nehmen das ziemlich gelassen.»
Tammi fuhr mit einer Hand durch ihr kurzes rotes Haar. «Ich weiß nicht. Sie sind berühmt und Künstler. Offenbar eine üble Kombination. Reizbar und so. Nicht alle Schriftsteller sind wie Seth. Ich wette übrigens, wenn er wirklich mal so richtig wütend wird, dann bekommt das schon jemand zu spüren.»
«Noch etwas?», fragte ich und legte eine Schärfe in meinen Tonfall, der ihr sagte, sie könne sich vom Acker machen. «Sonst kannst du nämlich bitte sämtliche Poster aufhängen, ja?»
Sie warf mir einen überraschten Blick zu und verließ das Büro. Nachdem die Tür geschlossen war, legte ich den Kopf auf den Schreibtisch und stöhnte.
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