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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Chefin, war etwa im sechsten Monat schwanger. «Ist sie so weit okay?»
    «Weiß nicht. Wenn es ihr besser geht, kommt sie später rein.»
    Er wirbelte mehrmals im Raum umher, rollte dann an den Schreibtisch und trommelte mit den Händen einen raschen Rhythmus darauf. Vermutlich aus einem der Songs seiner Band.
    «Meine Güte, bist du heute aufgedreht! Ihr habt gestern Abend Glück gehabt?»
    «Ich habe jede Nacht Glück, Kincaid.»
    «Ach nee. Da war deine Dämonenmaske aber glaubhafter.»
    «Okay, vielleicht nicht jede Nacht, aber das wird sich ändern. Die Band wird absolut spitze.»
    «Ich habe euch immer schon für absolut spitze gehalten», stellte ich loyal fest.
    Doug schüttelte den Kopf und seine dunklen Augen glänzten fast wie im Fieber. «Oh, nein. Es ist selbst jetzt kaum zu glauben. Wir haben diesen neuen Schlagzeuger, und plötzlich… es ist wie, ich weiß nicht… wir tun Sachen, die wir nie zuvor getan haben.»
    Ich runzelte die Stirn. «Wegen einem Schlagzeuger?»
    «Nein, ich meine, es sind wir alle. Er ist nur eine von den tollen Sachen, die passiert sind. Es ist wie… alles fällt an seinen Platz. Hast du jemals solche Tage gehabt? Wenn alles perfekt läuft? Na ja, wir hatten solche Wochen. Songs. Gigs. Stil.» Seine Begeisterung war mit Händen zu greifen und brachte mich zum Lächeln. «Wir treten sogar im Verona auf.»
    «Im Ernst?»
    «Ja.»
    «Das ist ein größerer Veranstaltungsort. Ich meine, es ist nicht der Tacoma Dome oder so was. Allerdings würden sie dich da sowieso nicht auftreten lassen, wenn du keinen Monstertruck in die Show eingebaut hast.»
    Wiederum wirbelte er den Stuhl herum. «Du solltest sie dir ansehen. Etliche andere Kollegen kommen auch. Es wird die großartigste Nacht deines Lebens.»
    «Ich weiß nicht. Ich hatte ‹ne Menge großartiger Nächte.»
    «Dann die zweitbeste. Es sei denn, du willst zu meinen Groupies stoßen. Ich mache dich zur Nummer Eins, weißt du. Du hättest immer vorrangig Anspruch auf mich.»
    Ich verdrehte die Augen und wurde dann nachdenklich, da die sexuelle Anspielung mich an mein Verhältnis zu Seth erinnerte.
    «He, Doug, glaubst du, Männer und Frauen können eine Beziehung haben ohne Sex?»
    Er hatte sich weit im Stuhl zurückgelehnt und kippte jetzt wieder nach vorn. «Oh, mein Gott! Du denkst wirklich daran, mein Groupie zu werden.»
    «Ich meine es ernst. Zwei Leute, die eine Beziehung haben, ohne Sex. Fakt oder Fantasie?»
    «Okay, okay. Wie lange? Eine Woche?»
    «Nein. Hm, Monate.»
    «Sind es Amish?»
    «Nein.»
    «Sind sie hässlich?»
    «Äh, nein.»
    «Nein.»
    «Nein was?»
    «Nein, das können sie nicht. Nicht in unseren Zeiten. Warum fragst du?»
    «Einfach so.»
    Er warf mir einen durchtriebenen Blick zu. «Natürlich.» Er wusste nichts von Seth und mir, aber er kannte mich.
    Genau in diesem Augenblick klingelte unser internes Telefon und bat um Unterstützung an den Kassen.
    «Stein, Schere, Papier?», fragte Doug und wirbelte erneut im Stuhl herum.
    «Nö, ich geh’ schon. Ich sollte meine Verspätung wieder gutmachen. Abgesehen davon glaube ich, dass du von deinem Koffein-Hoch wieder runterkommen musst. Oder von deinem Größenwahn. Weiß nicht so genau, was zutrifft.»
    Er ließ ein Grinsen aufblitzen und wandte sich dem Tetris-Spiel auf unserem gemeinsamen Computer zu.
    Aufrichtig gesagt, hatte ich sowieso nichts dagegen zu verschwinden. Ich arbeitete, weil es mir Spaß machte, nicht wegen des Geldes. Die Unsterblichkeit war lang, und Beruf und tägliche Arbeit gaben meiner menschlichen Existenz eine gewisse Struktur, auch wenn ich, genau genommen, nicht mehr menschlich war. Etwas zu tun war einfach ein gutes Gefühl, und im Gegensatz zu so vielen anderen unglücklichen Seelen in dieser Welt gefiel mir, was ich für meinen Lebensunterhalt tat.
    Im Laufe des Tages sah ich mehrmals bei Seth vorbei, trank viele White-Chocolate-Mochas und erledigte die gewaltige Arbeit, die wegen der nahenden Ferien anfiel. Irgendwann ging es jedoch nicht mehr und ich musste sogar Doug ankarren. Er hockte in unserem Büro vor dem Computer und spielte nach wie vor Tetris.
    Ich öffnete den Mund zu einem Scherz über seine Arbeitsmoral, aber dann fiel mein Blick auf den Bildschirm. Natürlich kannte ich das Spiel und wusste, wie gut Doug darin war. Was ich jetzt jedoch sah, ließ mich schier an meinem Verstand zweifeln. Sein Punktestand war der höchste, den ich jemals erlebt hatte, und er hatte ein derart fortgeschrittenes Level

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