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Succubus on Top

Titel: Succubus on Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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laute Stimme, als wir uns durch die Menge drängten. Die meisten waren passend zum Motto des Grillabends in Shorts, T-Shirts und Hawaiihemden gekleidet.
    «Hallo, Bill», erwiderte Bastien und streckte die Hand einem einfachen, jedoch gut frisierten Mann mit Silberstreifen im schwarzen Haar entgegen. Ich erkannte ihn von den Fotos wieder. Danas Gatte. «Das ist meine Schwester, Tabitha. Hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich sie mitbringe.»
    «Nein, nein! Je mehr, desto fröhlicher, pflege ich zu sagen.» Er gestattete sich ein kleines, unechtes Gelächter und lächelte mich an, wobei er Fältchen in den Augenwinkeln bekam. «Insbesondere, wenn sie so hübsch sind. Da möchte man glatt noch was jünger sein», neckte er mit einem Blinzeln.
    Außerstande zu widerstehen, sah ich durch die Wimpern zu ihm auf und sagte bescheiden: «Ich habe das Alter eigentlich immer für irrelevant gehalten, Bill.» Ich nahm seine dargebotene Hand. «Ich bin stets glücklich, von jemandem mit mehr… Erfahrung zu lernen.»
    Seine Augen weiteten sich leicht, leuchteten sowohl fasziniert als auch erschreckt auf.
    «Nun ja», sagte er nach einem Augenblick des Unbehagens, «ich sollte mich vielleicht bei meinen Gästen sehen lassen.» Ihm fiel wieder ein, meine Hand loszulassen. «Bitte, suchen Sie sich etwas zu essen und vergessen Sie unseren Pool nicht!»
    Er warf mir und meinem einladenden Lächeln einen nachdenklichen Blick zu, zögerte und verschwand widerstrebend.
    «Tu das nicht noch mal!», zischte Bastien und steuerte mich am Arm zur Küche.
    «Was?»
    «Mit diesem Typen flirten! Du sollst mein gesundes Image unterstützen, nicht den Gatten meines Opfers verführen.»
    «Ich habe ihn nicht verführt. Abgesehen davon, was soll’s? Werden halt beide bloßgestellt.»
    «Nein. Nur Dana. Meine Show.»
    Ich betrachtete ihn nachdenklich, schwieg ansonsten jedoch. Er wollte mich als Beobachterin, nicht als Teilnehmerin. Passte. Allen Ruhm für sich, Lob von den Vorgesetzten. Er hatte immer schon dieses eifersüchtige Verlangen gezeigt, sich ins beste Licht zu setzen. Es war eines der Dinge, die ich an ihm mochte – eine Gier, immer der Beste zu sein. Vermutlich war ich auch mal so gewesen, aber das war schon lange her. Meinetwegen sollte er sämtlichen Rahm bei diesem Gig abschöpfen.
    «Spiele lediglich meine süße, unschuldige Schwester», fuhr er flüsternd fort. «Womöglich gar meine süße, unschuldige und frigide Schwester.»
    Der Gang durchs Haus verschaffte mir Gelegenheit, mehr vom Motto der Party mitzubekommen. Falsche Palmen. Überall glitzernde Deko-Sonnen. Hier und da kleine Tische mit Platten voller Appetithäppchen – gefüllte Eier, Cocktail-Würstchen und Käsewürfel. In gewisser Hinsicht war das albern, aber jemand hatte offensichtlich sehr viel Wert auf Details legt. Das gefiel mir. Sämtliche Gäste sahen wie Bill aus – und wie Bastien und ich, ging mir auf. Geschniegelt, jedes Härchen am Platz. Hochwertige, konservative Kleidung (tropisch, natürlich). Oberklasse. Weiß.
    Sie machten mich wahnsinnig.
    Die Küche erwies sich als das wahre Zentrum der Speisen, und da dachte ich mir, ich sollte mich einfach lieber vollstopfen, statt weitere Gespräche zu riskieren, die Bastien verstimmen würden. Also belud ich einen Pappteller mit einem Hamburger, Kartoffelsalat sowie einem merkwürdigen Dessert, einer Kreuzung aus Gelee, Obst und Schlagsahne.
    Meine Bemühungen, einfach unbemerkt zu essen, waren vergebens, denn ich fand mich bald von einer Schar Frauen umringt. Keine Ahnung, woher sie gekommen waren. In der einen Minute aß ich schlicht, in der nächsten lächelten mich sechs perfekte Gesichter an. Sie waren wie ein Rudel wilder Hunde, die ununterbrochen kläfften und nach einem einsamen Opfer suchten. Es gelang ihnen sogar, mich von Bastien zu trennen, damit sie mich besser in Stücke reißen konnten. Der Inkubus stand mit einer ähnlich raubtierhaften Schar von Männern auf der anderen Seite des Raums zusammen und debattierte zweifelsohne über Zigarren und Rasenmäher. Voller Panik sah ich zu ihm hinüber, aber er zuckte bloß mit den Schultern.
    «Mitchs Schwester!», rief eine der Frauen liebenwürdig. «Ich hätte es mir denken können! Ihr beide seid euch ja wie aus dem Gesicht geschnitten!»
    «Na ja, nicht völlig», zwitscherte eine andere, die einen applizierten ärmellosen Pullover trug. Auaaa!
    «Wir haben gerade über Stempel gesprochen. Stempeln Sie, Tabitha?»
    «Äh, auf Briefmarken?»,

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